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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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1,5 Milliarden Dollar. Trotz mehrfacher Modernisierungen blieb es immer ein schon früh veraltetes Transportmittel, dessen Verwendung schließlich im Jahr 2010 eingestellt wurde.
    Das weltraumtaugliche Flugzeug von HOPE war viel aerodynamischer und verbrannte seinen Treibstoff weitaus effizienter. Es war doppelt so lang wie das Shuttle und besaß eine deutlich größere Flügelspannweite. Der Rumpfdurchmesser betrug nur die Hälfte und das Gewicht
nur ein Drittel des Shuttles, so dass die Maschine eher wie eine weiterentwickelte Concorde aussah. Das Raumfahrzeug startete wie ein gewöhnlicher Passagierjet und flog so bis an den oberen Rand der Atmosphäre, wo es dann von vertikalen Triebwerken ins Weltall befördert wurde. Es war ausschließlich zur Beförderung von Passagieren entwickelt worden, und ein Zwölf-Stunden-Flug kostete weniger als eine halbe Million Dollar – ein geringer Preis, wenn man bedenkt, dass die Tickets pro Start vier Millionen einbrachten.
    Lilith und Manny befinden sich alleine in der Hauptkabine. Sie sitzen angeschnallt in den Schalensitzen, die einer Beschleunigung von vier g standhalten können. Der Pilot spricht aus dem Cockpit per Videoverbindung mit ihnen. »Mrs. Mabus, wir haben Startfreigabe. Sind Sie bereit?«
    »Bei uns ist alles klar.« Lilith drückt Mannys Hand. »Du warst noch nie im All, oder?«
    »Nein, aber einmal war ich kurz davor.«
    »Ich habe schon mehr als hundert Flüge hinter mir, aber es ist immer noch einzigartig, obwohl ein Start bei Tag wahrscheinlich beeindruckender ist.«
    Das Weltraumflugzeug rast über die leere Startbahn und erhebt sich sanft in die Nacht. Die Kabinenlichter werden gedimmt, und die blauen Augen des Hunahpu-Paares leuchten hellgrau in der Dunkelheit.
    »Worum geht es bei diesem Flug? Ums Geschäft? Mythologie? Reines Vergnügen?«
    »Vielleicht um alle drei Dinge.« Ihre Miene wird ernst. »Manny, als du meinem Sohn im Nexus entgegengetreten bist, konntest du da noch eine weitere Präsenz in der Leere spüren?«

    »Ja. Es war merkwürdig. Als ob eine bösartige Macht sich bemühte, einen inneren Konflikt zu schaffen. Einen Augenblick lang empfing ich zwei genetische Signale. Sie waren völlig verschieden, aber sie ergänzten einander auf symbiotische Weise. Als würde dein Sohn von einer dunkleren, viel mächtigeren spirituellen Energie geführt, nur dass diese höhere Macht …«
    »… sein eigenes Bewusstsein ist.«
    »Genau. Aber wie ist so etwas möglich?«
    »Irgendwie werden Devlin und ich zu einem weit in der Zukunft liegenden Zeitpunkt in einer anderen Realität existieren – in einer Unterwelt, die das Popol Vuh als Xibalba beschreibt. In dieser Alternativexistenz werden unsere Seelen von dunklen Kräften verdorben, die man im Allgemeinen Satan zuschreibt, obwohl meine Seele schon lange zuvor befleckt wurde. Ich muss auf Xibalba gestorben sein, und doch ist es Jacob irgendwie gelungen, meine Seele zu reinigen. Diese Tat hatte rückwirkende Folgen innerhalb der Raumzeit – und zwar schon wenige Tage nachdem Jacob die Erde verlassen hatte. Devlin wurde rein geboren; erst als er heranwuchs, zog die Dunkelheit in seine Seele ein, genau wie es bei mir in seinem Alter gewesen ist. Was du in ihm gespürt hast, war der bösartige Erwachsene, der aus den höheren Dimensionen heraus versucht, die Seele des Heranwachsenden zu verderben. Jeden Tag verliere ich ihn ein wenig mehr.«
    »Er ist gefährlich. Als reinblütiger Hunahpu ist er viel mächtiger als du oder ich. Er verfügt nur noch nicht über die neuronale Entwicklung, die es ihm ermöglichen würde, seine Kräfte zu koordinieren. Er muss neutralisiert werden, bevor es so weit kommt.«

    Lilith packt seinen Arm mit der Kraft eines Schraubstocks. »Er ist immer noch mein Sohn. Er ist Fleisch und Blut deines Bruders. Er kann gerettet werden!«
    Sie lässt ihn los und reibt seinen Bizeps. »Entschuldige. Ich weiß, dass du dich fragst, ob du diesem verrückten Weib vertrauen kannst. Bin ich Samson und sie Delila? Wird sie mich verderben, wie sie Jacob verdorben hat?«
    »Dieser Gedanke ist mir schon gekommen.«
    »Die Antwort hat mit dem Problem von Vererbung und Umwelt zu tun. Warum ist das Böse allgegenwärtig? Liegt es in unserer Natur, in unserer DNA? Oder ist es eine Folge der Umstände, unter denen wir aufwachsen? Sind die uns anerzogenen Werte entscheidend, die uns beeinflussen, wenn unser freier Wille eine Entscheidung treffen muss?
    Ich wurde in einer Welt voller Gewalt

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