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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Augen; konnte der Typ nichts allein entscheiden?
    „Jus kann heute Darwain reiten, wenn er möchte - aber nur unter deiner Aufsicht. Und - Seikido ... wenn er noch nicht die Nase voll hat ... vom Reiten ..." Cris grinste breit, als ihm diese Zweideutigkeit über die Lippen schlüpfte, und Dämon trat ihm unter dem Tisch vor das Schienbein. Das fehlte ihm noch, dass ausgerechnet Thomas davon erfuhr.
    Dieser runzelte die Stirn, verstand die Anspielung jedoch nicht. „Ist eigentlich irgendwas mit ihm? Er machte so einen verwirrten Eindruck, als er mir heute Morgen beim Füttern geholfen hat ..."
    „Jungs in dem Alter sind halt manchmal schwierig", murmelte Dämon unfreundlich.
    Thomas warf ihm einen düsteren Blick zu und fragte sich -nicht zum ersten Mal - ob es tatsächlich sein konnte, dass Dämon und Crispin eineiige Zwillinge waren. „Justin ist wohl kaum wie andere Jungs in seinem Alter", blaffte er zurück.
    Crispin spürte die Spannung zwischen den beiden Männern.
    „Was plustert ihr euch so auf? Sind irgendwelche Frauen in der Nähe?", fragte er kopfschüttelnd.
    „Nur Mrs Donaldson", sagte Thomas lachend.
    Dämon verkniff sich einen giftigen Kommentar.
    Als Thomas gegangen war, sagte Cris: „Ihr seid wie zwei kleine, streitsüchtige Jungs. Das ist echt schrecklich." „Er provoziert mich eben", verteidigte Dämon sich. Crispin grinste. „Wieso? Hat er an den Türrahmen gepisst und damit sein Revier markiert?"
    Dämon starrte ihn an, dann musste auch er lachen. Sein Verhalten Thomas gegenüber war wirklich nichts anderes als Platzhirsch-Gehabe.
     
    Mittlerweile hasste er dieses Büro. Zu diesem Schluss kam Dämon, als er wieder einmal am Schreibtisch vor dem Computer saß und die Forschungsergebnisse der letzten Monate durchsah. Viele medizinische Abkürzungen kannte er mittlerweile. Trotzdem lagen auf seinem Tisch einige dicke Lexika und Nachschlagewerke. Er wusste nicht, wieviel Zeit er schon damit verbracht hatte, Fremdwörter nachzuschlagen und nach Kürzeln zu forschen, die doch nirgendwo erklärt wurden. Außerdem hatte er sich das Sicherheitssystem vorgenommen. Er wollte genau Bescheid wissen über Codewörter, Barrieren und Wachleute; auch über die einzelnen Zugangsberechtigungen - denn in einige Sektoren hatte nur Personal mit bestimmten Passwords Zutritt. Und bevor er David den Auftrag gab, sich mit dem Sicherheitssystem zu befassen, wollte er mehr Informationen haben.
    Plötzlich veränderte sich das Bild auf seinem Bildschirm - alles wurde schwarz.
    Unwirsch sah Dämon sich die Veränderung an. War das Mistding jetzt etwa abgestürzt? Gewundert hätte es ihn nicht. Vielleicht war ein Virus im System ...
    Doch bevor er auch nur irgendetwas tun konnte, um den Computer neu zu starten, erschien eine Nachricht in roter Schrift, mitten auf dem Monitor. WENN BLINDE IN FARBE TRÄUMEN KÖNNEN SIE SEHEN. VORSICHT!
    Dämon erstarrte. Das konnte doch nicht sein! Was hatte das zu bedeuten? Wie hypnotisiert starrte er auf die rote Schrift. Er konnte das nicht glauben. So etwas gab es gar nicht! So etwas gab es nur in Filmen oder Romanen. - Wurde er verrückt? Die Schrift zerfloss vor seinen Augen. Wie Blutstropfen rann die Farbe in den unteren Bildschirmbereich, sammelte sich dort in Pfützen - und verschwand.
    Minutenlang saß Dämon einfach da. Dann schaltete er seinen PC aus, packte seine Sachen und verließ das Büro. Anne drehte sich zu ihr um und lächelte. „Warum hast du seinen Antrag abgelehnt? Er ist doch ein gut aussehender Mann!" Aber sie wollte ihre Freundin nur aufziehen, denn Charly sah aus, als könnte sie etwas Aufmunterung gebrauchen.
    Die saß nämlich auf ihrer Couch und starrte Löcher in den Fußboden.
    „Ich habe seinen Antrag noch nicht abgelehnt. Ich habe mir nur ein wenig Zeit ausgebeten."
    „Aber, du wirst ihn ablehnen", resümierte Anne.
    „Weißt du, ich habe wirklich ernsthaft darüber nachgedacht.
    Arthur würde gut zu mir passen. Er ist charmant und eigentlich genau mein Typ. Aber ..."
    „... jetzt sind dir die Heavens über den Weg gelaufen", vollendete Anne den Satz. Sie seufzte. „Und die bringen einem das ganze Leben durcheinander. Die Auswirkungen dieser Krankheit bemerke selbst ich schon. - John hat mir gestern erklärt, dass ich für diese zwei Nächte sehr reizvoll gewesen wäre, aber er sich keine Beziehung mit mir vorstellen könnte." „Ach, Anne - das tut mir Leid." Charly stand auf und nahm ihre Freundin in den Arm.
    Die lächelte hintergründig.

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