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2026 - Kodename Ark'Thektran

Titel: 2026 - Kodename Ark'Thektran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie in Aktion treten.
    Nachdem Yonkine diese Vorbereitungen getroffen hatte, wählte er fünf ausgesuchte Zentralsyntroniken an, denen er die Priorität von hochrangigen Rechnern seines eigenen Verbundes zuwies. Danach löschte er alle Spuren, die sich zu seinem Büroterminal zurückverfolgen ließen. Er mußte dafür tiefe Eingriffe ins System wagen. Jeder noch so kleine Fehler konnte zum Absturz führen und einen Alarm auslösen. Aber Yonkine war bei Skorgon durch eine gute Schule gegangen, und solche Manipulationen in Netzen gehörten für ihn zur Routine.
    Die von ihm eingespeisten USO-Programme ließen sich von seinem Büro aus nicht mehr anrufen, sondern nur noch von den fünf ausgewählten Großsyntroniken. Eine davon stand in der Residenz des Thek'athors, die zweite war die Reglersyntronik seines Wohntrichters, und bei der dritten Syntronik handelte es sich um den Hauptcomputer des Sekretariats. Das war der für Yonkines Zwecke wichtigste Server. Die beiden verbleibenden Verbindungen hatte er lediglich zur Reserve eingerichtet, Yonkine suchte nun unter dem Vorwand, wichtige Statistiken erstellen zu müssen, das Sekretariat auf und belegte einen der Arbeitsplätze, mit denen er direkten Zugriff auf die Syntronik hatte. Wie es der Zufall wollte, saß Voda Parfay an einem der anderen Arbeitsplätze, wo er vor allem mit Hilfe eines altmodischen Tastenterminals kommunizierte. Voda würdigte ihn keines Blickes und tat so, als sei er von einer wichtigen Beschäftigung völlig gefangengenommen.
    Yonkine überlegte nur kurz, ob er seine Aktion nicht verschieben sollte, entschloß sich aber dann, seine Operationen unter den Augen von Voda zu beginnen. Irgendwie verlieh es der Situation eine besondere Würze, daß er sich in Vodas Gegenwart in dessen Privatsphäre hineinarbeitete.
    Er setzte sich einen Datenhelm auf, schob die Spezialbrille so vor seinen Kopf, daß er permanent Hologramme vor seinen Augen hatte, jederzeit aber auch „seitlich" seine Umgebung beobachten konnte, wenn er wollte. So konnte keiner von „außen" mitbekommen, welche Dateien er sich anschaute. Außer seinem Vorgesetzten natürlich ...
    Dann rief Yonkine das USO-Programm auf, arbeitete sich mit dessen Hilfe auf die Zugriffsebene der Thek'athor-Sekretäre vor und knackte daraufhin mit einem weiteren Hilfsprogramm den Kode für Voda Parfays Privatadresse. Es überraschte ihn nicht, daß das Kennwort „Arista" hieß. Wie banal, dachte er seufzend.
    Yonkine durchwanderte eine ganze Weile alle Bereiche von Vodas privaten Aufzeichnungen, ohne sich ernsthaft damit zu beschäftigen. Bilder tauchten vor seinen Augen auf, Statistiken rollten ab, persönliche Aufzeichnungen in arkonidischer Schrift, erstellt von Hand oder per Terminal.
    Nur einmal stutzte er, als ihm sein Name ins Auge stach. Voda hatte dazu vermerkt: Macht sich durch betontes Desinteresse an bestehenden Normen verdächtig! Das war nichts Besonderes.
    Yonkine sorgte dafür, daß er deutliche Spuren hinterließ, während er sich durch Vodas private Box bewegte. Scheinbar unbeabsichtigt hinterließ er an willkürlichen Stellen völlig neutrale Markierungen, die über die Identität des „Besuchers" keine Aufschlüsse gaben, die aber darstellten, daß jemand Manipulationen versucht hatte. Mochte sich Voda den Kopf darüber zerbrechen, wer der Besucher war und warum er ausgerechnet an diesen Stellen besonderes Interesse gezeigt hatte.
    Nach einer Viertelstunde war alles erledigt, und Yonkine hatte so nebenbei die offiziellen Statistiken erstellt. Lange Zahlenreihen und Tabellen schwebten vor seinen Augen. Mit einem Lidschlag verschob er sie in die entsprechenden Unterdateien. Dann ließ er den Datenhelm von seinem Kopf aufsteigen. „Das sind ja interessante Aufschlüsse", sagte er wie zu sich selbst. In Vodas Richtung schob er nach: „Wünsche noch einen guten Tag."
    Als er zurück in seinem Büro war, verabredete er sich für den Abend mit Arista Molee. Sie sollte ihm nötigenfalls als Alibi dienen. Vielleicht erfuhr er von ihr nebenbei, wie Voda darauf reagierte, daß sich jemand in seine privaten Aufzeichnungen geschlichen hatte.
     
    *
     
    Zwei Stunden vor dem Rendezvous mit Arista beendete Yonkine seinen Dienst und begab sich in sein Appartement. Ihm verblieb noch ausreichend Zeit, um einiges in die Wege zu leiten. Er wollte immerhin nichts weniger als auf die Zugriffsebene des Thek'athors vordringen. Da mußte er schon einige Vorbereitungen treffen, um sich nach allen Seiten hin

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