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2057 - Keifan, der Druide

Titel: 2057 - Keifan, der Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich so die „Abwesenheit" der Ritter von Dommrath? War es die Strafe dafür, dass sie sich nicht zeigten? Ich wusste es nicht. Ich verstand nichts von Politik und kannte die Motive der Ritter nicht. Aber an ihrer Stelle wäre ich jetzt auf den Plan getreten und hätte dem Aufstand ein Ende gemacht.
    Oder waren sie dazu nicht mehr in der Lage? Ich musste an die chaotischen Verhältnisse auf den Randwelten denken. Wir sprangen von Cluster zu Cluster, dann von Sektor zu Sektor. Immer näher kamen wir meiner Heimat, und schließlich, durch mannigfache Wirren, erreichten wir sie. Ihr könnt euch denken, Trim und Startac, mit welchen Gefühlen ich die letzte Etappe zurücklegte. Ich war als Kind ausgezogen, das nicht heilen konnte, und kehrte nun als vollwertiger Druide zurück. Ich hatte meine Rückkehr mit einem Hyperfunkspruch angekündigt und sah mich im Geiste von jubelnden Massen umringt, wenn ich aus dem Transmitter stieg. Die Enttäuschung war riesengroß. Nur meine Eltern waren gekommen. Sie begrüßten mich herzlich, aber mit Sorge im Gesicht. Der Grund lag auf der Hand. Seitdem Couxhal sich der Revolution angeschlossen hatte, mussten seine Bewohner stets mit dem Auftauchen von Legionsschiffen rechnen, ebenso mit einer Strafexpedition. „Die Narren haben sich voller Euphorie dem Aufstand angeschlossen", sagte mein Vater und meinte damit die Mehrzahl der Druiden und die Regierung, die Caldrogyn huldigten. „Wir hätten uns besser herausgehalten, aber das ist jetzt nicht mehr möglich." Meine Mutter kam zu mir und umarmte mich.
    „Vergessen wir jetzt 'die Revolution, Keifan", sagte sie. „Du musst uns von deiner Wanderschaft erzählen. Lange warst du fort. Und du hast wirklich die Gabe in dir entdeckt? Wie war es Keifan wo und wann? Wir sind sehr, sehr neugierig - und stolz auf dich."
    „Da seid ihr wohl leider die einzigen", versetzte ich. „Was ist mit den anderen? Meinen ehemaligen Freunden? Ich ..."
    „Dort", sagte mein Vater und deutete in den Himmel. ,Ich legte den Kopf in den Nacken und sah es. Ein heller Punkt, der schnell größer wurde. Ich hatte so etwas schon gesehen. „Ein Raumschiff!" stellte ich staunend fest. „Es wird landen!"
    „Ein Schiff der Astronautischen Revolution", sagte mein Vater. „Es hat sein Kommen über Funk angekündigt. Nur aus diesem Grund ist jetzt keiner deiner früheren Freunde hier, um dich zu empfangen. Das Raumschiff elektrisiert sie mehr. Es ist das erste Schiff, das sie in ihrem Leben landen sehen. Du musst sie verstehen." Jetzt sah ich sie- eine große Traube von Schaulustigen, die sich unweit des Transmitters versammelt hatten, aus dem ich gekommen war. Sie begannen zu jubeln, als sich das Schiff langsam heruntersenkte. Wie hatten sie sich verändert!
    Die Druiden von Couxhal hatten, von jeher der Technik skeptisch gegenübergestanden. Und nun jubelten sie einem Raumschiff zu, das diesen Namen überhaupt nicht verdiente.
    Ich hielt den Atem an. Im Geiste sah ich es schon abstürzen, mitten in die Menge der Schaulustigen hinein. Denn es War ein Wrack. Was da mit dröhnenden Aggregaten niederging, war ein bemitleidenswert zusammengestoppeltes Sammelsurium aus Bestandteilen, die offenkundig niemals für den Raumschiffsbau entworfen worden waren. „Bei den Rittern!" stöhnte ich. „Es wird explodieren, bevor es den Boden berührt!" Das Dröhnen der Triebwerke wurde ohrenbetäubend und tat körperlich weh.
    Ich tat in der Not das, was jeder Druide tun kann. Ich verschloss meine Ohren mit den innenliegenden Pfropfen und hörte danach nur noch leises Gesäusel. Leider bekam ich dadurch auch nichts mehr von dem mit, was meine Eltern mir sagten. Aber dann schwiegen sie, und ich konnte sehen, dass auch sie ihre Ohren verschlossen hatten. Das Raumschiff hatte nun kaum noch Fahrt und stand fast über einem freien Platz genau vor der Klinik, die ans Portalgelände herangebaut worden war. Ganz langsam senkte es sich herab. Die versammelten Druiden wichen zurück und machten Platz.
    Immer noch konnte ich es nicht fassen, dass dieses Ungetüm fliegen konnte. Die bereits vorhandenen, im Land Dommrath allenthalben verfügbaren Technologien mussten von findigen Technikern zu einem völlig neuartigen Konstrukt zusammengestellt worden sein. Das aber konnte nur bedeuten, dass die Revolution von langer Hand geplant gewesen war. Denn selbst vorhandene Einzelteile konnten nicht bedenkenlos zusammengestellt werden, sondern es musste in jedem Fall zunächst getestet werden, welche

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