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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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„Meinst du, es geht wieder?"
    „Ja." Auch Justin stand auf, klopfte sich die Sägespäne von der Hose. „Ich ... gehe jetzt rüber in meine Wohnung. Muss ... auch noch duschen."
    „Okay. Wenn du darüber reden möchtest, Justin, dann kannst du jederzeit zu mir kommen." Justin schluckte. „Ich weiß."
     
    Crispins Weg führte direkt zu Dämon. Mit einer Hand hielt er sich locker an Spookys Gestell fest. So ließ er sich zügig und sicher bis zu Dämons Zimmer ziehen. Ohne anzuklopfen trat er ein.
    Crispin spürte Spookys Bewegung und wusste sofort, dass Dämon auf dem Boden lag. Er hörte seinen leisen Atem. „Was ist passiert?", fragte er leise. Es war ihm klar, dass Dämon nicht schlief. Gern hätte er jetzt in das Gesicht seines Bruders gesehen, obwohl er davon überzeugt war, dass sich absolute Zerrissenheit und Verwirrung in diesem widerspiegelte. Eigentlich brauchte er es nicht zu sehen, er fühlte es deutlich. Zu deutlich.
    „In welchem Film sind wir? Wo die Helden am Boden
    liegen?"
    „In einem ganz schlechten B-Movie", antwortete Dämon. „Ich weiß nur nicht, ob die Katastrophe schon eingetreten ist oder noch bevorsteht. - Scheiße."
    „Dämon! Sag mir, was du getan hast", verlangte Crispin.
    „Ich habe ihn vergewaltigt", sagte Dämon tonlos. „Er ... hat geweint."
    „Du Arschloch! Warum hast du das getan?", fragte Cris wütend. Am liebsten hätte er nach Dämon getreten. Er hatte bereits so etwas geahnt.
    „Los, antworte mir." Er war wirklich kurz davor, sich auf seinen Bruder zu stürzen und ihm wehzutun. Dämon setzte sich auf. „Ich weiß nicht, verdammt. - Es ist alles irgendwie zuviel für mich."
    „Du spinnst!", fauchte Cris. „Hast du irgendwas genommen?" „Nein." Es klang gequält.
    „Das kann doch nicht wahr sein ... Du gehst jetzt sofort zu ihm und biegst das wieder gerade. - Wenn das überhaupt noch möglich ist! Wie kannst du sein Vertrauen nur so missbrauchen? Seit drei Jahren erzählst du ihm, dass er sich nicht alles gefallen lassen muss, dass niemand ihm so etwas antun dürfte - und nun sowas!" Crispin war außer sich vor Wut; erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er den Jungen mochte. Wieviel Justin ihm bedeutete und wie nahe ihm dessen Schmerz gehen konnte.
    „Scheiße, Cris!", schrie Dämon zurück. „Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht, warum ich das getan habe! Ich kann es nicht erklären!"
    „Du gehst jetzt zu ihm und entschuldigst dich, verdammt!" Dämon war durcheinander, aber er stand auf und verließ das Zimmer.
    Um Justins Wohnung zu erreichen, musste er nur den Hof überqueren. Jeder Schritt schien ihn Energie zu kosten, mit jedem Schritt wurde er langsamer. Die Tür des Insthauses war noch immer nicht verschlossen. Dämon trat ein und verharrte einen Moment im kühlen Flur. Wieder ein paar schwere Schritte. Dann stand er unschlüssig vor Justins Zimmer. Es war wie vorhin ... vor ... einer Ewigkeit. Oder waren nur eine, zwei Stunden vergangen seitdem ... ? Er fühlte sich wirklich schlecht. Noch immer spürte er Justins zarten Körper, wie es ihn erregt hatte, ihn mit Gewalt zu nehmen. Gott, wie hatte er das nur zulassen können? Er hatte doch nur ... Er hatte mit jemandem über die seltsame Warnung auf seinem PC reden wollen. Warnung oder Virus ... Er war so geschockt ... Cris war nicht auffindbar gewesen, aber Justin. Warum hatte er ihn nur überrascht, wie er diese Pillen einwarf?! Amphetamine, nahm Dämon an. Nein, er wusste es sofort. Dasselbe Scheißzeug, das Cris früher genommen hatte! Er war so wütend darüber gewesen, dass Justin diese Pillen schluckte. Und verdammt, ihm war die Hand ausgerutscht, und dann ... Alles andere war einfach passiert! Wie hatte er das nur tun können? Er hatte total die Kontrolle verloren. Das war ihm noch niemals vorher passiert. Noch nie!
    Er versuchte, sich zusammenzunehmen. Vorsichtig klopfte er an. Eine Zeitlang blieb es still, dann hörte er ein leises: „Ja?" Er trat ein, seine Schritte waren mühsam, als trüge er Bleischuhe.
    Justin starrte ihn an. Seine rotgeränderten, verquollenen Augen schnürten Dämon die Kehle zu. Er räusperte sich. „Justin." Langsam ging er auf ihn zu, zwei Schritte, blieb dann wieder stehen. Unschlüssig.
    Justin sah ihn an, wie ein in die Enge getriebenes Reh. Hektisch schien er nach einem Weg an ihm vorbei zu suchen. Dämon spürte seine innere Qual. „Justin, es tut mir Leid." Justin fing an zu stottern. „Nein, ... es ... es ist schon okay ... es stand dir zu und ... es war

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