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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen leuchteten. „Es ist fantastisch, was wir erfahren ..."
    „Es gibt so viele Dinge außerhalb der NACHT, Lord-Eunuch", fuhr Shoy fort. „Icho Tolot versuchte, uns das Zwiebelschalenmodell anschaulich zu machen, er erklärte uns, wer die Kosmokraten und die Chaotarchen sind, so dass wir die Geschichte mit ZENTAPHER endlich richtig verstehen können und auch wissen, weshalb die Terraner so verzweifelt auf der Suche nach der Nekrophore sind."
    „Und als Nächstes werden wir lernen, was ein Hypertakt-Triebwerk ist!", fügte Basch eifrig hinzu. „Natürlich nur als oberflächliche Information, wir können das nicht gleich nachbauen, aber damit verstehen wir beispielsweise, wie die SOL fliegt!"
    „Das genügt jetzt!", unterbrach der Lord-Eunuch. „Ihr seid Verräter an eurem Volk, das wisst ihr hoffentlich."
    Shoy stand auf. „Nein, das sind wir nicht", sagte er fest. „Wir sehen nur nach vorne. Wir lernen, uns anzupassen. Wir denken an die Zukunft, nicht an die Vergangenheit. Wenn du das nicht einsehen kannst, tut es mir Leid, Crom Harkanvolter."
    „Ich verbiete euch ..."
    „Du wirst uns nicht hindern weiterzulernen, dazu hast du kein Recht. Wir sind ein Teil der Besatzung dieses Schiffes."
    „Wir sind Gäste!"
    „Unsere Gastgeber haben nichts dagegen, dass wir lernen, sie unterstützen uns sogar. Das musst du respektieren, Lord-Eunuch! Niemandem darf es verwehrt werden, Wissen zu erfahren!" Shoy bedeutete Basch, ihm zu folgen. „Denke darüber nach, ich bitte dich. Du kannst uns nicht alle aufhalten, und die Terraner werden es nicht zulassen, dass wir eingesperrt werden. Bitte überlege, was das Beste für das Volk ist, denke über meine Worte nach. Denn ich habe Recht. Ich bin kein Kind mehr, ich habe mich frei entschieden."
     
    *
     
    „Jetzt werde ich zu den anderen sprechen", sagte Shoy Carampo zu seinem Freund. „So kann es nicht mehr weitergehen."
    „Ich erledige das", versprach Basch. „Wir treffen uns dann in der Schule."
    Vor den Augen der erstaunten Indoktrinatos begann sich der große Versammlungsraum nach und nach zu füllen.
    Es gab gar nicht genug Platz für alle jungen Mom'Serimer, die an dieser Versammlung teilnehmen wollten. Die Nachricht hatte sich in Windeseile verbreitet, und keiner verlor Zeit. Shoy hatte es richtig erkannt, dass er und Basch nicht die Einzigen waren, die mit der Isolation nicht einverstanden waren.
    „Ich bitte euch alle, das, was hier gesprochen wird, an die anderen weiterzugeben, die keinen Platz mehr gefunden haben oder nicht hier sein können", eröffnete er seine Ansprache in Interkosmo.
    Er berichtete seinen jungen Artgenossen, was er und Basch die letzten Monate erlebt hatten, er machte seine Einstellung klar und gab preis, dass er schon längst einen besonderen Unterricht erhielt. Dieses Wissen wollte er von nun an weitergeben, anstelle der historisch überfrachteten Einheiten der Indoktrinatos.
    „Die Terraner haben uns gerettet, und wir werden ihnen bis ans Ende der Zeit dafür dankbar sein - aber das darf nicht alles sein. Wir sind nicht weniger wert als sie, nur weil ihnen dieses Schiff gehört und uns Gastrecht gewährt wurde.
    Wir sind ebenso wie sie denkende Wesen, wir haben einen Anspruch auf eine Heimat, auf Wissen, auf Freiheit. Deshalb werden wir uns ab sofort sehr gut auf eine neue Zukunft vorbereiten und daran arbeiten, wo wir einst leben werden!
    Wenn ihr einverstanden seid, werden wir unsere Wünsche der Schiffsführung mitteilen. Und mit ihnen beraten, was wir tun können, damit keiner den anderen behindert."
    Großer Jubel und Beifall brandeten nach dieser Rede auf; Shoy hätte nicht zu träumen gewagt, dass tatsächlich der Großteil der jungen Generation genauso dachte wie er.
    „Dir ist aber klar, dass du von jetzt an unser Sprecher bist, oder?", sagte Basch neben ihm. „Du hast die Sache ins Rollen gebracht, und du bist der Gescheiteste und Eloquenteste von uns allen. Du hast gar keine andere Wahl - ab sofort bist du unser Anführer."
    „Äh ... ich hatte noch nicht darüber nachgedacht. Aber ich werde es tun, solange du mich nicht im Stich lässt."
    „Wo du hingehst, gehe ich auch hin."
    „Fein, das wollte ich hören. Ich habe nämlich vor, in die SOL-Zentrale zu gehen."
    Basch verschluckte sich und hustete; bevor er seine Stimme wiedergefunden hatte, war ihm Shoy von den begeisterten Artgenossen entzogen worden, und er konnte seiner Empörung keine Luft mehr machen.
     
    *
     
    Angespornt durch Shoys Ermunterung, waren

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