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208 - Nach der Eiszeit

208 - Nach der Eiszeit

Titel: 208 - Nach der Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Mul’hal’waak, als er mit seiner Bewusstseinsmatrix das Treiben beobachtete. (Auch das Handeln der Biotischen Einheit Aboo’mi ist für mich nicht nachvollziehbar. Aboo’mi hat nicht nachgeprüft, ob die Behauptungen der Biotischen Einheit Wala’bi tatsächlich stimmen. Er hat sie einfach als gegeben hingenommen. Dabei habe ich Wala’bi gezwungen, ihm das zu sagen.)
    (Die Biotische Einheit Aboo’mi hat es wohl deswegen nicht nachgeprüft, weil sie ganz einfach wollte, dass es stimmt, um sich zum neuen Stammesführer aufzuschwingen. Diese Biotischen Einheiten werden von Emotionen gesteuert, die jegliche Logik außer Kraft setzen und dazu dienen, so lange nach dem richtigen Fortpflanzungspartner zu suchen, bis sie erfolgreich sind. Dafür töten sie sogar bedenkenlos andere Biotische Einheiten, die ihnen im Weg stehen.) (Das habe ich nun im Groben verstanden), gab Mul’hal’waak zurück. (Insofern war mein kleines Experiment erfolgreich. Aber ich werde noch viele Umläufe forschen müssen, um das Verhalten der Primärrassenvertreter wirklich zu verstehen. Momentan finde ich es allerdings wesentlich interessanter, mit ihrem Genom zu experimentieren und sie physisch zu verändern.)
    Abomy erwies sich als willensstarker Anführer, der es sogar wagte, seinem Gott zu widersprechen. Das duldete Mul’hal’waak nicht. Er statuierte ein Exempel und brannte Abomy vor versammeltem Clan den Verstand aus. Als sabbernder, kichernder Idiot kroch der Häuptling über den Boden. Mul’hal’waak bestimmte, dass nicht Wallabi es war, die ihm den Speer in den Nacken stoßen durfte. Denn der Daa’mure wollte das Gefühl, das die Primärrassenvertreter »Enttäuschung« nannten, intensiver erforschen.
    (Was meinst du, mein namenloser Freund, ist es möglich, das menschliche Genom mit dem der Hyeena zu kreuzen, die sie lebend gefangen haben?)
    (Lass sie mehr Sekundärrassenvertreter fangen und probiere es einfach aus, Mul’hal’waak. Es könnte durchaus sinnvoll sein, gute Eigenschaften der Sekundärrassenvertreter in die Blutlinien der Menschen einzukreuzen, um sie widerstandsfähiger zu machen.) (Ihre Gene mit denen von Sekundärrassenvertretern zu kreuzen, funktioniert nicht), stellte Mul’hal’waak nach einiger Zeit fest. (Selbst unter Zuhilfenahme der Kristallstrahlung nicht. Dieses Experiment muss ich als gescheitert betrachten. Ich schaffe es aber, die Hyeena so zu verändern, dass sie äußerst aggressiv gegen Feinde wird, sich aber dem Clan gegenüber friedlich verhält.) (Wie wäre es, wenn du die vier Rat’sen, die der Clan in einem Käfig als lebenden Vorrat mitschleppt, manipulierst? Ich bin mir sicher, dass die Hyeena gegen sie bestehen könnte, selbst wenn sie genetisch optimiert wären. Wir könnten auf den Ausgang wetten.) Die Songhai johlten, während Wallabi Blut und Wasser schwitzte. Sie saß gefesselt auf einem Stuhl direkt neben Tassa, dem neuen Clanführer, ihrem Liebhaber. Der stank wie die Hyeena, die verwirrt durch den geschlossenen Kellerraum trottete, abwechselnd den Schwanz zwischen die Beine zog und mit hoch gezogenen Lefzen die Menschen anknurrte, die hinter der aus Brettern zusammengenagelten Barriere standen.
    Eine Klappe in der Bretterwand ging auf. Vier unterschenkelgroße Ratzen schossen herein. Sie verharrten, witterten nach allen Seiten, setzten sich kurz auf die Hinterbeine und richteten sich auf. Ein gefährliches Zischen drang aus ihren Schnauzen. Dann verteilten sie sich. Sie kreisten die Hyeena ein. Und griffen an!
    Das viel größere Tier wehrte sich verbissen. Ein Brüllen und Quieken erfüllte die Arena, genährt von den Anfeuerungsrufen der Menschen. Der Hyeena gelang es, eine Ratze am Genick zu erwischen und zu schütteln. Es knackte hässlich. Das Leben in den Augen des überdimensionierten Nagers erlosch. Im selben Moment verbiss sich eine zweite Ratze in den Bauch der Hyeena.
    Die dritte sprang zeitgleich von der Seite ab und erwischte den Aasfresser an der Kehle. Die vierte hingegen packte direkt unter dem Schwanz zu.
    Bitte, bitte nich, dachte Wallabi und spürte, dass sie vor lauter Angst das Wasser nicht mehr halten konnte.
    Gott Hausakoy hatte ihr als Einziger verraten, dass ihr Schicksal eng mit dem der Hyeena zusammenhing.
    Gewann sie, durfte Wallabi weiter leben, gewannen aber die Ratzen, wurde die Frau geopfert.
    »Als hätten’se das abgesprochen«, jubelte Tassa und übertönte dabei fast noch die furchtbaren Schreie der Hyeena. Sie gingen in lang gezogene

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