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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SEELENQUELL denn nicht, dass er starb? Oder nahm die Superintelligenz bereits seinen Tod in Kauf, weil sie kaum weniger verzweifelt um ihre Existenz kämpfte? Ein erstes Eingeständnis von Schwäche? Seid ihr endlich gekommen? Bully... Michael... Gucky ... Schwärze umfing ihn. Er spürte einen Einstich im Nacken. Gleich darauf einen zweiten, deutlicher wahrnehmbar. Die Übelkeit wurde stärker.
    Etwas berührte sein Gesicht, tastete über seine Schläfe. Im nächsten Moment explodierte eine Sonne inmitten der Schwärze. Die Druckwelle schien sein Inneres nach außen zu kehren. Er schrie ... und konzentrierte sich sofort auf sein eigenes gequältes Atemholen. Das Herz setzte wieder ein. Rhodan lauschte jedem Schlag - benommen, als wäre es nicht sein Herz, sondern das eines Fremden. Er war so unendlich müde, wollte nur noch schlafen. „Durchhalten", raunte eine leise Stimme. „Gib dich nicht auf!" Ich träume. Es ist so schön, zu schlafen ... „Mach nicht schlapp!" Die Stimme brüllte in sein Ohr, überschlug sich schier. Mit einer unkontrollierten Bewegung schüttelte Perry Rhodan den Kopf. Trotzdem zwang er sich, die Lider wenigstens einen Spaltbreit zu öffnen. Ein volles, silbernes Gesicht schaute ihn an: Moo. „Wie sagt ihr Terraner?" fragte der kleine Roboter. „Die letzte Dosis war stark genug, einen Elefanten auf die Beine zu bringen." Rhodan fielen die Augen wieder zu. Trotzdem spürte er, wie ihn neue Kräfte durchfluteten. Vielleicht waren sie ausreichend, den endgültigen Zusammenbruch einige Stunden hinauszuzögern. Eine Galgenfrist, mehr nicht. „Nicht einschlafen!" mahnte Moa. „Du musst nicht mehr lange warten. Soeben sind Zehntausende Raumschiffe in das Arkon-System eingedrungen."
    Reginald Bull! Kein anderer hätte das zuwege gebracht. Perry Rhodan wusste mit instinktiver Sicherheit, dass seine Freunde gekommen waren, um ihn heimzuholen. Er musste nur noch kurze Zeit durchhalten. Und er würde durchhalten!
     
    5.
     
    Eineinhalb Stunden vorher: Die Statusbildschirme in der Zentrale des Carit-Kreuzers TERRANIA zeigten eine schnelle Abfolge von Skalen und Diagrammen, der ein menschliches Auge nur mit Mühe folgen konnte. Erst vor wenigen Minuten waren die letzten Nachrüstarbeiten an den positronischen Steuerkomplexen beendet worden, die eine Kontrolle aller Schiffsfunktionen von außerhalb ermöglichten. Das Hauptaugenmerk hatte der Absorption erwarteter Störquellen gegolten, denn in dem bevorstehenden Einsatz kam es nicht auf die Schlagkraft der TERRANIA und ihres Schwesterschiffs BARETUS an, sondern einzig und allein darauf, beide 100-Meter Kreuzer unversehrt bis nach Arkon III zu bringen. „Egal was ringsum geschieht, wir schaffen es", sagte Leutnant Morrhem Andalassiu, USO-Einsatzagent und nach schwerer Verwundung Leiter einer Quintech - Sondergruppe. „Haben Sie jemals einen Weltuntergang erlebt?" Überlaut dröhnte die Frage durch die Zentrale. Das nachfolgende Schnauben verstummte zum Glück schon nach wenigen Sekunden.
    Die Fingerspitzen auf die Schläfen gepresst und die Daumen in den Ohren, wandte sich Andalassiu um. Ein blauer Wall versperrte ihm die Sicht - der Kampfanzug eines Wesens, das ihn mit 3,35 Metern beinahe um die doppelte Größe überragte. Langsam hob der Techniker den Blick, doch er musste den Kopf weit in den Nacken legen, um die drei handgroßen roten Augen zu sehen, die ihn von oben herab musterten.
    Der mit weißer Lederhaut überzogene halb kugelige Schädel saß ansatzlos auf den Schultern, aus denen auch die beiden Handlungsarme hervorwuchsen.
    Den für ihn wenig schmeichelhaften Vergleich zwischen dem Umfang dieser Arme und seiner eigenen Taille ließ der schmächtige QuinTech gar nicht erst aufkommen. Das zweite Armpaar des Haluters ragte aus der Brust hervor.
    Obwohl Haluter fast schon zum Alltag in der Milchstraße gehörten, stand Andalassiu zum erstenmal Blo Rakane gegenüber, dem bedeutendsten halutischen Wissenschaftler der Gegenwart. Nicht nur die albinotische Hautfarbe unterschied Rakane von allen anderen seines Volkes; sein Gewicht lag mit 31 Zentnern um knapp ein Viertel unter der Norm, er konnte seine Zellstruktur nicht zur Härte von Terkonitstahl umwandeln, und sein Gebiss war zu weich, als dass er damit Steine hätte zerkleinern und dem Konvertermagen zuführen können. Doch seine körperlichen Defizite glich der weiße Riese durch überlegene geistige Fähigkeiten aus. „Bereiten Sie sich auf das Schlimmste vor, Quintech!" Blo Rakanes

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