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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf seinem Körper, dem Gesicht, einfach überall. Diesmal blieb er nicht ruhig stehen. Diesmal leistete er Widerstand. Er versuchte es zumindest.
    Er schrie auf, wirbelte herum und lief los, prallte gegen ein anderes riesenwurmähnliches Lebewesen und wurde zurückgeworfen. Er ging zu Boden, glaubte im nächsten Augenblick zu spüren, dass etwas über ihn hinwegrollte, fühlte Saugnäpfe auf seiner Haut, Widerhaken, die darauf kratzten und scharrten, sich jedoch nicht hineinbohrten. Ein schweres Gewicht legte sich auf seine Brust, ein körperlich geworden er Alp, drückte ihm den Atem aus den Lungen. In den nächsten Hiddyn spürte er eine Berührung in seinem Nacken. Daraufhin durchzuckte ihn ein kurzer Schmerz, und er war nicht mehr in dieser Welt.
    Es dauerte schier eine Ewigkeit, bis er begriff, dass Startac Schroeder zuerst zu ihm und dann mit ihm teleportiert war. Er sah sich um. Dunkelheit.
    Undurchdringliche Dunkelheit. Wie im Portal von Yezzikan Rimba. Diesmal reagierte der Terraner schneller. Der Lichtkegel seines Scheinwerfers kämpfte gegen die Finsternis an, konnte ihr aber nur wenige Meter abringen. Ruben fand sich in einem höhlenartigen Gang wieder, der sich durch eine Art Gestein zu winden schien. Es handelte sich eindeutig um keine hochtechnisierte Umgebung wie im Portal. Eine Sirene jaulte auf. Ihr unangenehm hoher, schriller Ton drang Ruben Caldrogyn bis in die Spitzen der Lappfinger. Dann sagte eine unmodulierte und völlig künstlich wirkende Stimme in makellosem, aber gänzlich unbetontem Do'Esanom: „Eindringlinge im Catterstock! Alle Tayrobo schützen die Weißen Schnitte!"
    Ruben schüttelte sich. Hatte er die Abtastung des ersten Wurm artigen damit konnten nur die Tayrobo gemeint sein- noch keineswegs als unangenehm empfunden, so hatte die Vielzahl der Berührungen Ekel und Panik in ihm ausgelöst. Es ist nichts passiert, dachte er. Diese Wesen sind blind.
    Sie haben nur versucht, dich zu ertasten. Aber er kam nicht gegen seine Natur an. Er war und blieb ein Sambarkin. Es hatte ihn schier unerträgliche Überwindung gekostet, die Abtastung im Portal von Yezzikan Rimba reglos zu überstehen; doch dabei hatte es sich nur um eines dieser fremdartigen Wesen gehandelt, und nun waren es Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte gewesen.
    Er war ein Sambarkin. Seine Vorfahren waren Raubtiere gewesen. Er hatte sich weiterentwickelt. Er riss sich zusammen, schaltete den Scheinwerfer ein und holte die Ortergeräte hervor. Wenn es an diesem Ort Ritter von Dommrath geben sollte, waren sie offenbar gut verborgen. Die Geräte gaben nur geringen Aufschluss über die Umwelt, konnten nicht einmal bestimmen, ob sie sich auf einem Planeten befanden oder sonst wo. Die Werte ergaben nicht den geringsten Sinn. „Wir sind im Crozeiro-System", murmelte Ruben. „Daran besteht kein Zweifel. Aber wo genau?" Er machte die Geste der hilflosen Ratlosigkeit. „Vielleicht war es doch zu gefährlich." Sein Respekt vor dem Terraner wuchs. Startac hatte ihn gewarnt.
    Endlich zeigte das Ortungsgerät erste brauchbare Daten. Die sambarkinsche Technik musste sich nicht verstecken, solange es nicht um Raumfahrt ging. „Wir befinden uns offenbar in einer hermetisch abgekapselten Station, vielleicht in einem sehr großen Bauwerk von etwa drei Kubikkilometern Rauminhalt."
    „Das kann ich problemlos herausfinden", sagte Startac und teleportierte.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils stand er wieder vor ihm und brach zusammen. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, sein Körper krümmte sich wie der eines Embryos, der irgendwie ahnte, was ihm bevorstand.
    Dann wurde er von einem Krampf geschüttelt, der seine Extremitäten unkontrolliert zucken ließ.
    Ruben starrte den Mutanten fassungslos an. Was war geschehen? War die Teleportation etwa gescheitert? War so etwas denn überhaupt möglich? Er zerrte seinen Medokasten hervor und öffnete ihn, hielt dann jedoch inne. Was sollte er dem Terraner verabreichen? Der Druide Keifan hatte zwar behauptet - glaubte Ruben sich zumindest zu erinnern -, dass die Konstitution der Sambarkin und der Terraner ziemlich ähnlich sei, aber verlassen wollte der Revolutionsführer sich darauf nicht. Ein leichtes kreislaufstabilisierendes Medikament für Sambarkin mochte den viel kleineren, schmächtigeren Terraner glatt umbringen.
    Ruben kniete neben Startac nieder und versuchte, den Körper des Mutanten festzuhalten, damit er sich nicht verletzte. In dem Moment ließen jedoch die zuckenden Bewegungen in ihrer

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