2042 - Chaos in Para-City
wäre als siegreichen Gladiator nicht mit Geld überschüttet worden.
Wieso aber verwehrte ihm der Banker den Zutritt zu seinem eigenen Haus?
Plötzlich waren wieder einige Bilder da, und er wähnte sich mitten in einer Arena, deren Boden mit Leichen bedeckt war. Er schritt über die Toten hinweg und blickte in die Kameras, die in Augenhöhe vor ihm schwebend vor ihm her glitten. Ihm wurde bewusst, dass die Kämpfe im Trivideo übertragen wurden und dass das Abschlachten von Menschen vor den Augen einer breiten Öffentlichkeit stattfand.
Ihm war übel. Sein Hals war wie zugeschnürt, ihn ekelte vor dem Geschäft, zu dem man ihn gezwungen hatte, und der Gedanke tröstete ihn keineswegs, dass seine Gegner Männer und Frauen gewesen waren, die von einem Gericht zum Tode verurteilt und wie er vor die Alternative gestellt worden waren: Tod durch Hinrichtung oder Gladiator in der Arena.
5.
Trim Marath wachte auf, weil er die Spannung geradezu verspürte, die über Para-City lag. Die Luft schien zu knistern, und es schien, als werde der Container von einer Böe erschüttert. Wind konnte nicht sein. Es gab keinerlei natürlichen Luftzug innerhalb der Prallfeldkuppel. Der junge Mann vom Hinterwäldlerplaneten Yorname stieg aus dem Bett, reckte sich kurz, um die Müdigkeit aus den Gliedern zu vertreiben, und trat durch die Tür hinaus auf die Straße. Es war dunkel. Die wenigen Lampen und das Licht der Sterne konnten die Schatten zwischen den Containerreihen nicht vertreiben.
Dennoch machte der Mutant die Gestalten von etwa zweihundert Männern und Frauen aus, die sich in der Nähe versammelt hatten. Bewegungslos standen sie zusammen. Sie hatten sich auf einem kleinen Platz eingefunden, um einen Para-Block zu bilden und mit seiner Hilfe nach dem unbekannten Rufer aus der Unendlichkeit zu suchen.
Die Angst vor dem Gen-Tod, der sie dazu trieb, schien für Trim Marath körperlich fühlbar zu sein. Der Block baute sich auf, und parapsychische Energien schienen aus allen Teilen der Stadt zu dem Platz und der Menge zu fließen, sich dort mit der Energie der Versammelten zu vereinen und diese zu verstärken.
Aus dem Dunkel der Gassen tauchte Startac Schroeder auf. „Du kannst auch nicht schlafen?" fragte er. „Nein, irgend etwas hat mich aufgeweckt", antwortete Trim Marath. „Wenn ich nicht wüsste dass es nicht mehr als etwa zweihundert sind würde ich mir Sorgen machen. Ich habe das Gefühl, da braut sich nichts Gutes zusammen."
„Es sind mehr als zweihundert", widersprach der Teleporter. „Weitaus mehr. Die meisten kannst du von hier aus nicht sehen. Dort hinten auf der anderen Seite des Platzes drängen sie sich zusammen. Ich schätze, es sind mindestens zweitausend Männer und Frauen, die den Para-Block aufbauen."
„Sie sollten das nicht spontan und ohne Führung machen", kritisierte Marath. „Die ganze Geschichte könnte außer Kontrolle geraten."
„Du nimmst mir das Wort aus dem Mund", sagte Startac Schroeder. „Mir gefällt das nicht. Natürlich müssen wir den Kontakt zu dem Rufer suchen.
Wir müssen jede Chance nutzen, aber wir müssen überlegter und gezielt er vorgehen."
Eine schwach leuchtende Flamme breitete sich über der Menge aus, und plötzlich brach das Unheil über Para-City herein. Der Para-Block baute sich blitzschnell auf, erreichte im gleichen Moment seine höchste Intensität - und geriet außer Kontrolle.
Einige Container schossen mit scharfer Beschleunigung in die Höhe, und die beiden Mutanten beobachten, dass Menschen herausfielen und auf den Boden stürzten. Weitere Wohncontainer kippten um oder rutschten über den Boden, prallten wuchtig mit anderen zusammen oder brachen krachend wie von Geisterhand verformt auseinander. Trim Marath konnte geradezu spüren, wie sich Psi-Entladungen ihren Weg durch die Bergwelt außerhalb des Prallschirms bahnten und dabei alles zerstörten.
Eines der Wohngebäude verlor eine Tür. Sie wirbelte durch die Luft. und ein Kreischen, das von einem weidwund geschossenen Tier zu stammen schien, erfüllte die Prallfeldkuppel.
Startac Schroeder schrie warnend auf, und Trim Marath warf sich zur Seite, war jedoch nicht schnell genug. Die Tür traf ihn an der Schulter und schleuderte ihn zu Boden. Als der Teleporter sich über ihn beugte, um ihm zu helfen, sah er, wie einer der Container in ihrer Nähe auseinander platzte und seine Seitenwand auf sie zuraste.
Er schaltete blitzschnell, legte die Hände auf die Brust Maraths und teleportierte mit
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