2056 - Invasion der Legion
macht mich stärker", brummelte er schmunzelnd. „Hat mal irgendein kluger Mann gesagt, und er scheint recht zu haben."
Ihre Stimmung verbesserte sich zusehends. Marath schloß die Dose und schob sie sich in die Tasche. Dann nahm er eine volle Flasche aus dem Schrank und steckte sie ebenfalls ein, damit sie auf ihrem weiteren Weg einen Vorrat hatten. Das Multifunktionsgerät an seinem Handgelenk gab einen Signalton von sich, und ein Licht blinkte auf. „Es ist soweit!" rief er. „Der Translator hat genügend Informationen."
Sie wandten sich dem Holo zu, und der Syntron des Armbandgerätes dämpfte den Ton. Nun kam die Stimme des unbekannten Wesens aus den winzigen Lautsprechern. Sie übermittelte eine Nachricht, die ihre gute Stimmung sogleich wieder verfliegen ließ. „Bewohner von Chirittu, dies ist ein dringender Warnruf. Verlaßt unverzüglich den Planeten!
Verliert keine Zeit, denn wir haben es mit einem Feind zu tun, der auf niemanden Rücksicht nimmt. Die Siedler des Kuntami-Kontinents finden sich am Westlichen Orkanportal ein. Wir müssen davon ausgehen, daß die Legion überall auf dem Planeten landen wird. Daher fordern die Anführer der Astronautischen Revolution euch noch einmal auf, augenblicklich zu fliehen.
Vergeßt euer Eigentum und laßt die Toten ruhen, wo sie sind! Wir alle können uns glücklich schätzen, wenn es uns gelingt, unser Leben zu retten. Wir wiederholen..."
Nachdem sie den gleichen Text zwei weitere Male gehört hatten, schaltete Trim Marath das Gerät ab. „Chirittu dürfte der Planet sein", murmelte er. „Aber was ist die Astronautische Revolution?
Und was ist das Westliche Orkanportal? Was die Legion? Davon habe ich nie gehört. Ist dir je eine Welt namens Chirittu untergekommen?"
Trim wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern versuchte mit Hilfe seines Armbandgeräts eine Verbindung zu NATHAN zu bekommen. Es gelang ihm nicht, das Mondgehirn meldete sich nicht. Danach fragte er nach dem Planeten Chirittu, doch es gab auch darüber keine Informationen im Speicher des Gerätes. „Das hat nicht unbedingt etwas zu sagen", versuchte Schroeder ihn zu beruhigen. „Die Einheimischen könnten ihrer Welt einen Namen gegeben haben, der nicht mit dem übereinstimmt, der in den kosmischen Katalogen verzeichnet ist. Sicher aber ist, daß wir uns nicht mehr im Solsystem befinden. Er hört sich unwahrscheinlich an, aber für mich steht fest, daß der Para-Block uns über eine interstellare Entfernung hinwegkatapultiert hat. Die Frage ist nur: Wo sind wir gelandet?"
3.
Emotionen wurden frei, als drei verschiedene Robotstaffeln meldeten, sie hätten die fremdartige Roboteinheit geortet und eindeutig lokalisiert. Im Gegensatz zu vorherigen Ortungen hatte die Einheit sich dieses Mal über eine sehr lange Frist eingeschaltet. Dadurch war eine exakte Einpeilung nötig geworden.
TRZ-5598 hatte vielfältige Probleme zu lösen, denn die gefürchteten Raumschiffe der Legion rückten bedrohlich näher, und die Evakuierung mußte koordiniert werden. Dazu tauchten immer wieder Doppelstabroboter auf, die sich als äußerst gefährliche und effektive Kampfmaschinen erwiesen.
TRZ-5598 mußte an vielen Fronten kämpfen, stufte die nicht eindeutig definierten fremden Roboteinheiten aber keineswegs als marginal ein, sondern als Problem, das möglichst rasch aus der Welt geschafft werden mußte, damit der Bewältigung anderer Probleme mehr Platz eingeräumt werden konnte.
Als eine Kampfeinheit, die aus sieben Robotern bestand, Einsatzbereitschaft meldete und zugleich hohe Erfolgsaussichten signalisierte, gab TRZ den entscheidenden Befehl. „Vernichten!"
*
Der Regen ließ nach, und Trim Marath trat vor die Tür, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Startac Schroeder blieb im Haus. Er hatte sich spürbar erholt, war jedoch immer noch sehr schwach. An eine Teleportation war unter den gegebenen Umständen nicht zu denken.
Trim fiel eine Staffel aus mehreren Robotern auf, die sich ihm im Tiefflug näherten. Er zählte sieben Kampfmaschinen, und der Magen krampfte sich ihm zusammen, als er erfaßte, daß ihr Kurs sie direkt zu ihm führen würde. Sie verhielten sich nicht so, als wollten sie über ihn und den kleinen Bau hinwegfliegen, in dem sie Schutz gefunden hatten, sondern als wollten sie ihn angreifen.
Instinktiv wich er zurück. Sein Fuß verfing sich in einer der bemalten Plastikbahnen, mit denen sie sich vor dem Regen geschützt hatten, und er stürzte zu Boden. Es
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