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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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geboren. Mein Vater – wenn man ihn so nennen kann – hat nur wenige Minuten nach meiner Geburt meine Mutter in einem Anfall betrunkener Raserei erstochen. Der Grund dafür war einzig und allein, dass er sich einen Sohn gewünscht hatte, der einmal sein Erbe übernehmen würde. Im Gegensatz dazu wusste der Mann, bei dem ich schließlich aufwuchs, mein Stief-Großvater, durchaus zu schätzen, dass ich ein Mädchen war. Er hat mich missbraucht, seit ich acht war.«
    »Jesus …«
    »Jesus hatte nichts damit zu tun, obwohl ich gewiss nicht zögerte, ihm die Schuld für alles zu geben, wenn er von seinem Kruzifix über unserem Bett aus zusah, wie mein gesetzlicher Vormund mich vergewaltigte. Wie du dir sicher vorstellen kannst, wurden die Möglichkeiten
meines Geistes durch diesen Missbrauch stark dezimiert. Ich saß in der Falle und lernte nur dadurch geistig zu überwintern, dass ich während der Vergewaltigungen in das tröstende Licht des Nexus floh. Eines Tages spürte ich eine weitere Präsenz in der Leere, und so kam ich zum ersten Mal mit Jacob in Kontakt – oder wenigstens mit seinem Bewusstsein. Dein Zwillingsbruder war mein einziger Freund; er half mir, die Qualen zu überleben, bis er mich plötzlich im Stich ließ, als wir so alt waren wie Devlin jetzt.«
    »Du hast unsere Tante ermordet.«
    »Mein Geist war vergiftet. Jacobs plötzliches Verschwinden trieb mich an den Rand des Selbstmords. Und dann kam eine dunkle Präsenz in Form eines Nagual , eines Hexers, zu mir – ein Geist mit Namen Don Rafelo. Don Rafelo behauptete, er sei mein Großonkel. Er brachte mir bei, wie ich meine körperliche Schönheit als Waffe einsetzen konnte, und von jenem Tag an hörte ich auf, ein Opfer zu sein. Als meine Hunahpu-Kräfte immer stärker wurden, gab ich mich der Versuchung hin: Der Hexer brachte mich dazu, Satan anzubeten. Doch gleichzeitig war ich geschaffen worden, um einem Hunahpu-Plan zu dienen – nämlich das Überleben unserer Spezies sicherzustellen. Vielleicht glaubst du, dass sich diese Welt in einem direkten Konflikt mit Satan befindet; in Wahrheit jedoch war der gefallene Engel für meinen Erfolg auf paradoxe Weise mitverantwortlich, denn ohne den Menschen und seine negativen Taten ist Satan nichts als ein lebloses, leeres Gefäß.«
    »Warum hast du geglaubt, dass die Menschheit in Gefahr ist?«

    »Etwa ab meinem siebzehnten Geburtstag hatte ich intensive Alpträume, bei denen ich in allen Einzelheiten Bilder einer globalen Vernichtung vor mir sah. Der Maya-Kalender hatte die Katastrophe vorhergesagt, die sich meinem inneren Auge darbot, doch die Daten passten nicht zusammen. Der fünfte Zyklus endete am 21. Dezember 2012, also neun Monate vor unserer Geburt, und doch hatte die Menschheit irgendwie überlebt. Die Bedrohung existierte offensichtlich auch weiterhin, und aus meinen Visionen konnte ich schließlich die Ursache der Vernichtung ableiten, die ich in meinen Alpträumen gesehen hatte: Es war die Yellowstone-Caldera. Wie ein zweiter Noah begann ich, den Plan zum Bau einer Flotte von Weltraum-Archen zu verwirklichen, indem ich zuerst Lucian Mabus heiratete und dann seine Firma und seinen Reichtum dazu verwendete, den Weltraumtourismus zu revolutionieren. Jetzt, siebzehn Jahre später, verfüge ich über ein Dutzend Shuttles und eine Marskolonie, doch durch dich ist alles irgendwie anders geworden. Deutlicher als je zuvor droht uns die Vernichtung, doch die Ursache der Katastrophe hat sich verändert.«
    Die Stimme des Piloten unterbricht sie. »Wir nähern uns einer Höhe von fünfzehn Kilometern. Aktivierung der Raketentriebwerke in zehn Sekunden. Neun … acht … sieben …«
    »Was meinst du damit? Wie hat sich die Ursache verändert? «
    »Ich werde es dir zeigen.«
    Plötzlich wird Manny in die dicke Polsterung seines Sitzes gedrückt, als die Booster zünden und das Weltraumflugzeug auf viertausend Kilometer pro Stunde
beschleunigen, was etwa der dreifachen Schallgeschwindigkeit entspricht. Zwanzig Sekunden lang erfüllt das Dröhnen der Triebwerke die Maschine, dann wird es still. Mannys Körper hebt sich leicht aus dem Sitz.
    Lilith löst ihre Sicherheitsgurte. Manny folgt ihrem Beispiel, und dann schweben die beiden schwerelos durch die Kabine. Er lässt sich zum nächsten Fenster treiben und starrt auf die Erde, fasziniert von der Schönheit des Planeten, bewegt von der emotionalen Realität dieses Anblicks, der Krieg, Hass und Gier vergessen macht und diese warme blaue Welt inmitten

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