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2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regelmäßigkeit, und Cugarittmo hatte keine Möglichkeit, sich dagegen zu sträuben. Er konnte nur für Schadensbegrenzung sorgen.
    Seine Leute machten ihm auch keine Vorwürfe deswegen, daß er manche von ihnen in den Tod schickte, denn sie wußten, wie die Sache lief. Sie waren ihm sogar dankbar für seine besondere Art der Auslese und empfanden sie als Säuberungsaktion.
    Cugarittmo hatte in seiner Wachflotte einen guten Ruf, er wußte jedoch selbst gar nicht, wie hoch angesehen er bei seinen Kriegern und Unterführern war.
    Eines Tages sagte Serizza, die er inzwischen zur Mun-6 befördert hatte, zu ihm: „Die Leute wundern sich darüber, wie ein Heerführer deiner Befähigung nach Hesp Graken strafversetzt werden konnte."
    Das erinnerte ihn an den Schurken Surgarro, und als er sich diesmal mit ihr vereinigte, tat er ihr sehr weh. Sie beschwerte sich deswegen nicht, verlor kein Wort darüber. Sie sah die Schuld bei sich, weil sie in einer seiner unverheilten Wunden gebohrt hatte. „Jetzt sind wir schon eine halbe Ewigkeit zusammen", sinnierte die nackte Frau an seiner Seite, deren Haut über den Muskelwülsten so glatt und geschmeidig wie am ersten Tag war. „Ich fürchte mich davor, daß du meiner überdrüssig werden könntest, Cuga. Du weißt, dir würde jede Kriegerin von Hesp Graken zu Füßen liegen. Hast du nie Appetit auf Abwechslung gehabt?"
    „Ein paarmal", sagte er leichthin. „Aber was ich bekommen habe, hat nicht so gut geschmeckt wie du."
    „Ich meine nicht deine kleinen Affären, die nehmen mir nichts weg", sagte sie.
    Dies erkannte er als Lüge, denn er wußte, daß sie zumindest einmal eine vermeintliche Nebenbuhlerin gefordert und im Zweikampf getötet hatte, ohne daß er das ahndete. „Aber hast du noch nie daran gedacht, dich grundsätzlich zu verändern?" fragte sie weiter. „Warum sollte ich?" wunderte er sich. „Du bist mir eine wertvolle Gefährtin, du hast mein Leben in der Verbannung verschönt."
    „Wenn es dennoch eines Tages dazu kommen sollte, daß du ... „, sagte sie und ließ den Satz unvollendet. „Dann erbitte ich mir den Tod, ohne daß du mir den Grund nennst."
    „Jetzt wirst du albern", sagte er ungehalten. Er mochte solche Gespräche nicht, die das Gefühlsleben betrafen, und sie sollte das eigentlich wissen. Aber sie ließ nicht locker. „Versprich es mir! Auf Kriegerehre!"
    Er war nahe daran, zornig zu werden. Aber da wurde er einer Antwort enthoben, und zwar auf die denkbar angenehmste Weise.
    Durch die CORROSO gellte der Alarm höchster Stufe. „Ich denke, daß uns wieder mal ein paar Slattys die Ehre geben und uns ein wenig Abwechslung in unseren grauen Alltag bringen", sagte er lachend, während er sich rasch ankleidete.
    Als er in die Kommandozentrale kam, stellte sich jedoch heraus, daß nicht Objekte den Alarm ausgelöst hatten, die sich dem Feuer von Hesp Graken näherten, sondern ... „Da tut sich etwas im Tunnel von Hesp Graken", informierte ihn sein Kapitän Lavorenno. „Myrkeetme hat von der Schleuse aus Alarm gegeben."
    „Das hat noch nichts zu bedeuten", sagte Cugarittmo enttäuscht. „Ich glaube erst an ein solches Wunder, wenn ich handfeste Ortungsergebnisse habe."
    Und die bekam Cugarittmo bald darauf, zumindest so etwas Ähnliches wie das Echo einer Ortung.
    Die CORROSO steuerte das kaum wahrnehmbare Kugelfeld im Feuer von Hesp Graken an und traf dort auf Myrkeetmes Leichter, der gefährlich nahe des Feuers positioniert war.
    Das Schleusenfeld hatte sich merklich verändert und war nun sogar mit freiem Auge deutlich zu erkennen. Es strahlte in einem hellen orangefarbenen Leuchten.
    Dieses Phänomen war Cugarittmo nicht unbekannt. Jedesmal, wenn er ein Testschiff in die Schleuse geschickt hatte, war dieses orangefarbene Glühen entstanden, Es bedeutete, daß sich ein materielles Objekt darin befand.
    Diesmal hatte Cugarittmo jedoch kein Raumschiff ins Feuer geschickt. Das konnte nur bedeuten, daß ein Objekt aus dem Innern von Hesp Graken auszufliegen versuchte, Cugarittmo gab Großalarm an die Wachflotte und ließ sie sich um den Austrittskanal formieren. Er wollte dem unbekannten Objekt, das ausgeschleust werden sollte, einen gebührenden Empfang bereiten.
     
    6.
     
    Kaum war die SOL in das Energiefeld eingeflogen, da erstrahlten die energetischen Wände des Tunnels in grellem Orange, das die im Standardmodus betriebenen Paratronschutzschirme durchdrang.
    Hinter ihnen versank die NACHT in der Ferne, aber noch eine ganze Weile konnte

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