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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf einem der entfernteren Planeten des Systems zu deponieren.
    Jedes dieser Worte mußte auf die heimlichen Spinne Arkons wie ein Messerstich wirken.
    Tiff bemühte sich, seine Genugtuung angesichts des großen Andrangs zu verbergen. Neben den Botschaftern der Aras, Springer, der Naat-Föderation, der Gataser, Akonen, Antis, Unither, Topsider, Cheborparner, Eysaler, Andooz waren auch die Vertreter von Lepso und Tahun sowie weiterer Welten erschienen, darunter Ferrol, Swoofon, Ertrus und Rusuf. Sogar eine Kartanin als Botschafterin für Pinwheel sowie ein Hauri für Hangay waren anwesend.
    Insgesamt zählte der Syntron weit über hundert Botschafter, damit also ein großer Teil der wichtigen Nationen, die in Mirkandol akkreditierte Vertreter besaßen.
    Der Terraner begrüßte sie mit herzlichen Worten und leitete anschließend zur Warnung des Eysalers über. „In der Tat stellt ein Schiff wie die GILGAMESCH eine Bedrohung dar", sagte er. „Wer immer die Gewalt über das Schiff bekommt, ist in der Lage, uns mit ein paar Transformbomben ins Jenseits zu pusten. Aber dazu kommt es nicht."
    In wenigen Worten informierte er die Anwesenden über den aktuellen Zustand des riesigen Pentagondodekaeders. Er stellte keine Bedrohung für Mirkandol dar, es sei denn, er fiel aus Versehen herunter. „Die Qualität der Ausrüstung spielt eine untergeordnete Rolle", fuhr er fort. „Allein die Größe des Schiffes und die Tatsache, daß es sich um das derzeit kampfstärkste Raumschiff in der Milchstraße handelt, tragen wesentlich zu seiner Bedeutung bei. Kein anderes Fahrzeug könnte das Galaktikum eindrucksvoller repräsentieren. Es wäre schade, wenn es auf Dauer als simples Monument am Himmel Arkons zu einer billigen Touristenattraktion verkommen würde."
    Beifall klang auf. Die meisten der anwesenden Botschafter waren seiner Meinung.
    Die Vertreter der Naat-Föderation sowie von Pinwheel und Hangay hielten sich vornehm zurück - aus unterschiedlichen Gründen, wie der Terraner wußte.
    Warno Lenenbri von Eysal blickte ziemlich mürrisch drein. Sein Applaus blieb verhalten. Er bewegte zwar die Hände gegeneinander, aber sie erzeugten keinen Beifall.
    Tiff nahm es mit einem leichten Stirnrunzeln zur Kenntnis. Vor wenigen Stunden im Amphitheater hatte der Eysaler seine Meinung viel vehementer kundgetan. „Erlaubt mir, daß ich euch einen Vorschlag unterbreite", sagte der Terraner. „Um alle Unsicherheitsfaktoren auszuschließen, befürworte ich eine multinationale Besatzung für die GILGAMESCH. Von jedem im Galaktikum vertretenen Volk soll eine gewisse Anzahl von Vertretern in dem Schiff Dienst tun, und zwar unter dem Oberkommando des Galaktikums. Die Kommandostrukturen werden übersichtlich und für alle verbindlich gehalten, so daß die Mitglieder des Oberkommandos in regelmäßigen Abständen wechseln können."
    Wieder klang Beifall auf, diesmal lauter als zuvor.
    Tiff ließ sich davon nicht täuschen. Es war reine Höflichkeit, wie sie bei solchen Gelegenheiten zur Tagesordnung gehörte. Als Gradmesser für einen Erfolg taugte sie nicht. „Wir werden den Vorschlag in der morgigen Sitzung vortragen und darüber abstimmen lassen", sagte er zum Abschluß. „Wenn ihr mir bitte in den Projektionssaal folgen wollt? Unsere Techniker haben eine Dokumentation über die Einsätze und die Leistungsfähigkeit der GILGAMESCH vorbereitet."
    Der Terraner ging ihnen voraus, verließ den Saal aber sofort nach der Verdunkelung durch eine Seitentür. Daghiera Valladolid erwartete ihn bereits. „Ich habe bei meiner eysalischen Kollegin nachgefragt", berichtete sie. „Den Sinneswandel ihres Chefs kann sie sich nicht erklären."
    „Weil er sie noch nicht informiert hat. Ich gehe davon aus, daß die Meldungen stimmen, die uns über jüngste Entscheidungen des eysalischen Parlaments vorliegen."
    Die grünhäutigen Arkon-Nachkommen hatten in den Jahren nach der Monos-Herrschaft ihr eigenes kleines Sternenreich aufgebaut. Derzeit umfaßte es zwanzig Sonnensysteme. Die Eysaler hielten sich aus der Politik der galaktischen Großmächte heraus. Neuerdings mehrten sich allerdings die Anzeichen, daß gewisse Kreise auf dem Planeten eine Übernahme durch das Kristallimperium anstrebten.
    Trotz der großen Entfernung zwischen Arkon und Eysal, das im Milchstraßenzentrum lag, war das nicht unlogisch: Eysal war längst finanziell vom aufstrebenden Kristallimperium abhängig. Die größten Konzerne des Planeten waren mit Mitteln der Arkoniden aufgebaut

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