2091 - Eine Spur von ES
Suche nach Wanderer und der Unsterblichkeit zu tun gehabt hatte, mit dem Galaktischen Rätsel...
Sky Charter ging langsam drei Schritte nach vorn, dann sprang sie schnell wieder zurück. Das Gesicht war immer noch da. Es bewegte sich. Sein Mund öffnete und schloss sich, um gleich darauf einen neuen Schrei auszustoßen. Seine Augen waren einmal zusammen gepresst, einmal in Entsetzen geweitet. Sky lief eine Gänsehaut über den Körper. Ein Aufseher ... Ich muss einen Aufseher rufen. Aber dann erwachte in ihr die Fachfrau. „Meine ... meine Messgeräte", murmelte die Panitherin. „Sie werden mir zeigen, ob ich einem Trug aufsitze oder nicht ..."
Als streng rational denkende Archäologin glaubte Sky nicht an Spuk. Sie führte stets einige Instrumente mit sich; das war obligatorisch angesichts ihrer Tätigkeit. Archäologie bedeutete letzten Endes auch Umgang mit alten technischen Geräten. Dazu konnten eine verwitterte lemurische Positronik ebenso gehören wie der Thermostrahler eines Terraners oder der Raumanzug eines Topsiders. Eigentlich durfte sie keine Forschungsinstrumente in das Museum tragen, die Aufseher sahen das nicht gern. Aber jetzt konnten sie ihr von Nutzen sein. Sky Charter fischte nacheinander verschiedene Messgeräte aus den Taschen ihrer Kombination und ihrem großen Umhängebeutel, richtete sie auf das Gesicht aus. Sie mochte es, mit den Händen zu arbeiten, nutzte lieber Geräte, die man von Hand einstellen musste, und verzichtete gerne auf syntronische oder positronische Unterstützung.
Also justierte sie an den Geräten, stellte Optiken scharf und schaltete Polarisationsfilter vor. Nach jedem Versuch war sie enttäuscht. Das Gesicht war noch da, die optischen Instrumente bestätigten es! Sie litt also nicht an einer Täuschung; es gab allerdings auch keinerlei Hinweise darauf, woher das Gesicht kam.
Der Terraner in der Glasscheibe stieß weiterhin seinen stummen Schrei aus. Sky glaubte plötzlich, dieses Gesicht schon einmal gesehen zu haben.
Und jetzt erkannte sie sogar ein Schema im Ablauf der Reflexion. Immer nachdem der Mund sich geschlossen hatte, stieß er den gleichen stummen Schrei aus. Es war an den Mundbewegungen deutlich zu sehen, wenn man erst einmal darauf gekommen war.
Es schien sich immer wieder um das gleiche Wort zu handeln. Der erste Buchstabe könnte ein Boder ein Psein; Sky war alles andere als eine Lippenleserin.
Die Archäologin ließ das Aufzeichnungsgerät nun doch positronisch arbeiten. Das Gerät zeichnete den Terraner in der Scheibe dreidimensional auf, aus verschiedenen Perspektiven und mit größtmöglicher Schärfe. So konnte es hinterher hoffentlich eine größere Rechenanlage klarer analysieren.
Schnell verpackte Sky ihre Geräte, dann rief sie laut und deutlich „Thort!" in den Raum. „Kann ich dir helfen?" ertönte die Stimme des Servos aus einem Akustikfeld, der für das Museum zuständig war. „Brauchst du weitere Erläuterungen zu den Exponaten?" Das schon, dachte Sky, aber du wirst mir nicht helfen können. „Nein", sagte sie. „Ich brauche einen Museumsdiener."
Es dauerte eine Weile, bis der Diener kam. Es war ein typischer Ferrone, rund 1,60 Meter groß und von stämmiger Gestalt, mit hellblauer Haut und kupferfarbenem Haar. „Was ist geschehen?" fragte er. Die Panitherin erkannte die Hektik in seiner Stimme. Der Mann hatte kein Interesse, mit ihr zu sprechen. Mit einer nervösen Geste wischte er über das Namensschild an seiner Uniform; er hieß Jakus. „Mach schnell, wir haben nicht viel Zeit!" drängte er. „Es gibt Wichtigeres auf Ferrol."
„Ganz ruhig", bat Sky. „Was derzeit auf der Straße los ist, kann nur zweitrangig sein. Ich habe hier eine unglaubliche Entdeckung ge..."
„Zweitrangig?" unterbrach sie Jakus. „Die Invasion der Arkoniden?"„Sind sie schon da?" fragte die Wissenschaftlerin kühl. „Das nicht, aber ..."
„Also hast du ausreichend Zeit, dir meine Entdeckung anzusehen. Komm mit!" Sie ergriff den Arm des deutlich kleineren Mannes und führte ihn zu der Vitrine, die ziemlich gen au in der Mitte des Raums stand. Von den Schaubildern an den Wänden gab es eindeutige Verbindungen zu .der Vitrine, dazu kamen die anderen Vitrinen sowie zahlreiche Displays auf Säulen, über die zusätzliche Informationen über die gezeigten Artefakte abgerufen werden konnten. So entstand ein kleiner Erlebnisraum für denjenigen Besucher, der sich weitergehend informieren wollte. „Aber das ...!" entfuhr es Sky, als sie vor der
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