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2022 - Para-City

Titel: 2022 - Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Verwirrt blickte sie um sich. Sie schien nicht zu wissen, wo sie war.
    Falo Gause legte den Arm um sie. „Beruhige dich", bat er. „Es ist ja alles in Ordnung."
    „Nein, das ist es nicht!" schluchzte sie.
    Flammen tanzten fauchend über das flache Dach eines Wohncontainers hinweg. Erschrocken schrien die Mutanten in der Nähe auf, und viele flüchteten in heilloser Angst, wohin sich gerade eine Gelegenheit bot. „Hört auf damit", schrie Falo Gause zornig. „Hört endlich auf damit. Ihr schadet euch nur selbst!"
    Doch die Szene beruhigte sich nicht. Es schien, als habe ein Mutant den anderen in seiner Panik angesteckt. Nun wurden verschiedene parapsychische Kräfte frei. Eine Frau schwebte in die Höhe.
    Sie schrie und schlug in ihrer Verzweiflung um sich, weil es gegen ihren Willen geschah. Über dem brennenden Wohncontainer erschien Wasser in unterschiedlich großen Mengen und stürzte herab.
    Es reichte jedoch nicht aus, um die Flammen zu löschen.
    Krachend öffnete sich ein breiter Riß in einem anderen Wohngebäude, das in mühevoller Arbeit verschalt und verschönt worden war. Holzleisten platzten splitternd auseinander, und nadelscharfe Geschosse überschütteten die Menschen, die sich noch immer in der Nähe aufhielten. Auch Falo Gause wurde getroffen. Ein langer Splitter bohrte sich ihm quer durch den Unterarm und fing dann an seinen herausstehenden Enden an zu brennen. Fluchend riß er das Holz heraus, und dabei schrie er ganz gegen seinen Willen seine Pein hinaus.
    Er konnte sich nicht von der Stelle rühren. Irgend etwas hielt ihn fest. Und dann schlug es wie von einer unsichtbaren Faust gegen seine Beine und schleuderte ihn zu Boden.
     
    6.
     
    Im Licht der untergehenden Sonne sah Moharion Mawrey alt und häßlich aus. Das Haar stand ihr in alle Richtungen vom Kopf, als ob es unter Strom stünde. Herbe Falten prägten ihr Gesicht, und der Buckel vertiefte den Eindruck, daß sie sich unmittelbar vor dem Zusammenbruch befand, vornüber gebeugt von der Last der Enttäuschungen, aber auch der Schuld. Sie trug eine Kombination aus weiter Jacke und Hose, deren Stoff alle Augenblicke seine Farbe wechselte, je nachdem wie das Licht der am Horizont versinkenden Sonne auf sie fiel. „Wie du dir denken kannst, habe ich mich nicht allein auf das verlassen, was ich von dir erfahren habe", sagte Perry Rhodan, der in einem breiten Sessel am Fenster saß und nach Westen in die Sonne blickte. Er zeigte auf einen freien Sessel neben sich und forderte sie damit auf, darin Platz zu nehmen.
    Die Residenz-Ministerin schüttelte verbittert den Kopf, trat ein paar Schritte vor, bis sie beinahe das Glaswand berührte, die den Raum begrenzte, und stützte sich mit einer Hand am Fenster ab. Nur einmal kurz spähte sie nach unten auf die tief unter ihnen liegende Stadt Terrania City hinab, in der längst die Lichter angegangen waren, da die Sonnenstrahlen sie nicht mehr erreichten. „Ich habe die gestorbenen Monochrom-Mutanten untersuchen lassen, und alle beteiligten wissenschaftlichen Institute sind zu dem gleichen Ergebnis gekommen", sagte Rhodan. „Es ist richtig, daß die Mutanten sterben müssen. Ein Irrtum liegt auf keinen Fall vor. Ebenso ist sicher, daß keiner unserer Wissenschaftler in der Lage ist, den genetischen Defekt zu beheben, den die Helfer Monos' eingebaut haben. Damit geht sein teuflisches Spiel mit tödlicher Sicherheit auf."
    „Auch die anderen Informationen sind richtig?" fragte sie zaghaft. Ihre Stimme war tief und rauh, so als ob sich eine schwere Erkältung bei ihr anbahne. „Leider - ja", bestätigte er, und nun sah er sie durchdringend an. Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, doch gelang es ihr nicht, irgendwelche Schlüsse auf seine Gedanken und Gefühle zu ziehen. „Ich kann noch immer nicht verstehen, daß du mir diese Informationen vorenthalten hast, daß ich sie von einem Arzt erfahren mußte."
    Sie antwortete nicht und wich seinen Blicken aus. „Ich bin gekommen, um meinen Rücktritt als Ministerin für Mutantenfragen einzureichen", begann Moharion Mawrey nach einiger Zeit, in der nur ihr leicht röchelnder Atem zu hören gewesen war. „Abgelehnt", erwiderte Rhodan, ohne weitere Worte zuzulassen. „Die Mutantenstadt wurde, gegen meinen Willen errichtet", erinnerte sie ihn an eine Entscheidung, die ihrer Ansicht nach in ihrer Kompetenz gelegen hätte. .„Das war die einzige Möglichkeit", behauptete Rhodan. „Die Mutanten müssen die Lösung für ihre Probleme selbst

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