Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2068 - Die Falle der Sambarkin

Titel: 2068 - Die Falle der Sambarkin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
niemandem gesprochen hatte. Sie glaubte, dass der tiefere Grund für die Existenz der Domforscher die Überzeugung der Ritter war, dass der Pilzdom von Mattane eine riesengroße, wenngleich schlafende Gefahr darstellte. Diese Gefahr galt es zu neutralisieren, einzudämmen oder besser noch gänzlich zu beseitigen.
    Keines dieser Ziele hatten die Forscher bislang erreicht. Seit Jahrtausenden entzog sich der Dom jeglicher Enträtselung. Es war nicht gelungen, ihn zu zerstören. Man konnte nicht in ihn eindringen. Zahlreiche Versuche, ihn in die Sonne zu stürzen, waren gescheitert. Daraus folgte, dass die Technik jener, die den Dom geschaffen hatten, den Fähigkeiten der Sambarkin und sogar jener der Rittertechnik' weit überlegen war. Faer Rinkadon wünschte, sie hätte sich in den vergangenen Jahren, in denen sie ihre Funktion als Kommandantin ausgeübt hatte, einen Kreis von zuverlässigen Helfern und Freunden aufgebaut, die ihr als Fundament für ihre Entscheidungen dienen konnten. Sie hatte es mehrfach versucht, war jedoch stets gescheitert.
    Wandte sie sich an männliche Führungskräfte, glaubten diese sofort an eine sexuelle Annäherung. Was auch immer sie sagte, um sie für sich zu gewinnen, hielten sie für eine Ummantelung ihrer eigentlichen Wünsche.
    Wenn sie sich um weibliche Unterstützung bemüht hatte, war man ihr mit Eifersucht, Intrigen und tiefverwurzeltem Misstrauen begegnet. Danach hatte sie aufgegeben. In der Folge war sie einsam. Faer führte das Kommando, stand ansonsten jedoch isoliert da. Persönliche Bindungen gab es nicht.
    Sexuelle Freuden konnte sie höchstens mal auf einem Yammony –Sa Rijaan - Fest genießen. Wegen ihrer Oberflächlichkeit hinterließen sie einen schalen Geschmack und verstärkten das Gefühl der Einsamkeit erst recht.
    Natürlich hatte sie eine Kommandostruktur und Hunderte von Untergebenen, die jeden ihrer Befehle sofort ausführten. Aber es war niemand unter ihnen, der sich persönlich für sie einsetzen würde. „Was wirst du tun?" fragte Effrek Gentarfo. „Wir haben mehrere Möglichkeiten", antwortete sie. „Erstens, das fremdartige Hantelschiff wird mit den ultrastarken, eigens für diesen Zweck konstruierten Fesselfeldprojektoren der Childiree-Stationen dort fixiert, wo es aus dem Pilzdom herausgekommen ist. Zweitens, die Schutzschirme der Childiree, gezielt für den Beschuss aus starken Waffen entwickelt, werden mit maximaler Kapazität hochgefahren."
    „Sehr gut", lobte der Präses-Wissenschaftler. „Drittens, die fünfhundert Legionsschiffe aus dem Annuze-System, die aufgrund eines Befehls der Ritter dauerhaft am Pilz dom von Mattane stationiert sind, begeben sich in Angriffsposition. Sie sind auf Abruf zum Feuern bereit."
    „Das sollte bereits genügen", stimmte er zu. „Wir haben noch eine weitere Möglichkeit", stellte sie fest. „Viertens, wir rufen per Hyperfunk-Relaisstrecke auf Annuze Iund in der Sternenkammer der Ritter in Checkalur 0001 um Hilfe und militärische Unterstützung. Diesen letzten Weg würde ich allerdings erst einschlagen, wenn wir vorher nichts bewirkt haben."
    Effrek Gentarfo schien beeindruckt. Respektvoll beugte er sein Haupt und zog sogleich die Oberlippe nach oben, so dass die hell schimmernde Reihe seiner Zähne sichtbar wurde. Es sollte eine freundliche Geste sein, doch sie verursachte Übelkeit bei Faer Rinkadon. Schlagartig rückte der Mord in ihr Bewusstein und erinnerte sie beinahe brutal daran, dass es ihre Aufgabe war, ihn unter allen Umständen aufzuklären. Aufgrund der Richtlinien der Ritter war sie gezwungen, die Ermittlungen parallel zu ihren vordringlichen Aufgaben zu führen. Es war ihr nicht erlaubt, den Mörder frei herumlaufen zu lassen, bis das erstrangige Problem gelöst war. Sie wusste nicht, wie sie beide Dinge zugleich bewältigen sollte.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als den Mordfall an jemanden zu delegieren. Dabei ergab sich wiederum die Frage, wen sie dafür auswählen sollte.
    Effrek Gentarfo? Der war Wissenschaftler und hatte keine Ahnung von kriminalistischen Ermittlungen. Fagen Tuskrathin? Der Mann mit dem halben Ohr war Forscher und hatte andere Interessen. Darüber hinaus kam er ebenso als Mörder in Frage wie Effrek Gentarfo. Blieb Liums Narhta. Der Sicherheitschef war allerdings für militärische Belange zuständig, und sie bezweifelte, dass er bereit war, sich mit dem Mordfall zu befassen. Als erstes beschloss Faer Rinkadon zu klären, wer sich in der Nähe des Ermordeten aufgehalten

Weitere Kostenlose Bücher