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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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schien sein Schmerz ein wenig nachzulassen, wurde ihm leichter ums Herz.
    Der Rauch breitete sich in der Höhle aus, es wurde warm und anheimelnd, und während Teresa, die sich jetzt Marimi nannte, fortfuhr, mit leiser Stimme die Geschichte ihres Stammes vorzutragen, von den Mythen zu berichten, wie man sie ihr vermittelt hatte, entledigte sie sich nach und nach der Kleider, die zu tragen die Padres sie gezwungen hatten: der Bluse und des Rocks, des Unterkleids und der Schuhe, bis sie vor der Ersten Mutter stand, wie die Natur sie erschaffen hatte.
    Der junge Mönch zeigte sich keineswegs so entsetzt, wie er vor kurzem noch gewesen wäre. Der Weihrauch mit seiner heilenden Kraft stieg ihm in Nase, Kopf und Lungen, und er fand überhaupt nichts mehr dabei, in dieser alten Höhle mit einem nackten Indianermädchen zusammen zu sein und sich Geschichten anzuhören, die er einstmals als heidnisch und verwerflich bezeichnet hätte.
    Und je länger er dem Rhythmus ihrer Stimme lauschte, desto mehr übertrug sich dieser Rhythmus auf ihn, so als antworteten sein Pulsschlag und seine Atemzüge, seine Nerven und Muskeln Teresas gleichmäßigem Singsang. Ohne zu merken, was er tat, streifte jetzt auch er Kutte, Sandalen und Lendentuch ab, bis er ebenfalls in demütiger Nacktheit vor der Ersten Mutter stand.
    Mit dem Abwerfen des schweren Wollstoffs schienen ihm Schuppen von den Augen und Fesseln von der Seele zu fallen. Er verspürte mit einem Mal eine Unbeschwertheit, die er nicht für möglich gehalten hätte und die ihm ein Lächeln entlockte.
    Und dann berührte etwas seine Haut, wie Schwingen, wie Flüstern. Gebannt sah er die goldbraunen Finger die Narben alter Wunden auf seinem Körper liebkosen. Mit Tränen in den Augen nahm Teresa seinen erbärmlichen Zustand wahr, die hervortretenden Rippen und Knochen, die verrieten, dass Felipe in seinem Bemühen um Ekstase sich kasteit, selbst geschändet hatte. Wie misshandelt diese armen Gliedmaßen waren! Wie zerschunden die empfindsame Haut!
    »Mein armer Felipe«, schluchzte sie. »Wie sehr hast du gelitten.«
    Ihre Arme umschlangen ihn und zogen ihn an ihre warmen Brüste. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar, drückte sie an sich. Er spürte ihre Tränen auf seiner Brust, seine eigenen versickerten in ihren schwarzen Flechten. Gemeinsam weinten sie, hielten einander im heißen mystischen Rauch fest.
    Und dann geschah es, dass Felipe nach oben zu schweben begann, aus seinem Körper heraus. Es war, als ob Engel ihn auf ihren Flügeln emportrügen, bis hinauf zur Decke der Höhle, von wo aus er unter sich zwei von Gott erschaffene Wesen erblickte, die sich in ihrem natürlichen Zustand umfangen hielten und ihre Herzen gegenseitig mit Liebe erfüllten. Er sah, wie der Mann das Mädchen auf ein Lager aus Blumen bettete, und er sah die graue Kutte eines Franziskaners. Das lange schwarze Haar des Mädchens umfloss sie wie ein Wasserfall; ihr Gesicht spiegelte höchste Erregung wider. Felipe sah den geschundenen und mit Narben übersäten Rücken des Mannes und wie die Hände des Mädchens die Wunden liebkosten. Sie küssten sich, lange und liebevoll, so dass Felipe lächeln musste. Und dann fing er zu seiner Verwunderung an zu lachen. Sein ätherischer Körper fühlte sich warm an und überall feucht, ein himmlisches Gefühl, das ihm das Herz hob, bis er meinte, vor Lust und Wonne und Erfüllung vergehen zu müssen. Er hörte den Mann in Ekstase aufschreien und bemerkte, dass auf den schwarzen Wimpern des Mädchens Tränen wie Diamanten funkelten.
    Und mit einem Mal war die Höhle erfüllt von wundersam hellem Licht, und überall sah Felipe Menschen! Und als ob der Fels geschmolzen wäre, konnte er bis zum Horizont schauen, Menschen aller Art erkennen, die sich in gleißende Unendlichkeit erstreckten. Dies, so erkannte er urplötzlich, waren die Seelen all jener, die vor ihm gelebt und jetzt ihren Platz im Licht Gottes gefunden hatten. Angeführt wurden sie von den Propheten Elias und Moses, beide in gleißenden Gewändern. Und zwischen ihnen stand Jesus, zu einer Lichtsäule verklärt. Über allem schwebte die Mutter Gottes, einmal eine strahlende Taube, dann eine lichtumkränzte wunderschöne Frau, die ihre Liebe und Gnade allen auf Erden zuteil werden ließ.
    Felipe jubelte laut auf und merkte, wie sein Körper sich öffnete und seine Seele geradewegs himmelwärts schoss.
    Und dann brachten ihn die Engel wieder sanft zur Erde, zurück in die Höhle und die Wärme und zu dem

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