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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwache, funkensprühende Wirbel, als versuchten Teile von SEELENQUELL, sich neu zu manifestieren. Die Störungen im Funkempfang waren schwächer geworden. Für kurze Zeit lauschte Keraete in den Äther hinaus.
    Unterstützt von etlichen tausend Fragmentraumern, hatte die Flotte des Trav'Tussan einen politisch entscheidenden Erfolg erzielt: Die Verteidiger des Wohnplaneten Arkon Iwaren nahezu geschlossen zu ihrem bis vor kurzem totgeglaubten Imperator Bostich I. übergelaufen. Damit hatte die Schlacht ihren Höhepunkt überschritten. SEELENQUELLS Hände erhielten zudem keine neuen Befehle mehr. Vielleicht bezahlten die Betroffenen das Ende der negativen Superintelligenz auch mit ihrem Leben. Machte es einen Unterschied, ob die Opfer ein Herzversagen erlitten, weil ihnen an Stelle der schadhaften arkonidischen KrIso-Netze die terranischen PsIso-Netze übergestreift wurden oder weil SEELENQUELL nicht mehr existierte? In so einem Fall musste mit etlichen zehntausend Toten zusätzlich gerechnet werden.
    Die Frage war nicht einmal, ob die Multi-Zheosin-Vorräte an Bord der vereinten Flotte ausreichten, um die aus SEELENQUELLS Bann Befreiten am Leben zu erhalten, sondern weit eher logistischer Natur. Wie war das Medikament über alle Welten und ihre Monde, über Raumstationen und Schiffe zu verteilen, dass es rechtzeitig eingesetzt werden konnte? Solange weiterhin gekämpft wurde, musste jeder Rettungsversuch im Sand verlaufen. Aber vielleicht waren solche Sorgen auch unbegründet. .Der Versuch, mit Perry Rhodans Galornenanzug in Verbindung zu treten, scheiterte. Die „kondensierten" Para-Energien mochten daran schuld sein. Eine andere Bezeichnung hatte der Bote Von ES nicht für die allmählich verblassende irreale Landschaft, die sich nur seinen menschlichen Sinnen darbot. Sobald er die Augen im Infrarotbereich justierte, lag die Kriegswelt in Agonie Vor ihm.
    Ungefähr fünfzig Prozent des Planeten waren bebaut. Kilometertiefe Schächte führten in die Planetenkruste hinab, und die subplanetaren Anlagen konnten sich durchaus mit den großen Werften des irdischen Mondes messen. Auch die Oberfläche war in weiten Bereichen ein unüberschaubares Konglomerat aus Plastbeton, Stahl und Kunststoffen, ein mit nichts in der Milchstraße vergleichbarer militärischindustrieller Komplex. Das' war die reale Welt, auf der seit gut zwanzig Minuten alles Leben in Bewusstlosigkeit gefangen lag. Lediglich er selbst, der Mann aus Metall, hatte seine Handlungsfähigkeit zurückerlangt.
    Das andere, fremde Arkon In war vom Surrealismus geprägt, den Schleiern einer paranormalen Energieform. Ein Meer filigraner Halme wogte zwischen plumpen Ruinen, die den Anschein erweckten, ein Riese habe sie mit zitternden Hand durcheinandergewürfelt. .
    Ein Arm ragte aus dem Nebel hervor, die zugehörige Hand hielt eine stilisierte Fackel. Einige Meter entfernt lag der Torso zerbrochen auf der Seite. Lotho Keraete sah den Kopf einer Frau, die Stirn von einem geborstenen Diadem geschmückt. Erst auf den zweiten Blick erkannte er das jahrtausendealte Artefakt.
    Die Freiheitsstatue. Zweifellos hatten sich Perry Rhodans Erinnerungen während des Para-Sturms auf diese Weise manifestiert. In letzter Konsequenz bedeutete das, dass der Sechste Bote von Thoregon ebenfalls in den Sog der Waffe geraten war.
    Der Mann aus Metall fiel in einen schnellen Laufschritt. Dass sich ringsum die Para-Realität zurückzubilden begann, beachtete er kaum. Minutenlang lauschte er dem Hyperfunkverkehr der Flotte. Mit Ausnahme der robotgesteuerten Forts auf Arkon In waren alle automatischen Festungen auf den übrigen Welten ebenso wie der äußere Festungsring jenseits von Arkon XXVI mittlerweile ausgeschaltet, das bedeutete zu einem geringen Prozentsatz vernichtet oder zumindest schwer beschädigt, darüber hinaus von Befehlsberechtigten desaktiviert. Als vorletzte Welt war vor kurzem der Handelsplanet des Kristallimperiums, Arkon II, an Bostich I. gefallen.
    Zu Tausenden wurden inzwischen die ehemaligen Hände SEELENQUELLS behandelt und schlossen sich dem Begam an. Da es sich um hochgestellte Würdenträger handelte, boten sich rasch umfassendere Zugriffsmöglichkeiten auf die immer noch laufende Kriegsmaschinerie. Nur Arkon III blieb weiterhin abgeschottet und reagierte auf alle Annäherungsversuche mit Transformsalven. Lotho Keraete glaubte jedoch, dass nach dem bald zu erwartenden Wiedererwachen der arkonidischen Besatzungen die Wende eintreten würde. Spätestens nach dem

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