2017 - Das Kind und der Pflanzenvater
Fremden offensichtlich vertraute. Aber die ersten Analysen auf der SOL hatten bereits angedeutet, daß die Tharoidoner über schwache paramentale Fähigkeiten verfügten. Möglicherweise Empathie ... „Es wäre uns sehr geholfen, wenn du uns sagen könntest, wo wir Auroch-Maxo-55 finden", bat der Arkonide. „Wir kennen leider nur den Begriff und wissen nicht, ob es sich um ein System, einen Planeten oder einen bestimmten Ort handelt."
„Ich lasse sofort in unserem Zentralarchiv danach forschen", versprach La-Pharoke. Er ging zu einem Schaltpult, das offenbar zentralen Anschluß hatte, und meinte: „Das wird hoffentlich nicht lange dauern. Was war noch das zweite, das ihr sucht?"
„Einen Kym-Jorier sollen wir suchen."
„Hmm..." La-Pharoke legte grübelnd die Stirn in Falten. Gesten und Mimik der Tharoidoner waren den menschlichen in vielen Bereichen ähnlich, vermutlich bedingt durch ihren sehr humanoiden Körperbau. „Ach ja!" rief der Prinzipal plötzlich. „Ich erinnere mich! Aber das ist schon sehr lange her und nur noch Geschichte."
Die beiden Gäste machten ein beunruhigtes Gesicht. „Die Kym-Jorier sind Schmetterlinge", übersetzte der Translator aus dem Frendo-Prom. „Vielmehr, sie waren es. Sie lebten bei den Pflanzenvätern, wie hier auf Orllyndie beispielsweise im Arystischen Wald. Aber sie sind schon lange ausgestorben."
Tek stieß ein krächzendes Geräusch aus. „Ausgestorben?"
Atlan fügte stotternd hinzu: „Tie... Tiere? „Ja, nun, ich wüßte nicht, daß sie Intelligenz besessen hätten. Obwohl ich zugeben muß, daß ich nur Hörensagen wiedergeben kann. Die genaue Wahrheit könnten nur die Arystischen Mönche und Nonnen erfragen, die im Wald leben. Als Verwysen und selbst heute noch als Prinzipal habe ich keine Berechtigung, einfach ohne Einladung zur .Lichtung des Arystischen Waldes vorzudringen, da der Pflanzenvater im Rang hoch über mir steht."
La-Pharoke tippte etwas auf der Konsole ein und blickte auf den Bildschirm direkt vor seinem Gesicht. „Können wir dann mit den Mönchen oder Nonnen Kontakt aufnehmen?" erkundigte sich der Smiler. „Ich glaube, das würde nicht viel bringen", zerstörte der Prinzipal diese Hoffnung, „denn Arystes ist ein großer Schweiger geworden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Pflanzenvater den Ordensmitgliedern heutzutage auf so eine lapidare Frage eine Antwort gibt. Bereits der letzte Kommunikationsversuch mit ihm ist fehlgeschlagen, und da ging es um Bedeutenderes. Es ist noch gar nicht lange her. Dort werdet ihr also kaum etwas über die Kym-Jorier erfahren."
Die beiden Unsterblichen starrten sich an. Bedeutete das, ES hatte die SOL 18 Millionen Jahre in die Vergangenheit geschickt, um ein Tier zu besorgen? Noch dazu eines, das aller Wahrscheinlichkeit nach ausgestorben war?
„Die Suche ist abgeschlossen", verkündete La-Pharoke. Der Prinzipal war so eifrig bei der Sache, daß er seine eigenen Sorgen ganz vergessen zu haben schien. „Leider wieder ein Fehlschlag.
Allerdings muß ich zugeben, daß das bei rund fünf Millionen besiedelten Welten nicht unbedingt überraschend ist. Vielleicht hat ES euch in die verkehrte Zeit geschickt?"
„Das will ich nun wirklich nicht hoffen", bemerkte Atlan trocken. „Nun, ich kann natürlich noch weiter forschen", versprach La-Pharoke. „Gleichzeitig werde ich über Kronenfunk nach den Kym-Joriern fragen. Das dauert allerdings etwas länger, denn die meisten Archivwelten sind durch den Krieg zerstört worden, wie auch unser Ursprungsplanet Tharoido und unsere einstigen Zentralwelten Brahabans und Jonello Voo IV." In seiner Stimme schwang Bitterkeit mit, als er die Namen nannte, doch er fing sich gleich wieder. „Aber ich tue, was ich kann."
„Können wir nicht wenigstens versuchen, im Gebiet des Arystischen Waldes nach Kym-Joriern zu suchen?" fragte der Arkonide niedergeschlagen.
La-Pharoke wiegte den Kopf. „Gegen Arystes' Willen kommt keiner in den Wald", antwortete er. „Manchmal läßt er liebeskranke Tharoidoner durch, die nach M'Hauny-Honig suchen. Doch Fremde wie euch finden sicher keinen Zugang. Die Pflanzenvater verfügen über unbekannte, mächtige Kräfte. Sie existieren schon sehr lange und handeln in ESTARTUS Sinn. Arystes wird euch keine Suche gestatten, denn alle Tiere und Pflanzen des Waldes sind ein Teil von ihm."
Ronald Tekener schüttelte den Kopf. „Atlan, uns brennt der Boden unter den Füßen. Vergiß dieses Vorhaben! ES hat eindeutig von Auroch-Maxo-55
Weitere Kostenlose Bücher