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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter den Gipfeln des Hochgebirges verschwunden war.
    Eden Arukitch blickte den Farmer, der sein ganzes Leben an diesem Hang verbracht hatte, gerade an. „Meine Söhne sind in Baretus gestorben, Miral. Ich weiß, daß deine ebenfalls nicht mehr leben. Es ist dasselbe mit uns beiden, du verstehst mich doch ..."
    Er fühlte plötzlich Tränen über sein Gesicht rinnen, die er nicht mehr zurückhalten konnte, die sich aus dem tiefsten Inneren seiner Seele einen Lauf suchten, dem sie folgen konnten; über seine Wangen auf den Boden hinab; in die steinige Erde des Buckligen Reiters. „Also gut, Mir", versuchte er ruhig zu sagen, während seine Stimme zitterte, „wir sind vielleicht nur zwei armselige alte Kerle an diesem schäbigen Gebirgshang. Aber ich brauche dich jetzt. Wirst du mir helfen, Miral?"
    „Gib mir einen dieser Arkoniden in die Hand, und ich töte ihn. Bei Kreit, ich habe noch nie getötet, aber ich würde es tun. - Und was willst du jetzt von mir, Eden?"
    „Ich will, daß du es in die Kamera sagst. Sag es jedem!"
    „Das will doch keiner hören, Eden", wehrte der alte Farmer ärgerlich ab. „O doch, Mir. Sie wollen es alle hören. Sie hören dir alle zu."
    „Frag einen anderen! Einen starken jungen Mann."
    „Wenn du so etwas wie Mut besitzt, mußt du diesen Mut jetzt zusammennehmen. Du kannst alt sein. Du kannst fett und krank sein. Aber du mußt jetzt aufstehen und reden. Nenne deinen Namen und sprich!"
    Der alte Miral Jameiko senkte den Kopf, seine hängenden Schultern bogen sich unter dem Zug d,er Schwerkraft noch weiter abwärts; er starrte lange zu Boden, dann hob er ganz langsam nur den Blick und fragte Arukitch zweifelnd: „Meinst du das wirklich, Eden?"
     
    8.
     
    „Schlafmutzen!" tadelte der Mascant ungerecht, mit schneidend scharfer Stimme. „Holt mir das näher heran!"
    Der Bildausschnitt fokussierte sich auf einen silbern schimmernden Fleck am Himmel.
    Mascant Kraschyn nahm an, daß der Schnelle Kreuzer, der aus dem Orbit herab auf den Raumhafen niederschwebte, den angekündigten Verwalter nach Ertrus brachte. Kraschyn hatte diesem Tato laut Befehl des Imperators die Verwaltungsgeschäfte zu übergeben.
    Es handelte sich um einen 100-Meter-Kreuzer, für die Größenverhältnisse seines Flaggschiffs AUMOKJON nicht mehr als ein Beiboot. „Den Kurier einschleusen!" ordnete er scheinbar emotionslos an. „An Bord befindet sich ein Passagier. Ich wünsche, daß dieser Passagier unverzüglich in die Zentrale geleitet wird."
    „Und falls er sich erst zu erfrischen ..."
    „Ihr bringt ihn mir gleich!"
    Einerseits war Kraschyn über den Tato froh. Der Hexenkessel Ertrus war seiner Ansicht nach nicht in den Griff zu bekommen; wenn ein anderer als er selbst die zu erwartenden Mißerfolge verantworten mußte, konnte ihm das nur recht sein. Auf der anderen Seite brachte die Anwesenheit des Tatos einen klaren Machtverlust mit sich, und Kraschyn ertrug es nicht, wenn ihm seine Macht fortgenommen wurde.
    Er verfolgte mit berechnenden Blicken die Einschleusung des Schnellen Kreuzers. „Schluß!" befahl er. „Schaltet dieses Holo aus!" tAm 7. Oktober 1303 NGZ war auf Ertrus eine trügerische Ruhe eingekehrt. Das System unterlag der Blockade der 4. Imperiumsflotte. Niemand kam nach Ertrus durch, ausgenommen die bauchigen Versorgungsschiffe, die in endloser Kette aus dem Orbit fielen und oft in weniger als einer Stunde ihre Ladung löschten. Niemand konnte den Planeten ohne Erlaubnis des arkonidischen Militärs verlassen. Aufwendige Transmitterstörfelder verhinderten jeden körperlosen Transport. Hyperfunk-Fernkontakte wurden vereitelt, indem die Superschlachtschiffe der 4. Imperiumsflotte sämtliche Schlüsselfrequenzen blockierten.
    Kraschyn hatte darüber nachgedacht, auch den Normalfunk des Planeten lahmzulegen.
    Eine Extremwelt wie Ertrus konnte jedoch nur ökonomisch wirtschaften, wenn es eine arbeitsfähige Infrastruktur gab, und dazu gehörte unabdingbar Funkverkehr.
    Imperator Bostich legte auf funktionierende Ökonomien Wert. Ein Protektorat Ertrus, das am wirtschaftlichen Tropf des Imperiums hing, stellte eher einen Nachteil dar als eine lohnende Eroberung. In einem solchen Fall wäre die vollständige Vernichtung des Planeten günstiger gekommen.
    Weit außerhalb des Kreit-Systems lauerte eine Flotte der LFT in Warteposition.
    Die Terraner jagten Kraschyn jedoch keine Furcht ein. Solange sich drüben niemand rührte, wollte er die Flotte ignorieren.
    Der Mascant rechnete nicht mit

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