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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Geological Survey (USGS). Das Beben der Stärke 9,0 wurde dadurch verursacht, dass sich die pazifische Platte unter die nordamerikanische Platte schob, wodurch Ostjapan etwa 40 Zentimeter weit in Richtung Nordamerika bewegt wurde. Darüber hinaus wurde die Erdachse durch das Beben um fast 16 Zentimeter verschoben; die Tage haben sich infolge des Bebens um 1,6 Mikrosekunden verkürzt. Zudem senkte sich das japanische Festland um etwa 60 Zentimeter ab, und während
Japans östliche Küstenlinie in die Tiefe sank, rollten die Wellen des Tsunami heran.
    Warum hat das Beben zu einer Verkürzung der Tage geführt? Die Erdmasse wurde ein wenig mehr zur Mitte des Planeten hin konzentriert, wodurch die Erde sich ein klein wenig schneller dreht. Auch das Erdbeben der Stärke 8,8, das sich letztes Jahr in Chile ereignete, hat die Tage ein wenig verkürzt – wenn auch nur um einen noch geringeren Sekundenbruchteil. Das Beben auf Sumatra im Jahr 2004 hat die Tage um volle 6,8 Mikrosekunden verkürzt.
     
    Anmerkung: Der Vulkan Shinmoe-dake auf Japans südlicher Insel Kyūhū, der sich etwa 1500 Kilometer vom Epizentrum entfernt befindet, war bereits am 19. Januar ausgebrochen. Nach dem jetzigen Beben wurden erneut Asche und Gestein in die Atmosphäre geschleudert.

26
ELF JAHRE SPÄTER
    Chichén Itzá
Halbinsel Yukatan
21. März 2012, Frühjahrs-Tagundnachtgleiche
     
    S chon den ganzen Tag über reißt der Strom der Pilger nicht ab. Reisebusse und Mietwagen haben alle Parkplätze belegt, und an den Toren des Parks, der sich in staatlichem Besitz befindet, drängen sich lange Warteschlangen. Nachdem sich die Massen an den Souvenirgeschäften und den Toiletten vorbeigeschoben haben, erreichen sie einen Pfad aus aufgeschütteter Erde – ein Zeitportal, das sie eintausend Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt.
    In der Sprache der Maya bedeutet Chichén Itzá »Mündung des Brunnens des Wasserzauberers«, was einen Hinweis auf Kukulkan und die heilige Cenote der Stadt darstellt. Von dichtem tropischem Dschungel umgeben, hat sich die alte Hauptstadt kaum verändert; noch
immer liegt sie in einer Oase flachen, offenen Geländes, auf dem mehrere Kalksteingebäude stehen, die durch aufgeschüttete, ungepflasterte Straßen verbunden sind, die sache genannt werden. Die Hauptattraktion Chichén Itzás ist die große nördliche Plattform, ein gewaltiger Versammlungsort, an dem sich der Tempel der Krieger, das große Ballspielfeld und das beeindruckendste Monument Yukatans befinden – die Kukulkan-Pyramide.
    Der Tempel, eine perfekte vierseitige Stufenpyramide aus Kalksteinblöcken, wurde von dem legendären weisen Mann der Maya entworfen und errichtet; sie ist zweiundfünfzigeinhalb Meter breit und vierundzwanzig Meter hoch und besteht an jeder Seite aus einundneunzig Stufen. Zusammen mit der Plattform an der Spitze sind das insgesamt dreihundertfünfundsechzig Stufen – eine für jeden Tag des Jahres. Auf dieser Plattform steht ein sechs Meter hohes Zeremonialgebäude, dessen verkohlter Boden noch immer mit dem Blut von Zehntausenden von Menschenopfern befleckt ist.
    Die Menge sammelt sich an der nördlichen Balustrade der Pyramide; der erste Frühlingstag versetzt die Besucher in eine geradezu karnevalistische Stimmung. In Erwartung des entscheidenden Frühlingsereignisses schlagen Trommeln im Takt traditioneller Musik. Die Legende berichtet, dass an den beiden Tagundnachtgleichen des Jahres Kukulkans Geist zu seinen Anhängern zurückkehrt, wobei der Ankunft des großen Lehrers die Erscheinung einer gefiederten Schlange entlang der nördlichen Balustrade vorangeht. Während die Sonne am Himmel niedersinkt, so wird erzählt, verlängern sich die sieben Segmente der Schlange, bis
sie schließlich die Stufen hinabgleitet und sich wieder mit ihrem abgetrennten Kopf am Fuß der Pyramide vereint.
    Jubelnd begrüßt die Menge die nachmittägliche Sonne, als das erste dreieckige Segment der Kreatur einen Teil der Kalksteinfassade verdunkelt – ein Schatten, der durch die genaue Ausrichtung des Gebäudes auf die Rotation der Erde um die Sonne entsteht.
     
    Sechs Meter unter den uralten Steinen, die einst Zeugen von Aufstieg und Fall einer ganzen Nation wurden, liegt ein zweiter Tempel. Er ist kleiner und älter und versteckt sich in der Pyramide wie ein Kind im Mutterleib. Folgt man einem im Stein angelegten Tunnel entlang der Nordseite des großen Monuments, erreicht man schließlich einen klaustrophobisch engen Zugang, der von

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