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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Zähne.
    Der längliche Schädel, den Maria gefunden hatte, besaß nur zehn.
     
    Auszug aus dem Tagebuch von Prof. Julius Gabriel
     
    Vgl. Katalog 1969-73, Seite 13-347
Fotojournal Diskette 4, Datei: OLMEK-1-7

8

9. Oktober 2012 Washington, D.C.
    P räsident Mark Maller tritt aus seinem Arbeitszimmer ins Oval Office und nimmt seinen Platz hinter dem Schreibtisch ein. Vor ihm sitzen wichtige Mitarbeiter des Weißen Hauses.
    »Schön, Leute, fangen wir an. Beschäftigen wir uns erst mal mit der Frage, wer als neuer Kandidat für die Vizepräsidentschaft nominiert werden sollte. Kathie?«
    Katherine Gleason, Leiterin des Planungsstabs, liest eine Reihe von Informationen von ihrem Laptop ab. »Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage, die am vergangenen Donnerstag gemacht wurde. Auf die Frage, wer als Vizepräsident aufgestellt werden sollte, favorisierten die registrierten Wähler Senator Ennis Chaney. Ihn unterstützten dreiundfünfzig Prozent, während sich nur neununddreißig Prozent für Pierre Borgia aussprachen. Der dominierende Faktor ist offenbar die Frage der Vertrauenswürdigkeit. Auf die Frage, was ihrer Meinung nach das zentrale Thema der Wahlen im November sein wird, nannten neunundachtzig Prozent der Befragten die eskalierende Aufrüstung Russlands
und Chinas mit strategischen Waffen. Nur vierunddrei-βig Prozent der registrierten Wähler hatten Interesse daran, den Bau eines Radioteleskops auf dem Mond zu unterstützen. Kurz gesagt, heißt das Folgendes: Wir nominieren Chaney und konzentrieren unseren Wahlkampf auf die Stabilisierung der Beziehungen mit Russland und China. Was das Radioteleskop betrifft, sollten Sie sich zumindest bis zu Ihrer Wiederwahl bedeckt halten.«
    »Einverstanden. Gibt es irgendetwas Neues von der NASA?«
    »Ja, Sir.« Sam Blumner ist der leitende Wirtschaftsberater des Präsidenten. »Ich habe den Kostenvoranschlag der NASA für den Bau dieser komischen Apparatur auf dem Mond durchgesehen.«
    »Wie schlimm sieht’s aus?«
    »Lassen Sie es mich folgendermaßen formulieren, Herr Präsident: Ihre Chancen, das Projekt durch den Kongress zu bringen, sind bestenfalls minimal. Das heißt, nach dem Rücktritt des Vizepräsidenten sind sie wohl eher inexistent.«
    »Ich dachte, die NASA wollte das Projekt mit der geplanten Mondbasis verbinden, die vom Haushaltsausschuss schon genehmigt wurde?«
    »Das hat man versucht. Leider sollte die Mondbasis auf der uns zugewandten Seite des Mondes gebaut werden, in der Nähe der Polarregion, wo die NASA Eisformationen aufgespürt hat, und nicht auf der dunklen Seite. Verzeihen Sie das Wortspiel, aber finanziell gesehen ist das ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht, da keine Sonnenkollektoren verwendet werden können, wo die Sonne nicht scheint.«
    Kathie Gleason schüttelt protestierend den Kopf. »Sam, einer der Gründe, weshalb die amerikanische Öffentlichkeit so viele Vorbehalte gegen das Projekt hat, ist die Tatsache, dass man es für eine internationale Aufgabe
hält. Das Radiosignal war nicht an die Vereinigten Staaten gerichtet, sondern an die ganze Erde.«
    »Aber am Ende wird Amerika trotzdem den größten Batzen bezahlen.«
    Cal Calixte, der Pressesprecher des Präsidenten, hebt die Hand. »Herr Präsident, meiner Meinung nach verschafft uns das Radioteleskop die Möglichkeit, Geldmittel in die russische Wirtschaft zu pumpen, was besonders angesichts der neuesten Kürzungen durch den Internationalen Währungsfond dringend nötig wäre. Vielleicht könnte man das sogar mit dem neuen START-V-Vertrag verbinden.«
    »Das hat man bei der Internationalen Raumstation auch schon behauptet«, mischt Blumner sich ein. »Dieses monströse Spielzeug hat Amerika zwanzig Milliarden Dollar gekostet, ganz zu schweigen von den Milliarden, die wir den Russen geliehen haben, damit sie mitmachen konnten. Und nun sind es die Russen, die ständig die Fertigstellung des Projekts verzögern.«
    »Sam, hören Sie doch endlich auf, alles aus der finanziellen Perspektive zu betrachten«, sagt Kathie Gleason. »Es geht hier nicht nur um ein Raumfahrtprogramm, sondern um die politische Situation. Die russische Demokratie zu unterstützen ist wesentlich wichtiger als der Bau dieses Teleskops an sich.«
    »Die russische Demokratie? Was soll daran demokratisch sein?« Blumner lockert seine Krawatte. »Ich glaube, Sie brauchen ein wenig Nachhilfe in Gemeinschaftskunde. Wozu wir beigetragen haben, ist eine Wirtschaft, die auf Erpressung basiert. Wer in Russland

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