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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auslösen - aber nicht die Sirenen deines Herzens. Unterwirf mich einem verschärften Verhör, und ich gestehe dir auch ohne Qualen, daß du eine der interessantesten Frauen dieses Festes bist."
    „Arkons unendliche Größe!" Endra lachte, wurde schlagartig ernst und legte die Arme um Akellms Hals. Sie schwieg eine Weile und blickte an seiner Wange vorbei in die Dunkelheit. „Alarmsirenen des Herzens! Du würdest auch einen Poeten-Wettbewerb gewinnen!"
    „Schwerlich." Er wartete geduldig, spürte ihren Atem auf der heißen Haut und roch den Duft, der aus dem dünnen Gewebe und von ihrer Haut aufstieg.
    Schließlich flüsterte Endra, unwägbar lächelnd: „Es gab den einen oder anderen Liebhaber.
    Unwichtige Männer, bedeutungslos, was ich auch meiner mentalen Stabilisierung verdanke. Sie lenkten mich nicht ab. Und da ist Prushi, den ich achten müßte, weil ich ihm viel verdanke. Deshalb sagt man, ich sei unnahbar und kalt und nur mein Ehrgeiz brenne."
    Akellm zog sie in den tiefen Schatten und lehnte seinen Rücken gegen den glatten Stamm einer Sardhourn-Tamariske. „Vielleicht unterschreibe ich gerade mein Todesurteil", sagte er und faßte Endra um die Hüften. „Aber ich will dich küssen."
    „Das will ich auch", murmelte sie lächelnd. „Und viel mehr. Bevor du als Markenzeichen stirbst, werde ich dich lange verhören und ungeheuerlichen Qualen unterwerfen."
    „So hab' ich's gern, Schönste."
    Endra umarmte ihn, ließ sich umarmen und drückte ihren Körper an Akellm. Sie küßten sich hingebungsvoll und - wie ihm schien - zuerst mit respektvoller Zärtlichkeit, schließlich mit atemloser Leidenschaft. Endra begann in seinen Armen zu zittern und schob ihn nach einer kleinen Ewigkeit sacht zurück. „Später viel mehr und ausführlicher", flüsterte sie atemlos. „Wir müssen zurück zum Empfang.
    Wenn man uns sieht, leidenschaftlich zerrauft, die Kleider zerfetzt..."
    „Nicht auszudenken, Schönste", sagte er und wischte den Schweiß aus seinem Gesicht. „Gerade fing ich an, mich ernsthaft zu vergessen."
    „Es gäbe den Skandal, den wir vermeiden müssen, wenn wir uns wiedersehen wollen." Der leichte Gesprächston täuschte: Es war ihm und ihr sehr ernst. Akellm bückte sich, hob den Ohrschmuck aus dem Moos auf und sah zu, wie sie ihn wieder befestigte. Er spürte keinen Triumph, so schnell und so leicht an sein Ziel gekommen zu sein, sondern eine Mischung aus Leidenschaft, Beschämung und großem Verwundern. Hatte er sich etwa ernsthaft verliebt?
    Sie gingen Hand in Hand zum nächsten Brunnen, um sich abzukühlen. Die steinernen, bronzenen und vergoldeten Wesen, durch deren Münder und Nasen silberne Wasserstrahlen spritzten, sahen mit goldenen Augen oder mit Augen aus Edelsteinen zu. Vor dem Eingang trennten sie sich.
    Akellm folgte Endra nach einigen Minuten; im Lärm einer Gruppe an der Bar unterhielten sie sich vielleicht eine Tonta lang ungestört, bis Endra ihren kleingewachsenen Gatten in der Masse der Besucher erkannte.
     
    5.
     
    Die Tundra: dunkle Ausblicke
     
    Rugai Qorrm bremste den Gleiter ab. Die Maschine mit dem funkelnden Logo des PreLux-Management-Büros sank tiefer und umrundete den Hügel am Rand des Raumhafens. Einige Tore des Hangars, der halb in den Berg hineingebaut war, standen weit offen. Vor dem Gebäude arbeiteten Roboter und Mechaniker an einzelnen Karaketta-Gondeln und schweren Lastengleitern; ein Teil der Hangarschutzfelder funkelte im Sonnenlicht.
    Rugai suchte zwischen den Modellen und landete vorsichtig neben einem Tiefladegleiter. Die „Gondel", die gerade mit einem Antigravkran abgeladen wurde, ähnelte einer Kombination aus offenem Gleiter und uralter Feststorfrakete und trüg in riesigen Lettern den Namen „Blitzechse".
    Rugai schob die Hände in die Taschen und näherte sich langsam der Arbeitsgruppe. „He! Dich kenn' ich, Zhdopan-Chef!" rief ein fast haarloser Monteur. Neben ihm stand Parcush Djarain in mehrfach geflickter Monteurskleidung. „Sieger der Trivishow! Fünf Millionen Chronners!"
    „Irrtum! Ich bin sein Doppelgänger." Rugai klopfte auf die metallene Flanke des Fluggeräts.
    Parcush grinste in sich hinein; er war als Technischer Sachverständiger von Akellm eingestellt worden; sämtliche Referenzen waren perfekt gefälscht. Die Einzelteile der Konstruktionen sahen nicht gerade vertrauenswürdig aus, schienen aber bisher alle Siege und Abstürze überstanden zu haben. Rugai registrierte einen aufmunternden Blick Parcushs. „Der Chef fliegt

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