2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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zugehen..." Ruben ignorierte den nicht ganz ernst gemeinten Tadel und sagte: „Ich muss noch eine Ortung vornehmen.". Startac Schroeder verzog das Gesicht, griff nach seiner Hand und teleportierte erneut.
    Diesmal hatten sie nicht soviel Glück. Etwa zwanzig Meter vor ihnen kroch eines der wurmähnlichen Wesen durch den tunnelähnlichen Gang in ihre Richtung. Ruben Caldrogyn erstarrte unwillkürlich, obwohl ihm nach der Begegnung im Portal von Yezzikan Rimba klar war, dass Reglosigkeit nicht vor der Entdeckung durch die Tayrobo schützte. Das Geschöpf bewegte sich mit gleichbleibender, gemächlicher Geschwindigkeit. Sein Weg würde es schräg an den beiden Eindringlingen vorbeiführen. Doch als es noch etwa zehn Meter von ihnen entfernt war, hielt es plötzlich inne und richtete den mannigfach zuckenden Fühlerkranz genau auf sie. Ruben spürte Startac Schroeders Hand auf seinem Arm und kurz darauf den Schmerz der Entstofflichung.
    „Zehn Meter", sagte Ruben nachdenklich. „Diese Tayrobo scheinen uns mit ihren rätselhaften Sinnen aus maximal zehn Metern Entfernung wahrnehmen zu können. Im Portal von Yezzikan Rimba war es so und hier auch. Es kommt also nur darauf an, dass wir uns mehr als zehn Meter von den Wurmgeschöpfen fernhalten. Somit können wir die Erkundung des Catterstocks in Ruhe fortsetzen - was auch immer das sein mag."
    „N ach dem, was ich bislang gesehen habe, würde ich ihn als einen monströs vergrößerten Ameisenbau beschreiben, nur dass er aus ineinander verschachtelten Felszapfen gebaut ist. Und überall sind diese Tayrobo." Fragend sah Ruben den seltsamen Terraner an. „Was ist ein Ameisenbau?"
    „Ameisen sind kleinere, in vielen Ar ten auftretende, meist rotbraune bis schwärzliche, staatenbildende Insekten", erklärte Schroeder, „deren Bau häufig die Form eines Haufens hat und charakteristisch ist für ihre als emsig empfundene Tätigkeit."
    „Aha", sagte Ruben. Die Ausführung klang wie aus einem Lehrbuch auswendig gelernt. „Wie fangen wir es an?" Die Frage überraschte Ruben so sehr, dass seine Antwort erst mit einiger Verzögerung erfolgte. „Du willst die Schaltzentrale und diese energetische Erscheinung erkunden?" Der Mutant zeigte wieder dieses seltsame Lächeln. „Du würdest dich doch von nichts auf der Welt davon abbringen lassen, dieses Phänomen zu untersuchen, nicht wahr?" Seine Lappohren ließen an der Nachdrücklichen Verneinung nicht den geringsten Zweifel. „Du hast auch diesmal wieder Recht, Startac Schroeder - wie weiß ich allerdings auch noch nicht."

    6.

    Leikene: Der Catterstock

    Es war nicht leicht, zur Laram'Re'Ntana vorzudringen, der Obersten Rangeurin im Catterstock. In der Wohnstatt der Tayrobo herrschte weiße Aufregung. Leikene wusste, dass es sich beim Catterstock um eine in sich abgeschlossene Sektion in der Sternenkammer der Ritter von Dommrath handelte. Doch für sie war der Catterstock in erster Linie ein Labyrinth aus wunderbar gewundenen Gängen auf zahlreichen Ebenen, erdig, warm und weich. Es war ihre Heimat. Die Informationen, über wie viele Sektionen die Sternenkammer der Ritter verfügte, wie es in den anderen Bereichen aussah, ja was die Kammer überhaupt war, standen ihr natürlich zur Verfügung. Leikene interessierte das jedoch nicht, sie hatte diese Angaben nie abgefragt. Für sie stellten die anderen Sektionen die Außenwelt dar, genau wie Yezzikan Rimba die Außenwelt des Portals war.
    Sie erinnerte sich verschwommen, dass es vor einiger Zeit einen Zwischenfall gegeben hatte. Die Kammer war beschädigt worden war, ein unerhörtes Vorkommnis, aber sie hatte sich nicht weiter damit beschäftigt. Den Tayrobo war es nicht möglich, die Außenwelt zu schützen oder wiederherzustellen. Also beschäftigten sie sich erst gar nicht damit und vertrauten darauf, dass die Ritter von Dommrath oder deren Beauftragte sie schützten. Die Hälfte ihres Volkes lebte im Catterstock, eine Viertelmillion Tayrobo die andere Hälfte war in den Portalen stationiert oder im Äther unterwegs. Rund eine Viertelmillion schien gleichzeitig auf den Saugnäpfen zu sein.
    Der Elektrosinn ermöglichte den Tayrobo, andere Lebewesen bis zu einer Entfernung von etwa fünf Körperlängen wahrzunehmen. Die Evolution hatte gut für ihre Kinder gesorgt; damit Tayrobo sich erkennen konnten, mussten sie sich gegenseitig scatten. Es war lebensnotwendig, dass sie sich in den breiten und engen Tunnels ihrer Heimstatt oder der Portale rechtzeitig bemerkten,