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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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sie den Pflock wieder stoßbereit in ihrer Faust. Buffy hütete sich, ihren Rücken auch nur einen Moment ungeschützt zu lassen. Vor allem, wenn ihr Gegner ein Vampir in Slippern war.
    Wieder starrten sich die vier an.
    »Oooh, das hat Spaß gemacht, nicht wahr?«, frohlockte der Vamp mit der kastanienbraunen Krawatte. Seine Reißzähne glänzten, als er sie zu einem breiten Grinsen entblößte. »Hat es dir nicht auch Spaß gemacht, Webster?«
    »Er hat mein Hemd beschmutzt«, beschwerte sich Webster. Buffy musste zugeben, dass sie beeindruckt war. Selten hatte sie jemanden so finster starren und gleichzeitig schmollen gesehen. »Lass uns von hier verschwinden, Percy. Ich will nach Hause.«
    »Nun, ein weiser Entschluss. Zumindest einer von euch scheint schlauer zu sein, als ihr ausseht«, bemerkte Angel.
    Webster schürzte die Unterlippe. »Du bist gemein«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass ich dich mag. Und du solltest wirklich nicht so mit mir reden. Mama würde es gar nicht gefallen. Wer weiß, wie sie reagiert, wenn sie davon erfährt.«
    »Ich denke, ich werde das Risiko eingehen«, sagte Angel.
    »Oh, aber wir sind verdammt schlau, nicht wahr, Webster?«, warf Percy ein. Er drückte den Arm seines Bruders, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Zum Beweis werden wir jetzt dieses kleine Quiz veranstalten. Zwei von uns können jederzeit entkommen, wenn sie wollen. Zwei von uns sitzen wie Ratten in der Falle. Wer ist wer?«
    Es stimmte, dämmerte es Buffy plötzlich. Der Positionswechsel hatte den Vamps einen potenziellen Vorteil verschafft. Sie hatten den Ausgang der Gasse im Rücken, während Angel und Buffy an einer Mauer standen. In die Enge getrieben. Ratten. Falle. Eine ziemlich zutreffende Beschreibung. Aber natürlich würde Buffy das nicht zugeben. Nur über meine Leiche.
    Oder besser über ihre.
    »Kommt her, dann gebe ich euch die Antwort«, sagte sie herausfordernd.
    »Du hast Mumm«, stellte Percy mit einem Grinsen fest. »Das gefällt mir. Du siehst zwar nicht so toll aus. Aber in Anbetracht der Umstände bin ich bereit, darüber hinwegzusehen.«
    Buffy konnte nicht glauben, was sie da hörte. Ein Vampir, dessen Modegeschmack in den fünfziger Jahren steckengeblieben war, mäkelte an ihrem Aussehen herum? Bitte.
    »Willst du damit sagen, du wählst deine Opfer nach ihrem Aussehen aus?«, fragte sie ungläubig. »Hältst du das nicht auch für ein wenig oberflächlich oder so?«
    »Es ist nicht oberflächlich«, widersprach Webster trotzig. »Das Aussehen ist sehr wichtig. Man muss in jeder Situation auf seine äußere Erscheinung achten. Das sagt Mama auch.«
    »Der Vorname deiner Mutter ist nicht zufällig Martha, oder?«, murmelte Buffy.
    »Sind wir endlich mit Reden fertig?«, fragte Angel plötzlich. »Bei dem Tempo wird noch die Sonne aufgehen, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen.«
    »Oh, nein!«, japste Webster. »So lange können wir nicht warten. Die Sonne wird uns verbrennen.«
    Angel gab ein Knurren von sich und nahm seine Vampirgestalt an. »Wem sagst du das?«
    Die beiden wichen einen Schritt zurück. Volltreffer, Angel, dachte Buffy.
    »Einen Moment!«, jammerte Webster. »Das ist nicht fair. Du solltest auf unserer Seite sein.«
    »Ich schlage vor, ihr findet euch so schnell wie möglich damit ab«, sagte Angel. »Denn ich bin nicht auf eurer Seite. Pflock«, fügte er hinzu und streckte Buffy die Hand hin.
    Ohne ihre Augen von den Zwillingen zu lassen, griff die Jägerin in ihre Jackentasche, brachte einen Pflock zum Vorschein und drückte ihn in Angels ausgestreckte Handfläche.
    »Pass auf, dass du dich daran nicht verletzt«, warnte sie.
    »Vertrau mir. Ich habe andere Pläne. Der Jammerlappen gehört mir.«
    »Du kannst ihn haben«, versicherte Buffy. »Solange ich mich ein paar Minuten ungestört mit dem jungen Modeberater unterhalten kann.«
    Sie duckte sich, ging in Kampfstellung und ließ den Pflock von einer Hand in die andere wandern, wobei sie bemerkte, dass Percy ihm mit den Augen folgte.
    »Das wird bestimmt lustig«, sagte Angel.

    Webster machte einfach kehrt und lief davon, dicht gefolgt von Angel. Buffy konnte schwören, dass er »Mama!« rief, bevor die beiden das Ende der Gasse erreichten und hinter der Ecke verschwanden. Sie ließ den Pflock weiter von einer Hand in die andere wandern, während sie und Percy sich gegenseitig umkreisten.
    Buffy hielt sich weiter geduckt und machte langsame, gleitende Schritte. Webster war ein Feigling, so viel stand fest.

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