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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Wissens waren sie in der Lage, die Konstellation vorherzusagen, die zu dem Radiosignal gestern geführt hat.«
    »Das versteh ich nicht...«
    Mick zappelt mit Armen und Beinen, dann schreitet er wieder in der Zelle umher. »Es gibt Beweise dafür, dass die Maya und ihre Vorläufer, die Olmeken, die Milchstraße, also unsere Galaxis, als bildliche Basis für die Berechnung ihres Kalenders verwendet haben. Die Milchstraße ist eine Spiralgalaxie mit einem Durchmesser von etwa hunderttausend Lichtjahren. Sie besteht aus annähernd zweihundert Milliarden Sternen. Unsere Sonne befindet sich in einem der Spiralarme, dem Orionarm, und ist etwa fünfunddreißigtausend Lichtjahre vom galaktischen Mittelpunkt entfernt. Nach neueren Erkenntnissen der Astronomie handelt es sich bei diesem Zentrum um ein gewaltiges Schwarzes Loch, direkt im Sternbild Schütze. Das galaktische Zentrum stellt eine Art himmlischen Magneten dar, der die Milchstraße in einen kraftvollen Wirbel zieht. In diesem Moment dreht sich unser Sonnensystem mit einer Geschwindigkeit von zweihundertsiebzehn Kilometern pro Sekunde um dieses Zentrum. Trotz dieses enormen Tempos braucht die Erde gut zweihundertsechsundzwanzig Millionen Jahre, um eine Umdrehung zu vollenden.«
    Bald ist das Tonband zu Ende. »Mick, das Signal...«
    »Geduld. Während unser Sonnensystem sich durch die Galaxis bewegt, folgt es einem vierzehn Grad breiten
Pfad, den man die Ekliptik nennt. Die Eklipdk durchquert die Milchstraße so, dass sie periodisch in eine Fluchtlinie mit der zentralen Wölbung der Galaxis gerät. Wenn die Maya in den Nachthimmel blickten, sahen sie einen dunklen Graben, ein langes dunkles Band aus dichten interstellaren Wolken, das dort beginnt, wo die Ekliptik die Milchstraße im Sternbild Schütze schneidet. Der Schöpfungsmythos im Popol Vuh bezeichnet dieses dunkle Band als Xibalba Be oder Schwarze Straße. In Form einer riesenhaften Schlange stellte es für die Maya die Verbindung zwischen Leben und Tod, zwischen der Erde und der Unterwelt dar.«
    »Das ist wirklich faszinierend, aber was hat es mit dem Radiosignal aus dem Weltraum zu tun?«
    Mick bleibt stehen. »Dominique, dieses Radiosignal - das war keine zufällige Sache, die man einfach ins Universum gestrahlt hat. Es war absichtlich direkt auf unser Sonnensystem gerichtet. Technisch gesehen kann man nicht einfach ein Funksignal durch die halbe Galaxis schicken und hoffen, dass es ihm irgendwie gelingt, ein bestimmtes planetares Stäubchen wie die Erde zu erreichen. Je weiter so ein Signal reisen muss, desto mehr verteilt es sich und verliert an Stärke. Das Radiosignal, das SETI entdeckt hat, war ein sehr kraftvoller, genauer und schmaler Strahl. Zumindest mir ist deshalb klar, dass die Wesen, die ihn geschickt haben, dafür eine besondere galaktische Konstellation brauchten, eine Art himmlische Schleuse, durch die das Signal von seinem Ursprung bis zur Erde gelangen konnte. Kurz gesagt, ist das Signal also durch eine Art kosmischen Korridor gereist. Ich kann nicht erklären, weshalb, und ich kann nicht erklären, wie, aber ich habe gespürt, wie das Tor dieses Korridors sich geöffnet hat.«
    Dominique sieht die Furcht in seinen Augen. »Sie haben gespürt, wie es sich geöffnet hat? Wie hat es sich denn angefühlt?«

    »Es war ein widerwärtiges Gefühl, als würden eisige Finger in meine Eingeweide dringen.«
    »Und Sie glauben, dieser kosmische Korridor hat sich gerade weit genug geöffnet, um das Radiosignal durchzulassen?«
    »Ja, aber das Tor geht jeden Tag ein wenig weiter auf. Am Tag der Wintersonnenwende wird es vollständig offen stehen.«
    »Zur Wintersonnenwende - also an dem Tag, an dem die Maya das Ende der Welt erwarteten?«
    »Genau. Die Astronomen wissen seit Jahren, dass unsere Sonne am einundzwanzigsten Dezember 2012, dem letzten Tag des fünften Zyklus im Maya-Kalender, in direkter Konjunktion mit dem galaktischen Zentrum stehen wird. Zur selben Zeit wird sich das dunkle Band der Milchstraße entlang unseres östlichen Horizonts ausrichten und um Mitternacht direkt über der alten Maya-Stadt Chichen Itzä erscheinen. Diese Kombination galaktischer Konstellationen tritt nur einmal alle fünfundzwanzigtausendachthundert Jahre auf, und dennoch waren die Maya irgendwie in der Lage, sie vorherzusagen.«
    »Das Funksignal aus dem All - welchen Zweck hatte es?«
    »Das weiß ich nicht, aber es ist ein Vorzeichen für Tod und Verderben.«
    Du musst seine Schizophrenie irgendwie erklären

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