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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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hoch genug, um 2-Juwelenbesetzter-Schädel eine direkte Frage zu stellen. Andererseits blieb für zeremonielle Dinge keine Zeit mehr. Allerdings betrachtete man das Zeremonielle hiernicht als Zeremonielles, sondern als Grundbestandteil des Universums.
    2 JS antwortete dennoch. Wenn die Ozelots betrogen, sagte er, oder wenn sie ihren Einsatz überschritten, würden wir sie mit allem bekämpfen, was wir haben. Er habe auf den Tribünen unter unseren Anhängern einen Blasrohrtrupp postiert.
    Blasrohrtrupp?, fragte ich mich. Hieß das etwa, er hatte eine strategische Idee verwendet, die aus meinem Kopf stammte? Hatte er keine Angst vor einem Kosmischen Zensor, den es nicht gab? Waren wir besser vorbereitet, als er gesagt hatte? Wie viel verriet er mir nicht? Das war kein Spaß, das war einfach nur frustrierend.
    Aber davon abgesehen?, fragte 14-Verwundeter. Seine Stimme überschlug sich ein wenig.
    Davon abgesehen gäbe es nichts, was wir tun könnten, sagte 2 JS . 9-Reißzahn-Kolibri würde jede Menge Anerkennung ernten, wenn er uns endlich festsetzte. Er zähle darauf, dass Abgetrennte Rechte Hand nur elf Tagesreisen entfernt war – allerdings müsste 9-Reißzahn-Kolibri zusehen, dass er unumstrittener Herr über Ix wäre, wenn der König der Pumas eintraf.
    Und mit welcher Unterstützung könnten wir von den anderen Adler-Sippen rechnen?, fragte 14-Verwundeter. Damit meinte er die Sippen, die mit den Harpyienadlern von Ix verwandt waren, die Karakaras von Teotihuacán und die ungefähr sechzig anderen Adler-Geschlechter in ganz Mesoamerika. Das war eine ernste Frage, aber mehr als nur ein bisschen taktlos; es gehörte sich nicht, dass er eine solche Frage nach der anderen aufbrachte.
    2-Juwelenbesetzter-Schädel antwortete, während der letzten fünfundachtzig Tage habe er sich – neben der Ausbildung der Mannschaft und der Abwehr von kleinen Übergriffen und Steuerbegehren der Ozelots – vor allem um die Unterstützung der anderen Sippen bemüht, sowohl Adlern als auch Katzen. Doch als er sich direkt an die Adler-Sippen von Motul und Caracol wandte, hätten sie ihn abgewiesen. Das sei eine unerfreuliche Überraschung gewesen.
    Wir hätten nie erlauben dürfen, dass 1-Gila unsere Kräfte teilt, sagte 14-Verwundeter.
    Holla, dachte ich wieder. Kumpel, du reitest dich immer tiefer rein. 14 war zwar ein Blödmann, aber er tat mir fast ein bisschen leid. Ich neigte den Kopf nach links, und die anderen reichten das Recht zu sprechen wie ein unsichtbares Mikrofon an mich weiter. Ob es nicht auch wahr sei, dass die Ozelots das Ballspiel zunächst eine Weile laufen ließen?, fragte ich.
    2-Tote-Koralle antwortete, das träfe zu. Den Ozelots gefalle es normalerweise, den ersten schmutzigen Trick bis wenigstens zum neunten Ball zurückzuhalten. Andernfalls könnte sich das Publikum – damit waren die geladenen königlichen Personen und dörflichen Amtsträger gemeint, nicht so sehr diejenigen, die wir als Masse bezeichnen würden – betrogen fühlen.
    Ich fragte ihn, was für einen Trick die Ozelots einsetzen könnten.
    Nun, zunächst einmal, sagte er, hätten die Ozelots die bessere Mannschaft, weil sie es geschafft hätten, die beiden besten Harpyien-Spieler disqualifizieren zu lassen, denn er gehe davon aus, dass niemand anders als die Ozelots dafür gesorgt hätten, dass die beiden mit Prostituierten erwischt wurden; dafür würde er die beiden häuten und einsalzen lassen, sobald die ganze Geschichte vorbei wäre. Aber die Ozelots könnten auch ganz fair gewinnen. Doch wenn etwa ab dem fünfzehnten Punkt nicht alles nach ihrer Nase liefe, würden sie vermutlich zu einem von drei möglichen Mitteln greifen. Es konnte falsche tote Bälle gegen uns geben – das Gegenstück zu Bällen im Aus. Sie könnten den einen oder anderen unserer Spieler veranlasst haben, Punkte zu vermasseln. Die Spieler beider Seiten durften vor dem Match zwar keinen Kontakt zur Außenwelt haben, aber jeder lässt sich umdrehen, wenn seine Familie bedroht wird. Und wenn aus irgendeinem Grund beides erfolglos blieb, brachten sie vielleicht einen gezinkten Ball ins Spiel.
    Was ist mit Kohs Erdsternzeug?, fragte ich mich. Nein, für das Ballspiel wirkte es zu langsam. Wie es aussah, konnten wir alle tot sein, ehe die nächste Sonne geboren wurde.
    Verdammt.
    Wir sitzen in der Tinte wir sitzen in der Tinte-inte wir sitzen in der Tinte-inte wir sitzen in der Tinte.
    Wir bräuchten nur zweihundert mal zwanzig Schläge, dachte ich. So viel ist das

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