2012- Die Rückkehr
ziemlich übel erwischt. Ich habe seine Schicht übernommen.« Kurtz reicht dem großen Mann die Thermotasche.
Mithilfe seines Wärmescanners beobachtet Beck amüsiert den weißglühenden Funken, der die Eingangstür erleuchtet, als der mächtige Körper des Mannes zu Boden geschleudert wird. Er meldet sich über sein Kommunikationsgerät. »Jetzt hast du schon zweimal denselben Trick durchgezogen. Was hast du für unsere Zielperson vorgesehen?«
»Er bekommt das Spezialmenü.« Kurtz zieht den bewusstlosen Assistenten in ein Gebüsch und betritt dann die Villa. Er folgt dem mit poliertem Marmor ausgelegten Flur bis zur Rückseite des Hauses und geht dann durch die Küche in den Wintergarten. »Mr. Mabus?«
Peter Mabus blickt aus seinem Ruhesessel auf. »Verdammt, wer sind Sie denn?«
»Phillip, der Cousin von Maurice. Der Koch des Vieille Maison hat Ihnen heute Nacht etwas Besonderes schicken lassen, das gut zu den Vorspeisen passt. Ihr Leibwächter meinte, er würde es gerne essen, wenn Sie nicht alles schaffen sollten.«
Mabus kommt interessiert auf ihn zu. »So? Was ist es denn?«
Kurtz greift in seine Thermotasche und holt einen über dreizehn Pfund schweren Hummer heraus, indem er das Tier beim Schwanz nimmt. »Na, ist das etwa kein Prachtstück, was meinen Sie?«
Mabus läuft das Wasser im Mund zusammen. »Der gefällt mir. Geben Sie ihn mir.«
Kurtz drückt einen im Bauch des Hummers verborgenen Abzug.
Zwei kleine Pfeile schießen aus den offenen Scheren und treffen Mabus in die Brust.
Die Augen des Milliardärs verdrehen sich nach oben, als er auf dem Holzboden zusammenbricht.
Kurtz schiebt die Kombination aus Hummer und Schusswaffe zurück in die Tasche. Dann beugt er sich über Mabus und fühlt seinen Puls. »So, der ist erst mal ruhig.«
»Du solltest dich besser beeilen. Der Junge hat sein Zimmer verlassen.«
Kurtz nimmt die beiden Pfeile an sich und wirft sie in die Tasche. Dann zieht er eine Spritze aus seinem Gürtel.
»Er kommt die Treppe runter.«
Kurtz zieht Mabus eine seiner Sandalen aus und injiziert die Substanz zwischen den Zehen des großen Mannes.
»Erdgeschoss. Geht in Richtung Küche.«
Kurtz zieht Mabus die Sandale wieder an und greift sich seine Thermotasche.
»Fünf Sekunden … los!«
Kurtz rennt durch den Wintergarten nach draußen und schleicht sich leise über einen Bohlenweg hinunter zum Strand.
Der zwölf Jahre alte Lucien Mabus drückt seine Zigarette in einem Aschenbecher aus und geht dann in den Wintergarten. »Ich hoffe, das Essen ist fertig. Ich bin am Verhungern. Dad? Oh, Scheiße …«
Der Junge beugt sich über seinen auf dem Boden liegenden Vater und hört ihm die Brust ab. »Rempe, kommen Sie her - Dad hat einen Herzanfall! Walker? Maurice?«
Lange bevor der Notarzt eintrifft, hört Peter Mabus’ Herz auf zu schlagen.
Eine halbe Meile vor der Küste genießen Beck und Kurtz auf dem Sonnendeck ihrer gemieteten Jacht Hummer mit Filetspitzen. Aus der Ferne liefert ihnen das Hampton Police Department die dazugehörige Lightshow.
Das Anwesen der Gabriels
21.02 Uhr Ein schmerzhaftes Hämmern macht sich in Jacobs Kopf breit. Er hat die Arme auf dem Rücken, und seine Hand- und Fußgelenke stecken in Handschellen.
Mühsam öffnet er die Augen, und Galle steigt ihm in die Kehle, als er die Szene um ihn herum in sich aufnimmt.
Seine Mutter sitzt ihm gegenüber am anderen Ende der Küche. Sie ist mit Klebeband an einen Korbstuhl gefesselt. Ihr Haar ist zerzaust, und ihre Augen funkeln immer wütender über dem Knebel, während ihr Feind, der scheinbar so zerbrechliche ältere Mann, methodisch das Fesseln der Fußknöchel zu Ende führt, bevor er seine Aufmerksamkeit Jacobs Zwillingsbruder zuwendet.
Manny liegt bäuchlings auf dem Küchentisch. Seine gespreizten Arme sind an die Tischplatte aus Granit gefesselt, sein Unterkörper hängt frei herab.
Solomon Adashek zieht einen Küchenstuhl heran und setzt sich neben den Jungen. Seine leberfleckigen Hände betasten sanft die haarlosen, muskulösen Beine des bewusstlosen Kindes. Er genießt den Augenblick, bevor er die Boxershorts des Jungen herunterzieht und dessen Hinterteil entblößt.
Grunzend und stöhnend werfen sich Jacob und Dominique in ihren Fesseln hin und her, als hätte man ihnen einen elektrischen Schlag versetzt.
Solomon blickt auf. Seine kalten Augen blinzeln. Sein dünner, grinsender Mund ist verzerrt wie das Maul einer Schlange.
Jacobs Herz hämmert wie eine Kesselpauke, und
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