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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Somo ab als Minister vor allem für die Beschaffung und Verteilung von Waffen zuständig. „Die Rationierung gilt auch für uns. - Vor allem für uns", fügte er hinzu. Und Antasch Kiomber, der Minister für Information, sagte: „Richtig satt essen können wir uns, sobald wir die Besatzer vertrieben haben. Aber dann schlage ich zu. Ich weiß, dass ich mich bis dahin mit Appetithäppchen begnügen muss."
    Kiomber hatte inzwischen ebenfalls seine Entenhälfte bekommen und schnupperte genießerisch an der Kruste. Eigentlich genügte ein einziger Bissen, das Bratenstück zu verschlingen.
    Der Präsident schob sich währenddessen die beiden Konzentrate in den Mund und spülte lustlos mit einem Humpen Wasser nach. Die Ente hatte er bewusst zurückgehalten, um mit dem Bratengeschmack das künstliche Konzentrataroma zu kaschieren. Eine Meldung von der Transmitterstation unterbrach die Zeremonie: „Ein Besucher von außerhalb wurde avisiert. Er trifft in wenigen Sekunden ein." Tasmaene zog die Brauen hoch. Das bedeutete nichts anderes, als dass ein Angehöriger der USO kam. Hastig zog er den Entenschenkel zwischen den Zähnen hindurch und warf den Knochen auf den Teller zurück. Mit seinen Begleitern erreichte er den Transmitter, als der avisierte Besucher materialisierte. „Monkey!" entfuhr es ihm.
    Der Oxtorner reagierte nicht. Mit beinahe roboterhafter Präzision drehte er den Kopf. Tasmaene war überzeugt davon, dass der USO-Chef jedes noch so kleine Detail registrierte und womöglich abspeicherte. Was war denn schon über die Funktion der Kameraaugen bekannt? Unvermittelt schaute Monkey zu ihm auf. „Wichtige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus."
    „Ich weiß" entfuhr es dem Präsidenten ungewollt. Monkey reagierte überrascht, Kim Tasmaene selbst ebenfalls. Doch so dumm war der Gedanke gar nicht.
    „Worum geht es? Kommt der Imperator nach Ertrus?" Tasmaene kratzte sich am Kinn als der Oxtorner keine Reaktion zeigte. „Meine Begleiter gehören zur Regierung, du kannst also offen reden."
    „Ist dein Büro abhörsicher?" Tasmaene nickte knapp, „Natürlich." Minuten später aktivierte er die Schutzvorrichtungen. Nichts von dem, was nun gesprochen wurde, würde den Kreis der vier Personen verlassen. Monkey lehnte die angebotene Sitzgelegenheit mit einer knappen Geste ab. „Woher weißt du von Bostichs Besuch?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete der Präsident. „Der Gedanke war nur plötzlich da. Es würde verschiedene Vorkommnisse in letzter Zeit erklären. Habe ich Recht?"
    „Am 20. Januar", bestätigte Monkey. „Bostich kommt mit seinem Gefolge nach Ertrus. Um sich von der Eingliederung des Kreit-Systems ins Imperium zu überzeugen und bei der Gelegenheit der Bevölkerung ihren Erzfürsten vorstellen." Antasch Kiomber ließ sich schwer in einen Sessel sinken. Somo schüttelte ungläubig den Kopf; er starrte den Oxtorner an, als hätte er soeben 'die sagenhaften Sternengeister der Arkoniden gesehen. „Aktakul, der ranghöchste Wissenschaftler des Imperiums, wurde bekanntlich für seine Verdienste um das Projekt Huhany'Tussan belohnt. Bostich hat ihn in den Adelsstand erhoben und zudem mit dem höchsten derzeit zu vergebenden Lehen bedacht. Aktakul da Ertrus ist ein kleiner ..."
    „Wir wissen das ja alles", unterbrach Tasmaene schroff. „Ertrus unter fremder Besatzung ist schon entsetzlich genug. Aber das Lehen eines Rotauges - da kocht in uns das Blut! Wenn der Kerl hier auftaucht, bricht endgültig eine Welle des Aufruhrs los. Dagegen wird alles, was unsere Heimat in den letzten Monaten erlebt hat, wie ein lauer Frühlingswind anmuten."
    „Um genau das zu verhindern, bin ich hier", sagte Monkey mit Nachdruck. „Der Besuch des Imperators ist für die USO Anlass, ein Spezialkommando zu entsenden. Jeder übertriebene Aufruhr könnte unsere Spezialisten und ihre Mission gefährden. Das kann ich nicht hinnehmen. Ich hoffe, Kim, wir haben uns verstanden."
    Die kreisrunden Kameraaugen richteten sich auf die beiden Minister. „... wir ebenfalls?"
    „Wenn wir wissen, welche Ziele das Kommando verfolgt ...", begann der Präsident. „Keine Informationen", unterbrach Monkey. „Was ein Ertruser nicht weiß, kann er nicht verraten. Ich unterstelle für einen solchen Fall nicht einmal Absicht, aber ..."
    „Floskeln, nichts als Floskeln." Kim Tasmaene winkte heftig ab. „Ich hoffe, dass der Einsatz wenigstens unseren Widerstand stärken wird." Monkey zuckte mit den Achseln. „Eher könnte das Gegenteil der

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