2042 - Chaos in Para-City
hörbaren Fauchen baute sich der blau leuchtende Paratronschirm auf und ersetzte den bisherigen Prallfeldschirm. Verres und Coutter begannen mit ihrer Arbeit, aufmerksam beobachtet von K'rigan und Parkinson. Auf einem Halo-Monitor am Projektor war abzulesen, dass die beiden Mutanten den Paratron in der Tat mit neuen Komponenten versahen. In der Nähe ihres Aufenthaltsortes hielten sich innerhalb kürzester Zeit zwei Dutzend Mutanten auf. Sie hielten sich an den Händen, konzentrierten sich und versuchten, den beiden Individualaufladern weitere Energie zuzuführen. Es schien zu klappen.
Nach wenigen Minuten war es vollbracht. Über Para-City spannte sich eine blaue energetische Kuppel, die von außen aller Voraussicht nach nicht zu durchdringen war.
Wortlos verließ Parkinson das Dach des Containers, Verres blickte enttäuscht hinter ihm her. „Er hätte wenigstens danke sagen können", K'rigan lachte. „Er hätte viel zu tun wenn er sich für jede Kleinigkeit bedanken müsste!" Er schob beide Individualauflader zur Treppe. „'Wir rufen euch, wenn wir den Schirm erneut verstärken müssen", und gab ihnen einen Stoß in den Rücken, So machte er ihnen unmissverständlich klar, dass sie gehen sollten und dass Dienste nun nicht mehr gebraucht wurden. „Bleibt in der Nähe und meldet euch alle halbe Stunde, um den Schirm erneut aufzubauen!" befahl er den beiden.
Der Telekinet selbst blieb auf dem Dach des Containers und beobachtete, dass aus allen Richtungen Männer und Frauen auf das Rathaus zueilten, aufgeschreckt durch das leuchtende Blau des halbtransparenten Paratrons.
Der Platz vor dem Gebäude und die zu ihm führenden Straßen füllten sich schnell. Lautes Stimmengewirr verriet, dass die Bewohner von Para-City erregt und mit der Veränderung nicht unbedingt einverstanden waren.
K'rigan schritt über die Dächer der Container hinweg bis an den äußersten Rand hin, setzte sich und ließ die Beine lässig baumeln. Er hörte, dass einige Männer und Frauen Fragen zu ihm heraufriefen, tat aber so, als vernehme er sie nicht. Er hatte nicht vor, sich in Dinge einzumischen, die Parkinson regeln würde.
Als etwa die Hälfte der Bewohner von Para-City vor dem Rathaus, in den zuführenden Gassen und auf den Dächern einiger Container versammelt war, trat Parkinson aus der Tür des Rathauses. Sofort wurden Rufe laut, eine Erklärung für den Aufbau gar eine sofortige Beseitigung des Paratrons forderten.
Viele Mutanten hielten die Sicherung durch einen derartigen Energieschirm für weit übertrieben. Die meisten protestierten allerdings dagegen, dass Parkinson diese Anordnung über alle Köpfe hinweg und ohne jede Information der Öffentlichkeit gegeben hatte. Sie forderten, die demokratischen Entscheidungsprozesse ein und verboten sich ein Vorgehen, das sie als diktatorisch empfanden.
Koo Parkinson ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hörte sich alle Vorwürfe an und wartete geduldig, bis die Rufe nach und nach verstummten.
Erst dann hob er beide Arme, um darauf aufmerksam zu machen, dass er etwas entgegnen wollte und um Ruhe bat. „Der starke Para-Block, den einige von euch in der letzten Nacht aufgebaut haben und der dann außer Kontrolle geriet, hat schwere Schäden angerichtet, viele Menschen verletzt und einige sogar getötet", sagte er, ohne die Stimme sonderlich zu erheben. Seine Worte hallten aus zahlreichen Lautsprechern der Stadt auf die Menge herab und übertönten auch die letzten Protestler. „Ein Teleporter ist buchstäblich aus unserer Mitte herausgeschleudert worden, und wir haben kaum Hoffnung, ihn wiederzufinden. Wir fürchten, der Para-Block hat ihn in den Weltraum versetzt."
Er ließ seine Worte einwirken, bevor er fortfuhr: „Außerhalb der Kuppel sieht es aus, als habe ein Orkan gewütet. Dort haben unkontrollierte telekinetische Kräfte getobt, und für mich ist es wie ein kleines Wunder, dass die ZENTRIFUGE weitgehend unbeschädigt geblieben ist. Ist euch eigentlich klar, welche Folgen solche Ereignisse für uns alle haben können?"
Wieder machte er eine lange Pause.
Dabei glitten seine Blicke über die Köpfe der Menge hinweg. K'rigan konnte nicht umhin, ihn zu bewundern. Er staunte, weil Parkinson keine Mühe hatte, seine Zuhörer in den Griff zu bekommen, und dabei wurde ihm noch Hilfe von ihnen zuteil. Erhob sich irgendwo die Stimme eines Kritikers, so wurde dieser von den ihn umgebenden Männern und Frauen augenblicklich zum Schweigen veranlasst. Niemand wollte sich die
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