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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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sich spürt – eine Finsternis, die die Amygdala hilfsbereit, wie sie nun mal ist, mit hungrigen Hammerhaien, tödlichen Würfelquallen, dem letzten überlebenden Megalodon, Xib’alb’anern mit Raffklauen und einem bisschen Brut des Cthulhu bevölkerte.
    Ich streckte die Arme aus und ließ mich ungefähr einen Fuß unter der Oberfläche in den besänftigenden Druck sinken. Aaah, das ist besser. Schluss mit der dämlichen Schwerkraft. Ich ballte mich zu einer Faust zusammen, zählte bis vier, streckte mich und schüttelte Arme und Beine. Verdammt. Mobilitätsprobleme. Zu viel Mist. Was die Jungs vom SBS »Systeme« nannten. Die Ausrüstung wiegt zwar nichts mehr, wenn man im Wasser ist, aber trotzdem gibt es eine Grenze, wie viele Vorsprünge man an seinen anderthalb Quadratmetern Körperfläche verträgt. Das Geschlossene Kreislauftauchgerät, das kaum verräterische Gasbläschen abgab, war leichter als ein normaler Atemtank, aber sperrig, und sie hatten mich mit all dem anderen Kram beladen, darunter eine Vollgesichtsmaske von Ocean Reef – wir sollten sie lieber als Helm bezeichnen – mit unzerschneidbaren Schläuchen aus Stahlgeflecht und Sicherungsriemen an der Stirn, damit kein Gegner sie mir herunterreißen konnte. Außerdem hatte ich ein Nachtsichtsystem mit vorstehenden Fliegenaugen, die in mein Gesichtsfeld hinein-und wieder hinausschwenkten. Sie wirkten improvisiert und zusammengeschustert. Mein ganzer linker Unterarm war von etwas bedeckt, das wie eine Manschette aus schwarzen Jadeschuppen aussah, aber ein OLED -Display und große Tasten mit aufregend geometrisch gestalteten Icons enthielt. Das Raffinierteste daran war ein LIMIS mit synthetischer Apertur, ein Limpet Mine Imaging Sonar zur Suche nach Haftminen. Ausgewertet wurde auf der Gotengo , aber wir konnten die Bilder auf unserem Head-up-Display sehen, so gedreht, dass sie unserer Perspektive entsprachen. Angeblich waren die Impulse getarnt und zu leise für die meisten Sonarlauscher. Dennoch war die Auflösung großartig. Man konnte eine Bierdose, die eine Viertelmeile entfernt auf dem Meeresboden lag, sehen oder genauer, hören. Dazu kamen ein Kommunikationssystem mit adaptivem Beamforming und ein Kenncodesystem, das mich identifizierte, meine Position angab und über fünf an meine Brust geklebte Elektroden meine Herzfrequenz und meinen Blutdruck überwachte (nach allem, was ich wusste, auch meine Spermienaktivität). Sie hatten mir diese neuen winzigen dünnen superelastischen Flossen angehängt, die Mord für die Knie sind. Am schlimmsten war der angeblich undurchdringliche, viel zu steife Taucheranzug. Mach dir darum keine Gedanken. Atme. Aaah. Okay. Tiefe fünf Meter, Temperatur 20 °C, Luftdruck 1031 mbar. Check, Check und Check. Position 5° 53’ N, 163° 6’ W. Strömung ONO bei fünf Knoten. Meerestiefe zehn Meter. Geschätzte Reisezeit zum Ziel stieg auf fünfzig Minuten. Ich blickte aus zusammengekniffenen Augen auf das Head-up-Display. Es zeigte mir dreißig Meter Umkreis in drei Dimensionen in einem kartesischen Koordinatensystem mit mir als Nullpunkt. Wie in einer 3-D- CAD -Software konnte man vier verschiedene Ansichten abrufen. Im Augenblick zeigten sich viel zu viele Echos. Eine Menge Schnapper in der Menge. Ich schaltete auf Standardmodus, wodurch alles unterhalb Haifischgröße hinausfiel. Nur noch die sechs blauen Punkte für die anderen Taucher und der eine große grüne Punkt für die Gotengo waren zu sehen.
    Djoong djoong dhoong djoong , machte Megalon. Formation einnehmen, hieß das. Djoong djoong djoong djoong. Mit den Flossen steuerte ich nach rechts und vor. Drei Blips reihten sich mit mir ein, als wäre ichder Anführer, was ich auf keinen Fall war. Ana war links direkt neben mir, Megalon rechts. Briiieeep, machte Anas Armbandsystem in meinem Ohr. Es bedeutete: »Hier Jiga, alles in Ordnung.« Ich drückte zwei Knöpfe und meldete: »Hier Jed 3 , alles in Ordnung.« Die anderen meldeten das Gleiche.
    Jetzt geht’s los, dachte ich. Mir flatterte ein Schwarm Ligusterschwärmer im Bauch herum.
    Selbst wenn wir den Zielen nahe kamen, und obwohl das System Jed 1 ’ Größe und Gewicht kannte, unterschieden sie sich wahrscheinlich physisch für uns nicht genug, um sie auseinanderzuhalten. Was der Grund dafür war, weshalb wir keinerlei Unterwasserschusswaffen trugen, obwohl Waffen hergestellt werden, die anstelle von Kugeln Stahlstäbe verschießen, und Megalon besaß auch welche. Aber wenn das Einsatzziel darin

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