2 Heaven
tat ihr gut, trotzdem fühlte sie, dass die Heavens in ihrem Hinterkopf herumschwirrten; gerade so, als wollten sie Charly beobachten. „Was möchtest du trinken, Liebes?" „Einen Rotwein, bitte."
„Ich habe gehört, dass du gestern auf Dämon Heavens Party warst ..."
Charly erstarrte zur Salzsäule. Woher wusste er das?
„ ... hast du ihn oder seinen er zögerte, „... psychisch labilen Bruder endlich überzeugen können, mir das Pferd zu verkaufen?"
Sie schüttelte den Kopf. Sie kam sich fast wie ein Schulkind vor, das von seinem Lehrer gerügt wurde. „Schade, das ist sehr schade ..." Wallady machte ein nachdenkliches Gesicht.
Sie setzten sich in sein modern eingerichtetes Wohnzimmer. Arthur bevorzugte helle Designermöbel. Auch der Teppich war hell, so dass Charly immer Angst hatte, irgend eine Spur darauf zu hinterlassen.
„Die beiden sind ein wenig im Stress", versuchte sie ihre gescheiterte Mission zu verteidigen.
„Ja, wirklich?", fragte Wallady interessiert. Er öffnete einen Rotwein und goss diesen in zwei kristallene Stielgläser. Charly nickte und versuchte, ein möglichst unbeteiligtes Gesicht aufzusetzen.
„Ja, anscheinend ist Dämon Heaven auf einige Ungereimtheiten in seiner Firma gestoßen ..."
Wallady horchte auf. „Tatsächlich? Welcher Art?"
„Genau kann ich dir das nicht sagen. Dämon meint, es würden bestimmte Vorgänge vor ihm geheimgehalten."
„Ach ja?" Arthur lächelte ein wenig abfällig. „Das wird wohl ein Autoritätsproblem sein. Wenn man eine Firma übernimmt oder erbt, hat man meist einen schlechten Start. Und Dämon Heavens Vater ist ... war ein grandioser Mann. Er hatte seine
Leute im Griff."
„Kanntest du ihn näher?", fragte Charly vorsichtig. Sie erinnerte sich an die Dinge, die Dämon über seinen Vater erzählt hatte. Er hätte ihn sicher nicht als „grandios" bezeichnet. Nein, auf keinen Fall.
„Nein, nur oberflächlich. Wir hatten geschäftlich miteinander zu tun."
Sie bemerkte, dass er sich nicht aushorchen lassen wollte. „Edward Heaven war ein beeindruckender Mann." Arthur lehnte sich in seinem Sessel zurück und trank einen Schluck Rotwein. Er sah wirklich gut aus und war sich dessen auch bewusst.
„Dämon glaubt, Heaven Industries könnte irgendwie in Waffengeschäfte verstrickt sein."
Arthur verschluckte sich heftig und lief puterrot an. „WAS?" Er hustete.
„Du weißt doch sicher, dass Heaven Industries ..." „Ja, ja, natürlich", unterbrach er sie ungehalten, hustete dann allerdings wieder. „Sie machen biologische und medizinische Forschung ..."
„ ... und entwickeln Geräte, die in der Medizin gebraucht werden. Dämon glaubt, sein Vater könnte biologische Waffen für die Regierung entwickelt haben."
Arthur runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Ich dachte, nur sein Bruder sei verrückt sagte er zynisch und tippte sich an die Stirn.
Sein Tonfall ärgerte Charly, doch sie wollte Cris nicht so offensichtlich in Schutz nehmen.
„Warum glaubst du, Crispin Heaven sei verrückt?" Sie bemühte sich um Beherrschung und einen beiläufigen Ton. „Er hat ein paar Mal versucht, sich umzubringen. Außerdem ist er ein Junkie, oder zumindest war er das mal ..." „Ja, wirklich?" Charly tat überrascht. Warum sagte Arthur nur solche schrecklichen Dinge über Cris? Es war fast, als wüsste er von ihrer Sympathie für die Heaven Brüder und versuchte nun, sie schlecht zu machen. Aber er konnte das gar nicht wissen, und deswegen konnte er auch nicht eifersüchtig sein, oder doch? Wenn er schon wusste, dass sie auf Dämons Party war ... Aber wahrscheinlich war sie einfach zu empfindlich. Arthur wusste nichts von ihrer Zuneigung zu den beiden Brüdern, und er hatte sie auch nicht ärgern wollen mit seinen Worten. Sie wurde langsam genau so launisch wie Cris. Er war wirklich kein guter Umgang für sie - schließlich waren sie keine Teenager mehr!
„Darf ich dir etwas zu essen anbieten?"
Charly schüttelte ihre Erstarrung ab. „Ja, gern."
Sie musste sich ein wenig zusammennehmen. Immerhin war Arthur ihr Chef, und sie mochte ihn eigentlich. Aber er kannte die Heavens eben nicht richtig; deswegen beurteilte er sie völlig falsch.
„Oh, das hätte ich fast vergessen - ich muss noch einmal kurz telefonieren. Aber ich bin gleich zurück, und dann mache ich uns einen schönen Salat. - Kannst du vielleicht schon mal das Baguette in den Ofen legen?"
Charly stand auf. „Ja, natürlich." Sie kannte sich mittlerweile ein wenig in
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