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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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endlich aufgewacht? dachte Tifflor. Nein, ich sehe es dir an. Du hast damit gerechnet. „Du hast Bostich und Arkon in einer Weise herausgefordert, wie das zuvor noch kein Diplomat getan hat", sagte Rhodan, als Tiff schwieg. „Du hast dem Imperator die Schau gestohlen. Und morgen wirst du ihm vor dem Galaktikum eine politische Niederlage beibringen. Vermutlich hat er inzwischen auch erfahren, daß du seine Entgleisung abgehört und zumindest an uns weiterverbreitet hast. Tiff?"
    „Ja?"
    „Paß auf dich auf! Progerons Leute werden versuchen, dich durch einen vorgetäuschten Unfall oder einen klaren Mordanschlag umzubringen. Was deine diplomatische Offensive angeht, so bekommst du von daheim volle Unterstützung. Bis bald, Tiff!"
    Perry streckte ihm die Hand entgegen. Der Daumen zeigte aufmunternd nach oben. Dann fiel das Holobild in sich zusammen. „Funkbrücke desaktiviert", meldete der Syntron. „Möchtest du ein weiteres Gespräch führen?"
    „Nein, danke."
    Perry, du alter Fuchs, dachte Tiff. Ich glaube, du hast uns ganz schön in die Irre geführt. Wir haben tatsächlich an dir gezweifelt, Homer, Tek, ich, selbst Bully manchmal. Aber jetzt, da endlich Fakten geschaffen werden, gewinne ich den Eindruck, daß du weiter gedacht hast als wir alle. Vielleicht war es ja doch kein Fehler, den Standort Camelots preiszugeben.
    Die nächsten Jahre würden zeigen, ob seine Einschätzung des Freundes richtig war.
    Ein bißchen seines Zorns und Unmuts gegenüber Perry war bereits verraucht.
    Und sowieso. Konnte er einem alten Freund über Jahrzehnte hinweg böse sein? Einem Menschen, der ihm mehrfach das Leben gerettet und mit dem er fast dreitausend Jahre Weltgeschichte erlebt hatte?
    Darauf gab es für ihn nur eine einzige Antwort.
     
    6.
     
    Frühjahr 1295 NGZ
     
    Die Hitze der Sauna tat ihm gut. Sein dickes Knie verlor ein wenig von seiner Schwellung, und der Rücken entspannte sich. Die Nackenwirbel rückten dahin, wo sie hingehörten.
    Nach zwanzig Minuten erhob Manklux sich und ging unter die Kaltwasserdusche. Die eiskalten Strahlen erinnerten ihn ein wenig an das Schneetreiben auf Prathon. Die Umstände gestalteten sich in diesem aktuellen Fall allerdings weitaus angenehmer.
    Das nächste Überlebenstraining stand erst für übermorgen auf dem Programm. Bis dahin überließen sie ihm die Gestaltung der Freizeit. Überhaupt begegneten ihm die Einsatzleiter mit einer Art furchtsamer Achtung. Den Grund dafür hatte ihm Mehon da Sannod bei der Feier anläßlich des viertausendsten Mitgliedes ihrer Organisation genannt.
    Er, Manklux vom Planeten Traversan, war bisher der einzige in der Geschichte der Kralasenen, der alle sieben Gegner zur Strecke gebracht hatte. Vor und nach ihm hatte das noch keiner geschafft. Es verlieh ihm einen Status, der nur schwer zu beschreiben war.
    Manchmal hörte er die Adlaten hinter vorgehaltener Hand raunen, wenn er ihnen begegnete. „Schaut nur, wie er aussieht. Um wieviel mehr müßten wir leisten können."
    Er grinste jedesmal, wenn er daran dachte. Es ist nicht allein die eigene Leistung, die euch vorwärtsbringt, dachte er dann. Ihr braucht jemanden, der euch protegiert. Das gilt für den Hof auf Arkon ebenso wie für unsere Organisation.
    Er hütete sich, auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen. Er wäre nicht das erste Denkmal gewesen, das sich selbst vom Sockel stürzte.
    Manklux sprang in das Warmwasserbecken und ließ sich von der Strömungsanlage treiben. Die feinen Wasserstrahlen kneteten seine Muskulatur und lockerten sie für das Aufbautraining am nächsten Morgen.
    Die Verkrümmung der linken Brustplatte - seit dem Kindesalter andeutungsweise vorhanden - hatte sich durch das harte Training der letzten Jahre verstärkt.
    Der Traversaner drehte sich auf den Bauch und tauchte unter. Hier fühlte er sich wohler als sonstwo. Sein Körper besaß nur knapp ein Drittel des eigenen Gewichts. Wie ein Fisch glitt er durch das Wasser, teils mit geschlossenen Augen. Er schätzte seine Geschwindigkeit und die Länge des Beckens auf den Sekundenbruchteil richtig ein. Zwei Körperlängen vor der Wand öffnete er die Augen wieder und drehte den Körper herum. Vom eigenen Schwung getrieben, erreichte er die optimale Position, zog die Beine an den Körper und stieß sich ab.
    Ein Signal im Innenohr entlockte ihm ein ungnädiges Knurren. „Was ist?" fragte er mit halb geschlossenem Mund. „Du wirst im Hauptquartier erwartet. Dein Schiff geht in einer halben Stunde", lautete die

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