2042 - Chaos in Para-City
hat mich nicht belogen", sagte Parkinson mit fester Stimme und voller Überzeugung. „Das würde er niemals und unter gar keinen Umständen tun. Jeder andere vielleicht, er nicht."
„Aber... aber es muss doch einen Ausweg geben", stammelte Karuga. „Siehst du einen?" fuhr der Psi-Charismat ihn an. „Nein? Du weißt doch sonst immer, was zu tun ist."
„Tut mir leid." Karuga wich Parkinsons Blicken aus. K'rigan fiel auf, dass seine Hände zitterten. „Ich bin sicher, dass du eine Idee hast", wandte sich der Telekinet an Parkinson. „Lucky hat die Wahrheit gesagt, aber du weißt einen Ausweg. Du hast schon vor Monaten von einem Plan gesprochen, den du hast, aber du hast uns nie verraten, wie er aussieht."
„Du bist ein kluger Junge, Yonder" ,spöttelte der Para-Fürst. „Und du hast recht. Ich sehe einen Ausweg. Ich habe einen Plan. Das ist auch der Grund dafür, dass ich die Bewohner dieser Stadt immer wieder dazu veranlasse, Para-Blöcke zu bilden. Sie glauben, dass es mir auf einen Kontakt mit dem geheimnisvollen Rufer ankommt. Doch das trifft nur zum Teil zu."
„Nur zum Teil?" zweifelte Karuga. „Das verstehe ich nicht."
Parkinson verzog den Mund zu einem zynischen Grinsen. „Ich treibe sie zur Blockbildung an, weil ich will, dass sie diesen Prozess trainieren. Immer wieder. Bis sie den Block blitzschnell, ohne lange Vorbereitungen und auf meinen Befehl hin aufbauen können."
„Aber warum?" staunte Engel. „Hört zu. Die Monochrom-Mutanten von Para-City repräsentieren gemeinsam ein unerhörtes mentales Potential. Was wäre, wenn dieses Potential ausreichend wäre, um in vergeistigtem Zustand eine Höhere Kollektiv-Entität oder gar eine Superintelligenz daraus zu formen?"
Parkinson blickte sie lauernd an, und er wartete geduldig, bis jeder von ihnen verinnerlicht hatte, was er gesagt hatte. „Warum muss unsere Rettung denn unbedingt so aussehen, wie sie sich fast alle bisher vorgestellt haben? Es gibt andere Lösungen. Bessere. Sind wir aufgrund unserer überlegenen Intelligenz und unserer besonderen Begabungen nicht geradezu dazu verpflichtet, solche Wege zu suchen und konsequent zu gehen, nachdem wir sie gefunden haben?"
Der Para-Fürst schien über sich selbst hinauszuwachsen. Seine Persönlichkeit schien den Raum bis in den äußersten Winkel hinaus auszufüllen.
K'rigan fühlte sich klein, unbedeutend und angesichts dieser Haltung beschämt. Im Vergleich zu der Todesdrohung, die über Koo schwebte, kamen ihm seine eigenen Todesängste bedeutungslos vor. Mit seinen Blicken hing er an den Lippen des Freundes. „Weiter!" bat er. „Was ist dein Ziel? Welchen Weg willst du mit uns gehen?"
„Wir werden nicht sterben. Wir werden weiter existieren. Körperlos!" begeisterte sich Parkinson. „Voraussetzung dafür ist einzig und allein, dass wir genügend mentales Potential zusammenbringen. Denkt doch nur an die acht Alt-Mutanten, die bei der Sekond-Genesis-Krise umgekommen sind. Sie starben 2909 alter Zeitrechnung und überlebten dennoch. Aber was sind schon acht Mutanten gegenüber 35.000, die sich zu einem Para-Block zusammenfinden?"
„Das... das muss aber unter uns bleiben", stotterte K'rigan. „Wenn die ... die anderen davon erfahren, werden sie uns weglaufen."
„Das steht zu befürchten", stimmte Parkinson ihm zu. „Sie sind noch nicht so weit wie wir. Sie klammern sich an ihre körperliche Existenz, weil sie sich eine andere für sich selbst nicht vorstellen können. Wir werden sie nicht informieren. Auf keinen Fall. Wir werden den Weg zur Superintelligenz allein gehen. Mit ihrer Hilfe, aber allein. Was aus ihnen wird, ist mir egal. Sie sollen lediglich dafür sorgen, dass wir vier zu einer Einheit verschmelzen, dass aus uns eine übergeordnete Intelligenz entsteht, eine Intelligenz, die sich der Sterblichkeit entziehen kann."
Rune Karuga hegte Zweifel an dem Plan. „Wird die mentale Energie der 35.000 ausreichen?" fragte er.
Koo Parkinson blickte K'rigan, Ka ruga und Engel lange schweigend an, bis er endlich mit dem entscheidenden Teil seines Planes herausrückte und ihnen die ganze Wahrheit enthüllte. Sie war so schockierend, dass keiner von ihnen sie sofort in ihrer vollen Konsequenz erfassen konnte. Danach suchten alle drei für Stunden die Einsamkeit, um in Ruhe und ungestört darüber nachdenken zu können.
Das Chronometer an seinem Arm zeigte den 20. Dezember 1303 an, als Trim Marath Jacques le Coque Byleur in der Medostation des Ara-Arztes vorfand, wo er am Bett
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