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2030 - Chimaerenblut

2030 - Chimaerenblut

Titel: 2030 - Chimaerenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin , Mo Twin
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zurücklaufen?«
    »Das lass meine Sorge sein.«
    » Pahrump ist nicht weit!«
    »Wie meinst du das?«
    »Das Prostituierten-Eldorado – die Adresse für alle mit blanker Checkkarte.«
    Josis Hand landete klatschend in seinem Gesicht. Er riss überrascht die Augen auf.
    »Ethan, sag das nie wieder! Nenn mich nie wieder eine…« Sie bekam das Wort nicht über die Lippen und schluchzte wütend auf.
    »Ich habe nicht gesagt, dass du eine bist, sondern dass du dort landest. Hör mir doch einmal zu!« Er ließ ihre Tasche fallen und schob sie mit dem Fuß über den Boden. Die Stahlnieten hinterließen ein kratzendes Geräusch auf den schwarzweißen Marmorsteinen.
    »Trag deine Sachen selbst, Honey !«
    Wieder riss Ethan an ihrem Handgelenk und zerrte Josi zum Ausgang. Sie griff nach ihrer Tasche und stolperte hinter ihm her.
    Draußen versperrten Sicherheitskräfte den Weg. Polizisten dirigierten die Leute, die aus dem Flughafen kamen, an einer Gruppe Demonstranten vorbei. Immer mehr Menschen drängten plötzlich auf das Flughafengelände und blockierten den Weg der Reisenden.
    »Wir wollen keine Extra-Pässe!« forderten sie auf Plakaten und Bannern.
    »Freies Reisen für freie Chimären!«, rief jemand durch ein Megafon.
    Sämtliche Wege zwischen den Parkplätzen und dem Flughafen waren abgeriegelt.
    »Folgen Sie der Menge und gehen Sie außen herum«, befahl ein Polizist. »Die rückwärtige Seite ist offen.«
    Sicherheitskräfte vom Heimatschutzbund und Männer von der Drug Enforcement Administration standen an den Barrieren. Josi erkannte die Ministeriumssiegel auf den Jackenärmeln und die weißen DEA-Schriftzüge auf den Helmen.
    Das eskaliert gleich, wir müssen hier verschwinden.
    Josi versuchte mit Ethan Schritt zu halten und stolperte erneut. Er zog sie weiter.
    Je länger Josi an den Menschenmassen vorbeiging, desto mehr drängte sich ein weiterer Gedanke auf. Sie hatte Ethan geohrfeigt. Weder ihr Vater noch ihre Mutter hatten sie jemals geschlagen. Gewaltfreie Erziehung war ihnen heilig.
    Wie konnte ich das nur tun?
    »D-das wollte ich nicht«, stotterte sie schließlich.
    Ethan blieb stehen. »Doch, du wolltest es. Du warst im Vollbewusstsein deiner geistigen Kräfte.«
    »Ich habe gedacht, dass… du mich… als…« Das Wort wollte immer noch nicht über ihre Lippen.
    »Vielleicht war es ein Missverständnis«, unterbrach Ethan sie schroff.
    »Du hast mich gedemütigt.«
    »Dann tut es mir leid«, lenkte er ein.
    »Mir auch … entschuldige bitte«, murmelte Josi und senkte den Kopf. Er sollte ihre Tränen nicht sehen.
    Mit der freien Hand hob er ihr Kinn. »Angenommen!«
    Sie fühlte sich trotzdem nicht besser. Er hielt ihr Handgelenk immer noch fest umklammert.
    Menschen hetzten an ihnen vorbei. Sie schubsten und drängelten. An den zentralen Zugängen standen Reisende und Demonstranten eng gequetscht.
    »Das eskaliert gleich«, rief Ethan. Er duckte sich plötzlich und zog Josi am Handgelenk mit. Etwas sauste an ihrem Kopf vorbei.
    »Eine Coladose ?«
    »Die werfen Steine. Gleich kommen sie mit Wasserwerfern.«
    Er nahm ihr die Tasche wieder ab, und sie quetschten sich durch das Gewühl hindurch. Füße trampelten, wütende Schreie kumulierten sich zu einem Fauchen wie bei einer entfesselten Bestie. Jemand blieb an Josis Haaren hängen und riss ihr ein Haarbüschel aus. Sie schrie vor Schmerz auf. Endlich gelangten sie an den Rand des brodelnden Kessels.
    »Dahinten gehen die ersten Wasserwerfer runter. Bloß weg hier!«, schrie Ethan gegen den Lärm an.
    »Bitte bewahren sie Ruhe und verlassen Sie umgehend das Gelände«, kommandierte die Polizei über die Lautsprecher. »Alle Flüge sind bis auf Weiteres gecancelt.«
    Endlich fanden sie einen Seitenweg und bogen ab. »Honey«, raunte Ethan, »mit dir macht man was mit.« Sein Blick verfinsterte sich. Eine Gruppe Demonstranten marschierte ihnen grölend entgegen. Ethan drückte Josi gegen die Mauer und schob sie langsam am Rand weiter.
    »Scheiß Bonzen!« rief eine bullige Chimäre mit Hörnern und einem Kettenring unter der Nase. Ethan zuckte zusammen. Josi drehte sich um. Die Stier-Chimäre in der schwarzen Lederkluft war bereits mit der krakeelenden Meute weitergezogen, doch Ethan hatte eine blutende Schramme oberhalb der linken Wange.
    »Was war das?«
    »Nichts«, zischte er.

     
    Als sie wenig später in seinem Wagen saßen, klappte er den Spiegel herunter und betrachtete die Folgen des Angriffs. Er öffnete das Handschuhfach, suchte und fand

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