2009 - Der V-Inspekteur
und setzte sich. „Du hast zwei Möglichkeiten", konstatierte er. „Entweder du ergibst dich und gehst das Risiko ein, daß sie dich als denjenigen identifizieren, der einen von ihnen umgebracht hat, oder du bewaffnest dich und wehrst dich deiner Haut."
Eizo Vikaryo überlegte nicht lange. Er eilte den Gang entlang, glitt dann in einem Antigravschacht ein Deck nach unten und fand dort - wie erwartet einen Waffenschrank vor, der vorschriftsmäßig bestückt war. Er entnahm einen Schutzanzug und einen Thermostrahler.
Um wenigstens zu wissen, wie er sie. auslösen könnte, ließ er sich die Waffe von Grossier erklären.
Als er danach den Anzug überstreifte, vernahm er einen erstickten Laut. Er griff zum Energiestrahler und fuhr herum. Doch dann ließ er die Waffe wieder sinken. „Nehle!" rief er. „Du bist ihnen entkommen."
„Purer Zufall, daß ich nicht bei der Gruppe war", sagte sie aufatmend.
Die Terranerin schob sich in ihm vorbei und rüstete sich ebenfalls mit einem Schutzanzug und einem Energiestrahler aus. Er beobachtete sie, wie sie den Anzug anlegte. Sie hatte eine, unnachahmliche Art, sich zu bewegen, und ihre Ausstrahlung verfehlte ihre Wirkung nicht auf ihn.
Er hütete sich jedoch, sich ihr zu nähern. Das wäre in ihrer augenblicklichen Situation alles andere als passend gewesen. „Was machen wir denn nun?" fragte sie. „Haben wir eine Chance, den Paratron auszuschalten oder die Energieversorgung lahmzulegen?"
Die zupackende Art, die er von der Mediatorin nicht gewohnt war, gefiel ihm und ließ ihn einen Entschluß fassen. „Daran habe ich auch schon gedacht", entgegnete er. „Du hast recht. Der Paratron muß weg, damit Truppen von außen bei uns eindringen können. Wenn wir das schaffen, ist es bald vorbei mit den Arkoniden."
Ohne viele Worte zu verlieren, machten sie sich auf den Weg zu einer der vielen Syntronstationen, die es an Bord gab. Theoretisch erlaubten sie ihnen, sich noch umfassender innerhalb des WÄCHTER-Raumers zu orientieren. Da DeltaLGD-88, genannt Deleight, zerstört worden war, konnte Gratwar-SIER ihnen nicht mehr so gut helfen wie zuvor.
Sie wollten herausfinden, ob alle Bereiche von Arkoniden besetzt waren, von denen sie Einfluß auf den Paratron und die gesamte Energieversorgung der WAYLON JAVIER nehmen konnten. Dabei nahmen die zwei Terraner zwangsläufig das Risiko in Kauf, die Besatzer auf sich aufmerksam zu machen. Noch viel gefährlicher wäre jedoch gewesen, selbst zu neuralgischen Punkten zu gehen.
Nehle und Eizo brauchten nicht lange, um festzustellen, daß die Arkoniden vorgesorgt hatten. Alle wichtigen Schaltstellen im Raumschiff wurden von ihnen und ihren Robotern abgesichert. Der Plan, den Paratronschirm abzuschalten oder die Energieversorgung lahmzulegen, hörte sich gut an, ließ sich jedoch nicht durchführen. „Unmöglich", resignierte die Mediatorin. Sie schrie plötzlich auf.
Der Zugang zu ihrem Raum öffnete sich, und arkonidische Roboter glitten herein. Sie waren alle vom selben Typ und besaßen eine Diskusform. Ihre Oberseite und die seitliche Rundung waren mit allerlei Instrumenten und Waffen versehen. Lautlos schwebten sie auf Schwerefeldern heran, und sie eröffneten sofort das Feuer.
Zahlreiche Energiestrahlen schossen auf den V-Inspekteur und die Mediatorin zu. Deren Anzüge reagierten schnell genug; Schutzschirme bauten sich auf. Weitgehend wirkungslos prallte die Energie an ihnen ab. Zugleich griffen Eizo Vikaryo und die junge Frau zu ihren Waffen und feuerten zurück. Eine wahre Gluthölle entfaltete sich in dem relativ kleinen Raum, in dem sie sich aufhielten.
Unter seiner Einwirkung platzte die Wandverkleidung und wölbte sich der Bodenbelag auf.
Explodierende Roboter taten ein übriges, um das Ausmaß der Zerstörungen zu vergrößern. Aus der Decke zischte ein Brandschutz herab, der für ein rasches Absinken der Temperaturen sorgen und das Feuer ersticken sollte. Weiße Dämpfe stiegen auf und beschränkten die Sicht auf kaum zwei Meter.
Nach nur drei Minuten war die Schlacht vorbei, und sieben Roboter lagen zerstört auf dem Boden.
Eizo Vikaryo und Nehle Asky wühlten sich durch die Trümmer und die Dampfwolken zum Ausgang durch. Sie glaubten, es überstanden zu haben, doch nun entbrannte ein neuer Kampf. Zwei Arkoniden näherten sich ihnen und schossen mit Energiestrahlern. Ohne zu zögern, erwiderten die Menschen das Feuer.
Zugleich wichen sie zurück und versuchten zu flüchten. Ihre Gegner aber ließen es nicht
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