Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
Vom Netzwerk:
Problem.«
    »Nathaniel, musst du Pipi machen?«, fragte die Frau wieder.
    »Ihnen ist klar, dass ich die ganze Chose filme, oder?«, fragte Marena. »Und falls es dazu kommt, dass diese Leute heute hier sterben, geht das Video um die ganze Welt. Das wird eine dieser Geschichten, auf die die Öffentlichkeit anspringt, und Sie werden zu einem … einem Symbol dafür, was in diesem Land verkehrt läuft. Sie werden nie wieder irgendwohin gehen können, ohne dass die Leute mit dem Finger auf Sie zeigen. Sie müssen sich einen Bart wachsen lassen und nach San Juan zurück.«
    »Jawohl, bitte Verstärkung«, sagte der Polizist. »Ma’am, in wenigen Minuten trifft ein Streifenwagen ein und bringt Sie zu Ihrem Fahrzeug.«
    Marena blieb stehen und sah ihn ein paar Sekunden an. Er hielt ihrem Blick stand.
    »Bist du sicher, dass du nicht Pipi machen musst?«, fragte Näselfrau.
    »Was ist das gelbe Ding an seinem Hemd?«, fragte mich Max.
    »Das ist ein Tank mit Nitrox-Atemgas«, antwortete ich. »Wenn die Luftfilter seines Helms verstopfen, kann er das Ventil öffnen und hat noch ungefähr zweiundfünfzig Atemzüge.«
    »Geil«, sagte Max. »Voll cool.«
    Fuentes unterlag Marena im Anstarrwettkampf und wandte sich ab. Marena wirbelte herum und stellte sich vor die kleine Menge aus ungefähr dreißig Sonntagsfahrern, die sich nach draußen gewagt hatten, um zu sehen, was los war. Was als Nächstes auf dem Bildschirm zu sehen war, wirkte verwirrend. Doch drei Sekunden später blickten wir, aus einem anderen Winkel, auf die Leute hinunter, und als Marena auf ihre Füße schaute, sahen wir, dass sie auf das Dach eines alten grünen SUV an der Spitze der Schlange gestiegen war. Sie stand nun mit den Füßen auf den verchromten Stangen zwischen zwei umgedrehten Windsurfbrettern und betrachtete die Menschen. Nach allem, was wir durch das schwankende Weitwinkelobjektiv sehen konnten, wirkten sie wie ganz normale Normalverbraucher, das Salz, der Zucker und das gesättigte Fett der Erde, und aus irgendeinem Grund waren es allesamt Weiße. Git along, move ’em out, Cowgirl , dachte ich.
    »Okay, ihr alle!«, rief Marena der Menge unter Zuhilfenahme des Zwerchfells zu. »Ich tue es nur ungern, aber ich glaube, wir haben hier eine Meinungsverschiedenheit und brauchen jedermanns Hilfe. Deshalb sollten wir alle an einem Strang ziehen, wenn wir die Sache aus der Welt schaffen wollen.«
    Die Leute blickten zu ihr hoch. »Nathaniel«, fragte die Frau, »bist du ganz sicher, dass du nicht Pipi machen musst?«
    »Ich heiße Marena Park. Ich bin Journalistin, Radiosprecherin und Mutter, und ich stehe hier an der Kreuzung der US  1 mit der 821, wo eilends eine Barrikade errichtet wurde, die den Weg nach Süden versperrt. Hier befindet sich eine ziemlich große Gruppe von uns, die mit Sorge beobachtet, wie die Behörden die Situation handhaben, und im Augenblick sprechen wir mit dem einzigen Beamten hier, der behauptet, das Kommando zu haben. Nun, ich möchte hören, was Sie zu sagen haben. Officer Fuentes hat gesagt, dass man uns nicht erlauben wird, die US  1 oder 997 zu benutzen, um vom Zentrum des Anschlags wegzukommen, weil die Offiziere der Homestead Base die Strecke als Erste benutzen wollen.«
    »Das habe ich nicht gesagt!«, warf der Militärpolizist aus der Entfernung ein. Marena ignorierte ihn. »Und es ist nicht wahr …«
    »Officer Fuentes trägt Vollschutz gegen chemische Kampfstoffe, und wir haben gar nichts. Außerdem zeigt mein GPS , dass beide Routen bis hin zu den Keys von allem Verkehr frei sind. Aber wissen Sie was, lassen Sie nicht mich die ganze Zeit reden. Ich würde gern hören, was Sie davon halten.«
    Ich stellte mir vor, wie Marenas Augen von Gesicht zu Gesicht zuckten. Keiner der Leute sagte etwas, nur eine jüngere Frau murmelte in wehleidigem Ton vor sich hin, als stünde sie kurz vor einem Zusammenbruch.
    »Was denken Sie? «, fragte Marenas Stimme. Eindeutig hatte sie Blickkontakt mit jemandem hergestellt, aber wir konnten nicht sehen, wer es war. »Glauben Sie, wir hören hier die Wahrheit – dass wir einfach ruhig sitzen bleiben sollen –, oder dass es nur weitere Desinformation ist?«
    »Ich höre schon, was Sie sagen, Liebes«, antwortete jemand. Max entdeckte, wer es war, und zoomte sie heran, ehe ich es tun konnte. Marena hatte sich eine kleine alte Dame herausgepickt, ungefähr einen Meter vierzig groß, vierzig Kilo, fünfundneunzig Jahre, blaues Haar, blaugraue Augen, blauweiße Haut – alles,

Weitere Kostenlose Bücher