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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedienungsgeräte ließen in ihm das Bild von kleinwüchsigeren Lebewesen entstehen.
    Doch zu sehen war niemand. „Du willst also mein Diener sein", sagte da eine volltönende Stimme hinter ihm, die Inkaty ängstlich zusammenzucken ließ. Als sich der Kergorah umdrehte, sah er ein blauhäutiges, schlankes Wesen mit zwei Armen und zwei Beinen in einer schwarzen Kombination vor sich. Es besaß den Kopf einer Schlange und war nur zweieinhalb Meter groß. Aber seine Ausstrahlung war die eines Giganten. Sein Anblick vermittelte Inkaty Chirpagnon den Eindruck von Größe und Allmacht. Das musste der Architekt Kintradim Crux sein, der Herrscher dieses Ortes.
    Inkaty wagte nicht, das Wort an dieses Wesen zu richten. Andererseits glaubte er, dass eine Antwort von ihm erwartet wurde. „Wircen La'm Uvaru hat mich geschickt", sagte der Kergorah schließlich in gebückter Haltung. „Er hat mich als Haushofmeister für Kintradim Crux, den Herrscher von ZENTAPHER, vorgeschlagen."
    „Ich bin Kintradim Crux", sagte der Blauhäutige in majestätischer Haltung. „Du kannst deine Ängste ablegen. Du hast nichts mehr zu befürchten. Ich werde dich als Hüter dieses Hauses einstellen." Inkaty Chirpagnon war unsagbar erleichtert, als er dies hörte. Er war am Leben und durfte es bleiben. Diese Anstellung versprach Sicherheit und Geborgenheit. Und er würde zudem noch eine verantwortungsvolle Position einnehmen! „Deine Pflichten beschränken sich auf dieses Haus und auf ganz bestimmte seiner Einrichtungen", sprach der Architekt Kintradim Crux weiter. „Diesen Raum wirst du allerdings nie wieder betreten! Wenn ich merke, dass du meinen Anordnungen zuwidergehandelt hast, stirbst du. Du wirst noch merken, dass dies ein sehr großes Haus ist und es genug für dich zu tun gibt. Wenn du deine Aufgaben zu meiner Zufriedenheit erledigst, genießt du alle Privilegien und kannst dir viele Freiheiten herausnehmen. Aber verlasse nie dieses Gebäude! Folge mir!" Kintradim Crux schritt auf die Wand zu und verschwand durch sie. Offenbar war er auch auf demselben Weg gekommen. Inkaty musste seine Scheu überwinden, gegen eine scheinbar materielle Barriere anzugehen.
    Aber als er einfach auf die Wand zuging, bot sie keinen Widerstand. Sie verschluckte ihn und gab ihn an anderer Stelle wieder frei. Hier traf er den Architekten.
    Inkaty hätte nicht zu sagen vermocht, ob dieser Raum genau hinter dem lag, in dem er empfangen worden war. Später erfuhr er jedoch, dass dem keineswegs so war, sondern dass es eine Art Transmittersystem gab, mit dem der Architekt von einem Ende des Palastes zum anderen gelangen konnte. Aber für den Moment war das nicht relevant.
    Inkaty gierte danach, über seine Pflichten aufgeklärt zu werden. Er wollte abschätzen, ob er überhaupt fähig war, ihnen nachzukommen.
    Der Raum, in dem sie herausgekommen waren, war weitaus größer als die licht durchflutete Halle. Er war jedoch niedriger, nicht höher als eine Flügelspanne, und über die Decke zogen sich ineinander verschlungene Röhren verschiedener Dicke. Dieser Hunderte von Metern in die Tiefe reichende Raum war in mehrere Bahnen unterteilt. Hier standen, ebenfalls eine Flügelspanne voneinander entfernt und dicht an dicht, Reihen von transparenten Behältern, die gut vier Meter hoch waren und einen Durchmesser von drei Metern besaßen. In ihnen wallten Nebel, so dass Inkaty Chirpagnon im Vorbeigehen nichts von ihrem Inhalt erkennen konnte. Er gewann jedoch den Eindruck, dass sich darin gelegentlich etwas bewegte. „Ich werde nicht oft hier anwesend sein, darum brauche ich jemanden, der sich um die hiesigen Belange kümmert", sagte Kintradim Crux, als er sah, dass der Kergorah ihm gefolgt war. „Dieses Refugium dient mir vor allem zur Erholung und Entspannung.
    Meine Verwaltungsgeschäfte erledige ich ausschließlich von Kintradims Höhe aus."
    Inkaty wagte nicht danach zu fragen, was es mit diesem Begriff für eine Bewandtnis hatte. Aber er war von der Redseligkeit Kintradims überrascht - es nahm ihm einiges von seiner Unnahbarkeit und seiner Unberührbarkeit. Und es ließ ihn geradezu als „normal" erscheinen. Inkaty schloss daraus, dass der Architekt ein überaus einsames Wesen war, das niemanden sonst hatte, dem es sich mitteilen konnte...
    Der Architekt durchschritt mit ihm zuerst einen Quergang, vorbei an den endlosen Reihen der transparenten Behälter, die Inkaty an riesige Reagenzgläser erinnerten. Ihre Zahl ging in die Tausende. Dazu erklärte Kintradim

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