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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Schlägerei gegeben; Demonstranten waren in Handschellen abgeführt worden. Emotionen schwappten hoch. Seit dem NAGPR -Erlass von 1990 wurden überall im Land Skelette aus Museen und Sammlungen den rechtmäßigen Besitzern zur Wiederbestattung übergeben. So hatte das Smithsonian bereits zweitausend Skelette herausgerückt, die vierzehntausend restlichen sollten folgen. Mit der »Lady« von Emerald Hills dagegen verhielt es sich so, dass, weil ihre Stammeszugehörigkeit noch nicht geklärt war, einige Stämme befürchteten, ein Angehöriger eines rivalisierenden Stammes könnte sich der Knochen bemächtigen und sie und ihre Nachkommen mit einem Fluch belegen.
    Als Erica durch das lärmende Camp schritt, warf sie einen Blick hinüber zu Jared Blacks protzigem Winnebago, der mit seiner Länge von vierzig Fuß abseits der bescheideneren Zelte und Wohnmobile parkte. Im Inneren brannte kein Licht. Sie hatte Black am frühen Morgen wegfahren sehen, derart überstürzt, als ob der Rücksitz seines Porsches in Flammen stünde. Offenbar war er noch nicht zurück.
    Jared war kein Müßiggänger. Obwohl er der Kommission zur Wahrnehmung von Besitzansprüchen der Indianer angehörte, war er weiterhin als Anwalt in einer renommierten Kanzlei in San Francisco tätig. Im Moment hatte er seine Mitarbeiter darauf angesetzt, nach Unterlagen und alten Aufzeichnungen über die Höhle zu forschen, die Bücher der Franziskaner-Missionen durchzuforsten, Stadt-, Bezirks- und Staatsarchive zu wälzen, um herauszufinden, ob jemals in dieser Gegend irgendwelche Indianer als Grundbesitzer eingetragen worden waren oder ob irgendetwas auf einen bestimmten Stamm hindeutete.
    Erica war einmal in seinem Wohnmobil gewesen, bei einem Treffen mit Angehörigen eines hier ansässigen Stammes, zu dem Jared sie und Sam hinzugezogen hatte. Der Winnebago war mit allen elektronischen Schikanen ausgestattet, eine Luxusoase, Kingsizebett, Kühlschrank, Spülmaschine, Mikrowelle, automatische Eiswürfelmaschine, samtweiche Auslegware, gläserne Vitrinen mit erlesenen Kristallgläsern inklusive. Feudaler als alle Apartments, in denen Erica je gewohnt hatte. Jared Black, Anwalt und Verfechter der Rechte der Indianer, war ihrer Meinung nach ein ausgemachter Angeber, der gern im Rampenlicht stand. Seine Sekretärin, die ihm eine hiesige Kanzlei aus Gefälligkeit zur Verfügung gestellt hatte, erschien jeweils morgens und zog dann mit einer dicken Aktentasche wieder ab. Den ganzen Tag über sah man Leute Jareds Wohnmobil betreten und wieder verlassen – Anwälte, Politiker, Stammesvertreter. Sein Berufsleben war ein offenes Buch.
    Der Privatmann Jared Black hingegen gab Rätsel auf.
    Am Ende des Tages, wenn die Arbeiten eingestellt wurden und die Teams nach Hause fuhren, wenn Erica und ihre Leute das Werkzeug aus der Hand legten und die Cafeteria oder ihre Unterkünfte aufsuchten, kam auch Jared Black zum Ende. Blieben die Besucher weg, ging das Licht in seinem Wohnmobil an, wurde die Tür zugemacht. Niemals gesellte er sich zu den anderen; er speiste allein. Gegen acht Uhr dann zog er mit einer kleinen Sporttasche los und kam zwei Stunden später mit feuchtem Haar zurück. Erica mutmaßte, dass er irgendwo ein Fitnesscenter aufsuchte, dort möglicherweise Handball spielte oder seine Bahnen schwamm, nur dass er, was immer er trieb, nicht nur zwei- oder dreimal in der Woche tat, sondern mehr oder weniger Abend für Abend.
Er trainiert Preisboxer und Kung-Fu-Stars. Er klettert jede Nacht die Fassade des Bonaventure Hotels hoch, selbstverständlich mit Erlaubnis der Direktion. Er erwürgt Alligatoren, die dann zu Gucci-Brieftaschen verarbeitet werden.
Was immer es war, es kam seiner Figur zugute. Selbst in einem Dreiteiler fiel sofort auf, dass Jared Black einen drahtigen, muskulösen Körper besaß.
    Soweit Erica es beurteilen konnte, war er kein geselliger Mensch. Warum war seine Frau nicht mitgekommen? Vor ein paar Wochen war er für vier Tage weggefahren, wahrscheinlich nach San Francisco, wo er lebte.
Er und seine Frau haben sich leidenschaftlich und hemmungslos geliebt. Überall haben sie es getrieben – im Schlafzimmer, im Golden-Gate- Park, in einem Cable-Car – ein Liebesrausch ohne Ende, um Versäumtes nachzuholen und als Vorschuss auf die vor ihnen liegenden Monate der Enthaltsamkeit.
    Bei Jared passte im Gegensatz zu anderen nichts zusammen. Erica wusste nur oberflächlich über ihn Bescheid, die Fundstücke jedoch, die unter seinen undurchdringlichen

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