2009 - Der V-Inspekteur
fing sich mit der anderen Hand ab.
Auch unter diese schoß Grossier die gleiche Flüssigkeit. Danach mühte sich der Überwältigte ebenso wütend wie vergeblich ab. Er blieb an den Boden gefesselt. „Sieh an! „sagte Grossier, während er auf der Stirn des Arkoniden landete. „So ein Blitzkleber hat doch seine Vorteile!"
Er rieb sich die Hände, als sei er höchst zufrieden mit seiner Leistung, stolzierte über den Nasenrücken zum Mund des Liegenden und beugte sich auf der Nasenspitze stehend leicht nach vorn. Dabei vergrößerte sich seine Nase, bis sie beinahe halb so groß war wie er selbst. Er schnüffelte hörbar, richtete sich danach rasch wieder auf, tat so, als halte er sich die Nase zu, und flog auf die Schulter des V-Inspekteurs zurück. „Die Roboter fallen um, es erbrechen sich die Hunde! Die Syntrons bleiben stumm, so stinkt der Kerl aus dem Munde!" rief er, während seine Nase wieder ihre ursprüngliche Form annahm.
Eizo Vikaryo lachte nervös, und seine Hände zitterten unkontrolliert. Er erinnerte sich nicht daran, jemals in seinem Leben einen anderen angegriffen zu haben. Und nun hatte er einen speziell geschulten und kampferfahrenen, dazu noch bewaffneten Arkoniden überwältigt. Allerdings war er sich klar darüber, daß er es ohne die Hilfe Grossiers niemals geschafft hätte. „Willst du ihm die Waffe nicht wegnehmen?" fragte Gratwar-SIER. „Natürlich." entgegnete der V-Inspekteur und löste den Energiestrahler vom Gürtel des Celistas.
Dann hob er die Waffe auf, die versagt hatte. „Was ist das für ein Ding?"
Der Arkonide kämpfte mit aller Gewalt gegen den Klebstoff an seinen Händen. Er lief rot an. Seine Augen begannen zu tränen, und er schrie plötzlich laut auf. Mit erheblicher Kraftanstrengung riß er die Hände los. Hautfetzen blieben auf dem Boden haften. Er kam ungemein schnell hoch. Wild stürzte er sich auf Eizo Vikaryo, der erschrocken zurückfuhr.
In einer Panikreaktion erwischte der V-Inspekteur ohne es eigentlich zu wollen - den Auslöser des Energiestrahler. Es blitzte zwischen den beiden Männern auf; tödlich getroffen brach der Arkonide zusammen. „Du bist ein Held!" kommentierte Gratwar-SIER und klatschte mit betonter Handbewegung in die Hände. „Wenn du einen Buckel hättest, würde ich dir das Gesicht nach hinten drehen, damit es so aussieht, als hättest du eine Heldenbrust!"
Der Roboter bildete einen gewaltigen Buckel heraus und drehte gleichzeitig seinen Kopf herum, so daß Eizo Vikaryo nicht übersehen konnte, was er meinte. „Hör auf, mich zu verspotten!" forderte der V-Inspekteur. „Mir wird schlecht."
„Wir müssen die Leiche beseitigen", sagte Grossier und nahm wieder seine normale Form an.
Suchend blickte er sich um, schwebte zur Luke des Abfallschachts hinüber und untersuchte sie kurz. Sie war noch versiegelt, und er konnte sie nicht öffnen, ohne sie zu beschädigen. Lautlos glitt er zu einer anderen Klappe hinüber. Als er mit beiden Füßen voran gegen eine Kontaktfläche daran prallte, schob sie sich nach unten und gab einen Recyclingschacht frei. „Nein", stöhnte der V-Inspekteur. „Auf keinen Fall. Kommt nicht in Frage!"
„Es hilft nichts, Eizo", erwiderte der Roboter. „Der Arkonide muß weg. Was meinst du, was hier los ist, wenn seine Kameraden ihn finden? Ihr habt schon jetzt keine Chance, aber dann könnt ihr sie überhaupt nicht mehr nutzen."
„Hör auf, so einen Blödsinn zu reden!" fuhr Vikaryo ihn an. „Ich werde den Arkoniden nicht in diesen Schacht werfen. Weißt du denn nicht, wozu er da ist?"
„Der Schacht? Und ob ich das weiß! „rief der Roboter, landete auf seiner Schulter und setzte sich in den Sessel. „Da kommt alles hinein, was sich noch verwenden, chemisch aufschlüsseln und neu zu Lebensmitteln verarbeiten läßt."
„Richtig! Und du glaubst, ich lasse zu, daß der Arkonide als Steak endet?" Eizo Vikaryo fuhr sich an die Kehle und würgte, Der Gedanke an eine solche Möglichkeit war ihm unerträglich. „Sei nicht albern! „forderte Gratwar-SIER. „Als V-Inspekteur solltest du wissen, daß die Anlage noch gar nicht in Betrieb ist. Der Tote wird also nur nach unten rutschen und dort steckenbleiben.
Irgendwann wird ihn irgend jemand finden und herausholen."
Eizo Vikaryo atmete einige Male tief durch. Dann nickte er. „Du hast recht, Kleiner. Wenn die Techniker sich an die Vorschriften gehalten haben, gibt es eine Sicherung, die eine Verarbeitung des Toten verhindert."
„Davon rede ich doch
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