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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbindung.
    La-Pharoke wandte sich wieder seinen Gästen zu. „Er ist also in der Stadt", wiederholte er. „Und er wird versuchen, hier heraufzukommen. Was tun wir also?"
    Er sprach nicht mehr in der Mehrzahl, sondern von einem Mundänen. Atlan setzte sich in einen bequemen Sessel, ließ sich von einem Servo das wohlschmeckende Honiggetränk bringen. „Wir werden warten", sagte er dann. „Er hat keine Chance, von innen unbemerkt hier einzudringen.
    Das weiß er. Wahrscheinlich versucht er also, an den Felsen hochzuklettern, bis er das Konvent-Domizil erreicht hat. Es ist dunkel. Wir könnten Gleiter aufsteigen und die Felswände unter dem Wasserfall ableuchten lassen."
    „Das halte ich für eine gute Idee", stimmte der Prinzipal zu und nahm erneut Verbindung mit dem Sicherheitschef auf. „Und wenn er trotzdem die Plattform des Konvent-Domizils erreicht?" fragte Tekener. „Dann erwarten ihn die Bewaffneten", meinte Atlan. „Aber ich weiß, was du meinst. Die Tharoidoner und Serimer sind nicht für den Kampf ausgebildet. Wir sollten uns zu ihnen begeben und den Gegner erwarten."
     
    10.
     
    Orllyndie: Zanecchi
     
    Der Mundäne hing wieder in der Felswand. Die ersten zwanzig Meter hatte er zurückgelegt. Der Fels schimmerte silbrig im Schein der beiden Monde, von denen der zweite eben aufgegangen war.
    Zanecchi hatte zwei weitere Pillen genommen, wohl wissend, daß sie seine Selbstkontrolle noch weiter herabsetzten. Auf der anderen Seite brauchte er sie, um die Kletterpartie zu bewerkstelligen.
    Außerdem schmerzte seine ganze rechte Seite wieder. Die Entzündung fraß sich langsam, aber sicher in seinen Leib. Bald würde sie die inneren Organe erreicht haben oder eine tödliche Sepsis verursachen.
    Auf jeden Fall fühlte er sich zu allen Großtaten fähig. Die Pillen taten ihr zerstörerisches Werk in seinem Kopf. Er war ein Riese.
    Mun-12 Zanecchi wußte dennoch, daß er diesen Planeten nicht mehr lebend verlassen würde. Um so wichtiger war es ihm, den Hyperfunkspruch an sein Oberkommando absetzen zu können - koste es, was es wolle. Sein Leben war ohnehin verwirkt.
    Die Sohlen seiner Stiefel hafteten auf dem glitschigen, feuchten Fels. Sobald er einen Vorsprung über sich sah, schnellte sein linker Arm vor, und seine gesunde Hand ergriff ihn. So kletterte er weiter, bis ihn fast seine Kräfte verließen. Endlich fand er eine Terrasse, die zum Teil mit Wasser gefüllt war. Er zog und schob sich auf sie und legte sich auf den Rücken.
    Er atmete heftig. Er sah die beiden Monde und die Sterne - und das riesige Hantelschiff. Es war eine klare Nacht. Nur die Gischt, die der Wind vor ihm hertrieb, trübte die Sicht auf den Weltraum.
    Mun-12 Zanecchi dachte an den Blauen, den er getötet hatte. Er hatte es nicht gewollt, glaubte er.
    Aber dann war es über ihn gekommen und stärker gewesen als er. Der Reflex. Das Kampfgesicht.
    Der Schuß, mit dem er vielleicht einen Alarm ausgelöst hatte. Allein schon deswegen hätte er lieber anders gehandelt. „Tham-Banesch", murmelte er leise vor sich hin. Der Wind trug die Worte davon.
    Im nächsten Augenblick saß Mautsch wieder auf seiner Schulter. Der Quantrone biß ihn in den Hals und fragte auf die gleiche geistige Art wie beim letztenmal: „Nun, Zanecchi, hat es dir Spaß gemacht, den Tharoidoner zu töten?"
    „Verschwinde!" schrie der Mundäne. „Geh endlich zurück dorthin, von wo du gekommen bist!"
    „Leider kann ich das nicht, denn mein Heimatplanet ist zerstört worden - von deinen Leuten", antwortete das Wesen. „Ich befand mich zu der Zeit im Verwandlungsstadium. Nur deshalb lebe ich noch, aber ich habe mein Volk und alles verloren, was mir lieb und teuer war."
    „Und?" fragte Zanecchi. „Was kann ich dafür?"
    „Viel, denn du bist ein Mundäne. Ich habe dich gefragt, warum du die Tharoidoner tötest. Ich hätte auch fragen können, weshalb ihr mein Volk überfallen und ausgelöscht habt."
    „Ich war nicht dabei!" begehrte Zanecchi auf. „Aber ich hätte ebenfalls den Befehl zum Feuern gegeben."
    „So kaltblütig, wie du den Blauen erschossen hast?"
    „Woher weißt du davon?"
    „Ich sagte dir schon, daß ich deine Gedanken lesen kann. Und ich kann überall zugleich sein, mit meinen Sinnen", sagte der Quantrone. „Glaub es oder glaub es nicht! Du würdest mich nie wirklich verstehen. Wie ich schon sagte, ich bin ein einsamer Wanderer von Stern zu Stern, von Planet zu Planet. Wenn meine Aufgabe hier erfüllt ist, werde ich weiterziehen.

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