2012- Die Rückkehr
den kalten Schweiß an der Haarlinie des Mannes. »Wir brauchen von dir den uneingeschränkten Zugang und die vollständige Kontrolle über das Projekt GOLDEN FLEECE. Und John … ich will das sofort.«
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22. November 2033
Hangar 13
Kennedy Space Center
Cape Canaveral, Florida
13.14 Uhr Sie sitzen auf einem Balkon im zweiten Stock über einem japanischen Garten - Dr. Mohr, seine Mutter, Immanuel Gabriel und der Zwillingsbruder, den er seit sechs Jahren nicht mehr gesehen hat.
Jacobs geradezu surreal blaue Augen starren ihn ohne zu blinzeln an.
»Jesus Christus, würdest du bitte aufhören, mich anzustarren.«
»Ich habe dich vermisst.«
»Du meinst, du hast es vermisst, mich zu manipulieren.«
»Du bist mein Zwillingsbruder. Wir gehören zusammen.«
»Komm drüber weg. Du kannst mich nicht einfach nach so vielen Jahren wieder in dein Wahnsystem zerren. Ich bin jetzt Samuel Agler. Ich habe ein Leben!«
Dr. Mohr schaltet sich ein. »Wir sollten alle versuchen, uns zu beruhigen. Niemand zwingt irgendwen zu irgendwas. Manny … äh … Sam, wir haben Sie hierhergebeten, weil Ihr Bruder sich Sorgen um Sie macht.«
»Du warst im Nexus«, sagt Jacob. »Du hast ihn dazu benutzt, um deine Leistung auf dem Footballfeld zu steigern.«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
»Das ist gefährlich, Manny. Da draußen gibt es andere, die uns ähnlich sind, die ebenfalls das Hunahpu-Gen besitzen. Jedes Mal, wenn du in den Nexus eindringst, gibst du ihnen deine Gegenwart zu erkennen.«
»Wie viele andere?«
»Ich weiß nicht … einhundert … eintausend.«
»Noch mal tausend Freaks wie du, die frei rumlaufen? Das bezweifle ich.«
Jacob ignoriert die Bemerkung. »Vor elftausend Jahren begannen die Hüter, sich mit den Menschen der Vorzeit zu paaren. Die Hüter sind das missing link der Menschheit. Durch die Vermischung ihrer und unserer DNA schufen sie eine Art genetische Zeitbombe in der Hoffnung, dass einer oder eine dieser Hunahpu im Jahr 2012 ihr Raumschiff finden würde. Aufgrund seiner genetischen Ausstattung würde sich dieser Hunahpu Zugang zum Raumschiff und zu dessen Waffensystemen verschaffen können, denn die Hüter wussten, dass die Menschheit diese Systeme an 4 Ahau , 3 Kankin brauchen würde - ein Datum, das der Kalender der Maya vorhergesehen hatte und das unserer Wintersonnenwende im Jahr 2012 entspricht. Unser leiblicher Vater, Michael Gabriel, war Hunahpu. Er war nicht der einzige Auserwählte, er war nur zufällig der arme Kerl, der als Erster über die Ziellinie kam.«
»Und Gott sei Dank war das so«, fügt Dominique hinzu. »Dein Vater hat die Menschheit gerettet.«
Immanuel sieht seine Mutter an und schüttelt den Kopf. »Ich sehe, du glaubst dieses Zeug immer noch.«
Jacob sieht den Schmerz in Dominiques Augen. »Mutter, Doc, ich muss mich mit Manny alleine unterhalten.«
Dr. Mohr nickt, führt Dominique ins Innere des Gebäudes und schließt die Balkontür hinter sich.
»Das war sehr grob, Manny.«
»Wer ist hier grob? Ihr blutendes Herz verzehrt sich nach ihm, und du trampelst jeden Tag darauf herum.«
»Ich habe dich nicht hierhergeholt, weil ich mit dir streiten will. Irgendwo da draußen gibt es eine Hunahpu. Sie ist wie ich, und vor ihr habe ich Angst.«
Immanuel wendet den Blick ab.
Jacobs Augen werden größer. »Du hast mit ihr gesprochen?«
»Nein.«
»Du lügst.«
»Vielleicht hat sie ja mit mir gesprochen.«
»Vielleicht?«
»Hör zu, ich halte mich aus der Zone raus. Ich hatte ohnehin vor, Football ganz aufzugeben.«
»Manny, das hier geht weit über deine Football-Karriere hinaus. Es geht darum, endlich zu akzeptieren, wer und was wir in Wirklichkeit sind.«
»Schon wieder die alte Leier.«
Ein violettes Funkeln blitzt in Jacobs Augen auf, als er die Geduld verliert. Er packt einen der leeren Stühle und schleudert ihn über das Balkongeländer.
Manny reißt die Augen auf. »Na, na, was ist nur aus Mr. Transzendentale Meditation geworden?«
»Immanuel, würdest du wenigstens einmal die Klappe halten und zuhören!« Jacob schließt die Augen und atmet tief durch. Sein Puls beruhigt sich, und er findet die Beherrschung wieder. »Hattest du jemals ein déjà vu , jenes
seltsame Gefühl, dass du eine bestimmte Szene oder eine bestimmte Situation schon einmal erlebt hast?«
»Ich weiß, was ein déjà vu ist.«
»Was wäre, wenn du einen bestimmten Augenblick tatsächlich schon einmal erlebt hättest? Was wäre, wenn unsere Vorstellungen von Raum und
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