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2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Buckligen Reiters vorbei wieder Richtung Ozean geführt worden. Perry Rhodan war überzeugt davon, daß alle diese befestigten Stellungen mittlerweile in rotglühenden Magmaseen versunken waren.
    Einzelne Raumschiffe lösten sich aus dem Pulk und sanken tiefer.
    Tam Sorayto, der eben noch mit zwei Polizisten gesprochen hatte, wandte sich zu Rhodan um. „Gehen wir", sagte er grollend. „Du darfst nicht mehr in Baretus sein, wenn die ersten Schiffe landen."
    Natürlich würde Mascant Kraschyn die Hauptstadt einnehmen. Der Regierungssitz war für ihn ebenso unverzichtbar wie die zentrale Hyperfunkstation des Planeten.
    Der Präsentation eines Schattenkabinetts, das Entscheidungen im Sinne des Kristallimperiums zu treffen hatte, würde umfassende Propaganda folgen. Beides mußte das Vorgehen Imperator Bostichs weiter legalisieren und die Mitglieder des Galaktikums in Sicherheit wiegen, zumal sie im Grunde genommen nichts anderes hören wollten als Beschwichtigungen. Die Milchstraße war groß, für viele Völker und Planetenbünde lag Arkon weit entfernt, und sie bildeten sich ein, für das Kristallimperium unbedeutend zu sein. Doch ein solcher Selbstbetrug würde über kurz oder lang höchst unangenehme Folgen nach sich ziehen. „Die Arkoniden suchen mich nicht auf Ertrus", widersprach Rhodan. „In der Stadt gibt es ungezählte Verstecke ..."
    „Sieh es realistisch, Perry! Wenn wir bleiben, werden wir bald zu den letzten in Baretus gehören. Die elf Millionen Einwohner haben exakt dieselben Schlüsse gezogen - seit feststeht, daß weder die Aagenfelt-Barriere noch unsere Flotte die Arkoniden aufhalten konnten, ist ein ungeheurer Exodus in Gang gekommen. Jeder sucht sein Heil in den wenig besiedelten Regionen."
    „Dann muß es wohl sein", sagte Rhodan mit deutlich spöttischem Unterton. „Da ich annehme, daß keiner von uns sich heute noch einmal einem Transmitter anvertraut, sollten wir uns langsam auf den Weg machen."
    „Warum so verbittert, Perry? Wir haben eine Schlacht verloren, aber nicht unsere Heimat."
    Schweißperlen standen auf Soraytos grobporiger kastanienbrauner Haut. Seine tief eingekerbten Gesichtszüge und der schmale Mund wirkten verkniffen wie immer, doch in seinen Augen brannte ein verzehrendes Feuer.
    Daß Tam Sorayto seit dem 1. Januar 1250 NGZ Präsident von Ertrus und alle fünf Jahre wiedergewählt worden war, sprach für ihn. Rhodan hatte ihn ohnehin als verantwortungsvollen und energisch zupackenden Mann kennengelernt, der mitunter grob und sehr direkt agierte. Aber das war ertrusische Mentalität, die mit diplomatischen Spitzfindigkeiten wenig anzufangen wußte. „Kein schwächlicher Terraner wird zu Fuß durch Baretus laufen", fügte Sorayto hinzu. „Von den Polizisten weiß ich, daß im Dachhangar noch sechs Antigravgleiter zur Verfügung stehen."
    „Lastengleiter?"
    „Vier einfache Privatmaschinen und zwei Polizeigleiter mit Platz für jeweils fünf Personen."
    „Womit sich das Thema erledigt hat."
    „Das sehe ich anders, Perry. Dreißig Personen können sich schnell in Sicherheit bringen. Du wirst mitfliegen, außerdem die zehn Emotionauten, Die Umstände zwingen mich, Baretus ebenfalls zu verlassen; dabei geht es weniger um meine Person als um das Amt des Präsidenten. Die übrigen Männer und Frauen wähle ich nach ihren Fähigkeiten aus."
    Ein warnender Ausruf machte sie auf zwei Superschlachtschiffe aufmerksam, die sich von Süden, aus Richtung des Raumhafens, näherten. Ihre Flughöhe mochte noch gut zehn Kilometer betragen, trotzdem sah es aus, als würden die 1500-Meter-Riesen mitten im Stadtzentrum einschlagen.
    Einer der Polizisten begann unbeherrscht zu fluchen. Aber niemand traf Anstalten zu fliehen.
    Die Zeit hätte ohnehin nicht ausgereicht.
    Fast im letzten Moment schwenkten die Superschlachtschiffe nach Ost und West ab und stiegen mit flammenden Impulstriebwerken in die Höhe.
    Augenblicke später brandete ohrenbetäubender Lärm heran. Der nachfolgende Sturm hätte auf Terra eine Schneise der Vernichtung geschlagen, für ertrusische Verhältnisse war er ebenfalls sehr heftig. Die meterhohen Kissen ertrusischen Laubmooses wirbelten ebenso durch die Vorstadt wie Stengel und Blätter der Kratzdistel. Beide Pflanzenarten prägten das Bild der Grünanlagen. „Das war eine Warnung an die Flüchtlinge", stellte Sorayto fest. „Wir müssen uns beeilen."
    „Entweder alle oder keiner", entschied Perry Rhodan.
    Der Präsident bedachte ihn mit einem unwilligen

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