2051 - Flucht aus Thantur-Lok
Baronin wissen wollen.
Kirmiana war wirklich gut informiert. Aber war es der Vere'athor auch? Er hatte zwar so getan. Aber er war erst nach der Bruchlandung der Jet auf dem Planeten eingetroffen, als Rimbea längst unterwegs war. Das bedeutete, er äußerte lediglich eine Vermutung, um sie zu verunsichern.
Und die Art und Weise, wie er sich äußerte, deutete auf eine prekäre Lage hin. Offensichtlich handelte es sich tatsächlich um Feinde des Imperiums - des soeben neu ausgerufenen Huhany'Tussan, wie man es galaxisweit per Hyperübertragung erfahren hatte. Natürlich befand sich der Kommandant in einer Zwangslage, nachdem er mit dem Kreuzer einen Totalverlust erlitten hatte.
Darüber freute Jharien sich diebisch. 'Er mochte sich für besser halten als sie aber sie konnte ihn genau da treffen, wo es weh tat. Immer wieder. Er würde lernen, dass Kolonial-Arkoniden keine zurückgebliebenen Hintermondige waren. „Es ist kein Boot hier gelandet", sagte Jharien laut. „Was redest du da? Selbstverständlich ist es das!" widersprach Kirmiana. „Und dein Sohn ist unterwegs dorthin, um die Leute gefangenzunehmen!"
„Bist du offiziell darüber informiert worden?" Jharien wandte sich der Innenministerin direkt zu und starrte sie mit ihren stechenden roten Augen an.
Ihre Weiblichkeit und ihr Outfit täuschten darüber hinweg, dass hinter dieser erotischen Fassade eine knallharte Frau steckte, die ihren Willen mit allen Mitteln durchzusetzen wusste. „Nein", musste Kirmiana zugeben. Ihre Haut nahm einen hauchfeinen rosa Ton an. Jetzt erst merkte sie offenbar, dass sie undiplomatisch vorgegangen war. „Dann sind es nichts als Gerüchte, und ebenso werde ich sie behandeln: Ich merze, sie aus."
„Aber der Vere'athor weiß es doch auch!"
„Er weiß gar nichts, er vermutet nur. Es ist Zeit zwischen seiner Ankunft und der Explosion des Schiffes vergangen; Zeit genug, um mit einem Beiboot zu fliehen. Und es ist natürlich unter seiner Würde, uns um Unterstützung zu bitten - also stellt er eine Behauptung auf und erteilt Befehle."
Jhariens rechter Mundwinkel zuckte. „Ein junger Streber, der nicht schnell genug die Leiter raufklettern kann. Denkt also, er kann mich als Trittbrett benutzen!"
„Aber du bist verpflichtet, es ihm zu sagen! Oder ich werde es tun!" ereiferte sich die Innenministerin. „Du gefährdest die Sicherheit dieses Systems, wenn du dich weigerst! Wir sind Angehörige des Kristallimperiums!"
Jharien setzte sich auf, und ihr Gesicht wurde noch eisiger als ihre Stimme. „Ich vergesse keine Sekunde meine Ketten! Aber du vergisst, wem du dienst! Ich habe dich in einer Geste guten Willens zur Innenministerin ernannt, weil du eine glühende Anhängerin des Imperiums bist. Aber ich kann diese Ernennung sofort widerrufen, wenn du damit Ammh Riconah schadest! Es steht dir jederzeit frei, dir eine neue Position auf Arkon zu suchen, wenn du dich dort besser verwirklichen kannst. Doch solange du hier bist, tust du, was ich sage, verstanden?"
Kirmiana zog' den Kopf ein. Sie konnte nicht mehr in die Augen der Baronin schauen. „Ja", murmelte sie. „Ja, Erlauchte!" donnerte Jharien, „Ja, Erlauchte", quetschte die Ministerin hervor. Ihre Haut wurde dunkler. Es war eindeutig klar, wer die Autorität besaß. „Ich dulde keine Kritik an meinen Handlungen!" fuhr die Baronin scharf fort. „Du wagst es nicht noch einmal, mich herauszufordern! Du hast keine Ahnung, was ich mit dir machen werde, wenn du gegen meinen ausdrücklichen Befehl handelst!"
Das waren keine leeren Drohungen. Deswegen hütete sich normalerweise jeder davor, Jhariens Zorn heraufzubeschwören.
Kirmiana schwieg. Sie stand so reglos da, dass nicht einmal ein leichtes Zittern in der Kleidung war.
Jharien fuhr sich glättend durch die wallende Haarmähne und lehnte sich wieder zurück. Sie lächelte freundlich. '„Kirmiana, du bist noch viel zu jung und hast nicht genug Erfahrung für solche weitreichenden Entscheidungen", sprach sie in sanfterem, beinahe mütterlichem Tonfall weiter. „Ich denke ausschließlich an die Autarkie meines Reiches. Und sollten tatsächlich hier irgendwelche Personen gelandet sein, so werde ich sie selbstverständlich ausliefern. wenn es die Umstände erfordern. Aber ich befolge nicht blind irgendwelche Anweisungen, ohne die Hintergründe zu kennen. Das mag beim Militär so üblich sein, bei uns aber wird der Kopf benutzt. Dessen solltest du dir bewusst sein. Kuniom kann uns viel erzählen, wir wissen nicht, ob
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