2009 - komplett
ihm heute Nacht nicht viel mehr erlauben würde. Aber wenigstens würde er einen Vorgeschmack erhalten, wie ihr Liebesspiel nach der Heirat sein würde. Funken würden fliegen und später dann Flammen lodern. Er konnte es kaum erwarten zu brennen.
Der Tanz gab Ian unzählige Gelegenheiten, Juliana anzufassen. Er legte ihr die Hand um die Taille und drückte Handfläche und Finger auf die geschmeidige Wölbung.
Juliana überlief ein Schauder und nützte einen Tanzschritt, um von ihm abzurücken und seinen Griff zu lösen. Bevor sie sich dagegen wehren konnte, nahm er ihre Hände und schlang die Finger um die ihren. Die Arme weit ausgebreitet, zog er sie an sich, bis sich ihre Lippen fast berührten. Mit einem Ruck wandte Juliana den Kopf zur Seite. Dass ihre Brüste sich zu schnell hoben und senkten und ihre Wangen gerötet waren, kam nicht von der Anstrengung. Ian wusste, dass seine Berührung sie erregte. Und auch ärgerte. Doch ihn entzückte es maßlos.
Julianas Wut bestätigte nur seinen Verdacht. Er bezweifelte, dass viele Männer es in der Vergangenheit gewagt hatten, so kühn mit ihr zu spielen. Diejenigen, die es taten, hatten wohl das volle Maß ihrer Verachtung zu spüren bekommen. Ian wusste, dass ihn jetzt das gleiche Schicksal ereilen würde, wenn Juliana ihm nicht unbedingt ihre Lüge würde beweisen wollen.
Als die Musik endete, sprang sie regelrecht von ihm fort und deutete diesen komischen kleinen Kratzfuß an, der ein Knicks sein sollte. Ian verbeugte sich tief und grinste sie von unten herauf an.
Dann führte er sie wieder in Richtung Podest zurück. Kurz bevor sie ihre Plätze erreichten, versuchte sie, ihm zu entkommen. „Entschuldigt mich, ich muss gehen und ...“
„Euch vorbereiten?“, fragte Ian bedeutungsvoll. „Ich erwarte ungeduldig Euer Kommen. Sagen wir in einer Stunde?“
Sie schenkte ihm ein flüchtiges Nicken und ein schlecht verhehltes ärgerliches Stirnrunzeln. Ian erhob sich und küsste ihr die Hand, bevor er sie freigab und Juliana gehen ließ.
Ihr Abgang gereichte ihr zu allen Ehren. Er war wahrhaft königlich, als stünde die ganze Welt unter ihrem Kommando.
Alan schlug Ian auf den Rücken. „Gibt es irgendwelche Fortschritte?“
„Ja, ich glaube schon.“ Ian entschloss sich, dem Freund nichts von dem Rendezvous zu erzählen. Er wollte nicht, dass Strode sie beide am anderen Morgen gnadenlos neckte und so Juliana vor allen in Verlegenheit brachte.
Wie auch immer, Ian wusste, dass er alle Mittel ergreifen würde, um die Heirat zwischen ihnen zu besiegeln, sollte sie seinen Antrag weiter ablehnen. Sein Eingeständnis, Juliana habe in der Nacht seine Kammer besucht, würde sicher alle Pläne festigen und die Sache mit aller Macht vorantreiben. Aber er würde dieses Mittel nur einsetzen, wenn er sie nicht auf andere Weise überzeugen konnte.
„Jules wird dir eine gute Frau sein. Du solltest sehen, wie sie hier alles organisiert.
Honoria hat in der letzten Zeit herzlich wenig zu tun. Ich denke, wir werden meine kleine Cousine vermissen. Ich will ja nicht drängen, aber hast du ihr schon einen Heiratsantrag gemacht?“
Ian fuhr sich mit der Hand über den Mund, um ein Lächeln zu verbergen. „Das Thema kam zur Sprache. Wir werden später darüber reden, du und ich.“
Ian wusste, dass Juliana ihn genauso sehr brauchte wie er sie. Obwohl Honoria und Alan ihr gerne ein Heim geboten hatten, musste Julianas Bedürfnis, sich um alles zu kümmern, beschwerlich für sie geworden sein. Was Kit da über einen Mann, der sie ihnen aus den Händen nehmen sollte, gehört hatte, bewies seine Annahme nur.
Honoria verzichtete sicher nicht gerne noch länger auf ihre Aufgaben, auch wenn Alans neuer Schützling dadurch das Gefühl erhielt, nützlich zu sein. Wenn zwei so starke Frauen unter einem Dach lebten, konnte es vielleicht zu einem Desaster kommen.
Außerdem konnte selbst ihre Verwandtschaft sie nicht mehr lieben, als Ian es tat.
Das wusste er. Er konnte sich nicht daran erinnern, je in seinem Leben von einer Frau so bezaubert gewesen zu sein. Und obwohl er jetzt schon seit fünf Jahren eine Gattin brauchte, war er noch nie einer Frau begegnet, die ihm so eine interessante Zukunft versprach wie Juliana.
„Komm, setz dich hin, Mann, und lass uns auf deinen zukünftigen Erfolg trinken!“, forderte Alan ihn auf.
„Ich danke dir, aber ich habe durch harte Erfahrung gelernt, dass es besser ist, meinen Becher außerhalb deiner Reichweite zu halten. Gott allein weiß,
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