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2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit

Titel: 2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht", sagte die Frau mit wohltönender Stimme. „Der Name gefällt mir. Er ist besser als so mancher andere."
    Atlan schwindelte bei ihren Worten. Ihm wurde auf einmal bewusst, dass es erst in 18 Millionen Jahren sein würde, dass sich die Inkarnation von ESTARTU so nennen würde. Hier, in den Tiefen der Vergangenheit, würde sie diesen Namen noch nicht benutzt haben. Und Atlan dachte, dass er es in diesem Moment war, der sie so taufte, mit dem Wissen aus eine fernen Zukunft ...
    Eine weitere Zeitschleife, mahnte der Extrasinn. Es hängt alles zusammen! Und du hast dich gefragt, welchen Sinn dieser Auftrag hat?
    Hirdal würdigte keinen der anderen auch nur eines Blickes, sie ignorierte selbst den Chronisten von ES. Sie fixierte das Kinderbett, in dem von dem Mini-Biotop mit Arystes' Ableger und dem Kym jede Spur fehlte. Nur noch der ausgemergelte Körper von Delorian lag darin. Hirdal blickte mit seltsam erwartungsvollem und gleichzeitig bedauerndem Blick auf das Kind hinunter. „Kleines, zerbrechliches Wesen mit dem gewaltigen Spektrum", murmelte Hirdal und beugte sich über Delorian. „Du sollst also der Retter in höchster Not sein."
    Hirdal streckte mit einer langsamen Geste die Arme nach Delorian Rhodan aus. „Nein!" rief in diesem Moment Mondra Diamond und trat einen Schritt auf Hirdal zu. „Das ist mein Kind. Delorian gehört keinem außer mir.
    Niemand wird ihn mir nehmen."
    Hirdal blickte in Mondras Richtung und sah sie verwundert an, so als merke sie jetzt erst, dass diese Frau anwesend war. In ihrem Blick paarte sich Vorwurf mit Bedauern. „Dein Kind? Wirklich dein Kind?" fragte Hirdal versonnen. „Du magst die Mutter sein, die das Kind ausgetragen hat. Aber mehr nicht. Und schon gar nicht gehört dir dieses Kind." Und mit diesen Worten griff Hirdal entschlossen nach Delorian. Bei der ersten Berührung mit dem Menschenkind durchlief ihren Körper eine Erschütterung. Ihr Körper ruckte und zuckte in mehreren Stößen, und mit jedem Mal wurde sie durchscheinender und verlor mehr ihre Stofflichkeit.
    Und dann war Hirdal auf einmal vergangen, ihre körperliche Erscheinung verweht ins Irgendwo. Sie war nur noch als psionische Präsenz vorhanden und als solche deutlich zu spüren. Der Chronist von ES gab einen seltsamen Laut von sich, der wie eine Mischung aus Stöhnen und Seufzen klang.
    Sein starrer Blick richtete sich auf Delorian Rhodan.
    Der Körper des Kindes wurde nun ebenfalls durchscheinend, schien in Auflösung begriffen, als hätte Hirdals Berührung diesen Vorgang der Entstofflichung bei ihm ausgelöst. Als Mondra das sah, stürzte sie mit einem Aufschrei nach vorne. Diesmal war es Atlan, der sie mit den Armen abfing und daran hinderte, mit ihrem Kind in Berührung zu kommen. Der Arkonide musste sich fragen, ob auch Delorian „eine Komponente" bei einem noch unbekannten, viel komplexeren Prozess war, als man bisher erahnen konnte.
     
    *
     
    In diesem Moment meldete sich Ronald Tekener. Der Smiler schaltete sich über die Bildsprechanlage in Mondras Kabine ein, so dass ihn alle sehen konnten. „Die Carit-Hülle der SOL hat sich in eine funkensprühende Wunderkerze verwandelt", berichtete er. „Und die Evoesa werden davon wie magisch angezogen. Sie haben die SOL eingekesselt. Und diesmal scheinen sie entschlossener als je zuvor zu sein."
    „Man muss mit ihnen reden und sie über den wahren Sachverhalt aufklären", schlug Atlan vor. „Wie ich beim letzten Mal. Ich würde das selbst übernehmen, aber ich bin hier unabkömmlich. Darum musst du die Rolle des Vermittlers übernehmen, Tek."
    Atlan war in Mondras Kabine wahrscheinlich nicht so unentbehrlich, wie er behauptete. Aber er wollte Zeuge der weiteren Geschehnisse sein. Und im Zweifelsfall- das wusste er aus langjähriger Erfahrung - besaß er die meisten Kenntnisse über kosmische Zusammenhänge an Bord der SOL. „Und was ist der wahre Sachverhalt?" erkundigte sich Tekener. „Tatsache ist, dass das, was immer sich an Bord der SOL ereignet, nicht gegen die Evoesa gezielt ist", antwortete Atlan. „Das musst du ihnen begreiflich machen, damit sie nichts gegen uns unternehmen."
    „In Ordnung, ich mach' das", sagte Tekener kurz und unterbrach die Verbindung. Atlan konzentrierte sich erneut auf die um ihn ablaufenden Geschehnisse. In der Kabine herrschte eine unwirkliche, beinahe schon unheimliche Atmosphäre. Nachdem der Kym und der Ableger des Pflanzenvaters verschwunden waren und nachdem sich die Rest-ESTARTU, die durch Hirdal

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