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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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können, dann können wir wenigstens beobachten, was passiert. Um notfalls einzugreifen, wenn etwas schief geht.«
    »Wie die Kavallerie«, meinte Angel.
    Willow nickte erneut. »So in der Art«, bestätigte sie.
    »Ich habe ihnen die Risiken erklärt«, meldete sich Giles mit leicht hölzern klingender Stimme zu Wort. »Aber wie es scheint, bin ich überstimmt worden – wie immer.«
    Und das bezieht sich nicht nur auf den Zauber, dachte Angel. Giles war vermutlich nicht begeistert von dem Ort, den Willow gewählt hatte. Aber er ist gekommen, aus demselben Grund, aus dem ich ihn hereinlassen werde.
    Weil die Jägerin zuerst kam. Immer.
    Angel trat zurück und bedeutete Buffys Freunden einzutreten. »Kommt herein«, sagte er. Und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass Giles der Letzte war, der über die Schwelle trat.

    »Mom?«
    Buffy stand an der Tür des Vampirhauses und sah sich schnell um. Von dem Marmoreingang führten zwei Flure wie ausgestreckte Arme in die Seitenflügel. Vor ihr befand sich eine Wand, deren Tapete mit kohlkopfgroßen Rosen gemustert war.
    Wie es schien, war die Vorliebe der Vampirmutter für Blumen nicht allein auf ihre Kleidung beschränkt.
    Grund genug für Buffy, mit Sorge an all das zu denken, was ihr noch bevorstand.
    Sie holte tief Luft, hielt sie für einen Moment an und atmete dann aus. Die Luft in dem Haus war muffig und kalt.
    Es ist lange her, seit etwas Lebendes hier gewesen ist, dachte Buffy.
    Und das, was hier war, hatte nicht sehr lange überlebt.
    Allein der Gedanke daran beschleunigte ihren Puls.
    Wo ist meine Mom?
    Überzeugt, dass es besser war, etwas zu unternehmen, statt einfach nur herumzustehen, wandte sich die Jägerin in den nach rechts führenden Korridor. Sie ging langsam weiter, mit dem Rücken an der Wand.
    »Oh, gut«, sagte eine Stimme zu ihrer Linken. »Du bist pünktlich.« Buffy duckte sich sofort und wirbelte in Kampfhaltung zum Eingang herum. Dort stand Nemesis. Alle drei Gesichter, die Buffy sehen konnte, lächelten.
    »Das ist gut«, sagte die Göttin des Ausgleichs und nickte beifällig. »Ich mag es, wenn ein Teilnehmer pünktlich ist. Das lässt einiges für die Prüfung hoffen.«
    Buffy spürte, wie der Zorn in ihr hochkochte. Sie war hier, um ihrer Mutter das Leben zu retten, und dieses viergesichtige Monstrum tat gerade so, als wäre Buffy die Kandidatin in irgendeiner öden Gameshow.
    »Wo ist meine Mom?«
    Nemesis’ hässliches Lächeln wurde ein wenig breiter. »Nicht so ungestüm«, tadelte sie. »Geduld ist eine Tugend, Jägerin. Frag nur deinen Wächter.«
    Buffy biss sich hart auf die Zungenspitze. Sie würde sich nicht auf ein Wortgefecht mit dieser Agentin der Finsternis einlassen. Es war eine potenzielle Ablenkung, vor der Giles sie eindringlich gewarnt hatte. Sie musste sich beherrschen. Sich auf das konzentrieren, was am wichtigsten war.
    Die Details der Prüfung in Erfahrung bringen. Mom holen. Von hier verschwinden.
    »Wo ist die Vampirmutter, Mrs. Walker?«
    »Du hast also herausgefunden, wer sie ist«, stellte Nemesis fest. »Ich habe mich gefragt, ob du dir die Mühe machen wirst. Das war schnelle Arbeit. Das spricht für dich.«
    »Wo ist sie?«, fragte Buffy wieder.
    »Das geht dich nichts an«, entgegnete die Ausgleicherin. »Sie ist an dem, was dich erwartet, nicht beteiligt. Mit ihrer Zustimmung zu den Prüfungsbedingungen hat sie ihre Rolle erfüllt. Jetzt bleibt ihr nur noch, auf den Ausgang zu warten.«
    »Sie wird schwer enttäuscht werden.«
    »Das werden wir sehen, nicht wahr?«, fragte die Ausgleicherin. »Nun, wenn du bitte in diese Richtung gehen würdest...«
    »Nach dir«, sagte Buffy.
    Nemesis lächelte erneut, wandte sich dann ab und ging in den nach links führenden Korridor. Buffy folgte ihr dichtauf, während ihre Augen ständig von links nach rechts wanderten, um so viele Informationen wie möglich über ihre Umgebung zu sammeln.
    Mit jedem Schritt, den sie machte, wurde sich Buffy mehr und mehr bewusst, wie still es in dem Haus war. Kein Laut drang von draußen durch die dicken Wände. Auch im Innern war alles ruhig. Die einzigen Laute, die Buffy hörte, waren ihre Atemzüge. Ihre Schritte. Das regelmäßige, schwere Schlagen ihres Herzens.
    Zum ersten Mal erkannte Buffy, dass Nemesis, wenn sie nicht gerade sprach, keinen einzigen Laut von sich gab.
    Die Wand mit der Rosentapete endete an dem Eingang zu einem düsteren Wohnzimmer. Die Tapete in diesem Raum war mit riesigen purpurroten Schwertlilien

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