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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vit-Terous an den Grenzen des Wahnsinns stand. „Zeiban", sagte er eindringlich, gegen jedes bessere Wissen. Einen Versuch wollte er noch machen. „Fasse keine voreiligen Entschlüsse! Was immer du tun willst, vertraue mir und sprich dich vorher mit mir aus. Ich will dir doch helfen."
    „Ha!" kreischte der Abgewählte. „Vertrauen! Ich vertraue nur noch mir selbst, Maglan. Ich weiß, daß ich auserwählt bin! Und ich werde meiner Bestimmung folgen! Niemand hält mich zurück! Ich werde meine große Aufgabe erfüllen und die Galaktische Krone retten! Und darin werdet ihr alle angekrochen kommen, um euch bei mir zu entschuldigen."
    Maglan schüttelte erschüttert den Kopf. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und schritt zur Tür. Den Griff bereits in der Hand, blieb er noch einmal stehen und sagte leise: „Du tust mir sehr leid, Zeiban."
    Dann ging er endgültig.
    Zeiban Vit-Terous aber lehnte sich in seinem bequemen Sessel zurück und schloß die Augen. Der mit 1,44 Meter ziemlich hochgewachsene Tharoidoner strich sich mit der rechten Hand über die Augen. Sein kleiner Mund lachte spöttisch. Die Lippen öffneten und schlössen sich wieder. Der ehemalige Prinzipal hielt eine stumme Zwiesprache mit sich selbst.
    Als er die Augen wieder aufschlug, flackerte sein Blick noch mehr. Zeiban, der auf alle anderen Tharoidoner voller Verachtung herabsah, lächelte breiter. Er hatte seinen Plan durchdacht und für gut befunden.
    Der Wahnsinn griff mit eisigen Klauen nach ihm.
    Vier Stunden später - also etwas mehr als ein halbes Seg - verließ Zeiban Vit-Terous das Konvent-Domizil mit einem Gleiter, der ihn auf geradem Weg zum Raumhafen von Pur Straviente brachte, der Hauptstadt des Planeten Orllyndie. Das riesige Landefeld breitete sich bis zum Horizont vor ihm aus, aber es war bis auf vier parkende Schiffe leer. Die meisten Raumer waren nach der Rückkehr aus dem Torm-Karaend-System wieder abgeflogen.
    Auf eines der Schiffe hielt der Gleiter zu und landete unmittelbar vor ihm. Es handelte sich um ein sogenanntes Blütenschiff, 450 Meter lang und hundert Meter im Durchmesser. Es glich einer „auf dem Kopf" stehenden Hyazinthe. „Mein Flaggschiff", sagte Zeiban, als er den Gleiter verließ und auf das Schiff zuschritt. „Mein ehemaliges Flaggschiff, aber die Besatzung ist mir immer noch treu ergeben."
    Das hatte sich bei einem Funkgespräch herausgestellt, das der alte Tharoidoner vorhin mit dem Kommandanten geführt hatte. Er hatte dabei sein Kommen angekündigt und das Schiff in Startbereitschaft versetzen lassen.
    Zeiban betrat das Schiff und ließ sich vom zentralen Antigravlift auf die Zentralebene hochtragen.
    Per Gleitband gelangte er dann in den Hauptleitstand, wo ihn die Besatzung erwartete. Keister-Hoyar, der Kommandant, war etwa 190 Jahre alt. Sein goldenes Haar wies erste hellbraune Strähnen auf, die Haut war dunkler als die seiner Offiziere. Keister-Hoyar verneigte sich vor dem ehemaligen Prinzipal, der für ihn immer noch der einzige wahre Meister war. „Ist das Schiff startbereit?" erkundigte sich Zeiban, der mit einer Hand gnädig winkte, sein Gegenüber möge sich wieder aufrichten. Die Geste erfüllte ihn mit Befriedigung. Er kam sich vor, als wäre nie etwas geschehen, als hätte es keinen Machtwechsel gegeben. „Wir können jeden Moment aufbrechen", antwortete der Kommandant. „Wir warten nur auf deinen Befehl."
    „Der ist hiermit erteilt."
    „Welcher Kurs liegt an?" wollte Keister-Hoyar wissen.
    Zeiban winkte ab. „Das erfahrt ihr früh genug. Wir lassen jetzt erst einmal Orllyndie hinter uns."
    „Startgenehmigung liegt vor!" rief ein junger Mann vor einem der Bildschirmholos. „Dann warten wir nicht länger", versetzte Zeiban säuerlich.
    Wie kam ihm das vor! Er beziehungsweise seine Mannschaft mußte um die Genehmigung nachsuchen, von Orllyndie aufbrechen zu dürfen. Das mochte für andere gelten, nicht aber für ihn.
    Aber er würde es all denen zeigen, die ihn verraten hatten. Im Staub kriechen sollten sie vor ihm, wenn er erst zurückgekehrt war und ihnen bewies, wer noch immer nicht nur der Talentierteste, sondern auch der Klügste von ihnen allen war. Sie hatten ihn nicht umsonst davongejagt.
    Ich werde ein Kunstwerk errichten, dachte der alte Tharoidoner, wie es in dieser Galaxis noch keines gegeben hat. Es wird kein Kunstwerk sein, wie wir es kennen. Es wird etwas Neues sein, etwas Großartiges, Abstraktes!
    Er lachte still in sich hinein, als sich sein Raumschiff erhob und

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