2108 - Samahos Erbe
verstehe ich nur zu gut, dass du für sonst nichts Zeit hast! Arbeitest du daran jeden Tag?"
Fee nickte. „Es ist wie eine Besessenheit. Ich schreibe Neues hinzu, überarbeite Episoden, recherchiere ... Es wird mir nie zu viel oder zu langweilig. Das mag jetzt kitschig klingen, aber es ist zu meinem Leben, meiner Berufung geworden. Ich habe hier meine Heimat gefunden und es mir zum Ziel gemacht, alles darüber zu dokumentieren."
„Denkst du, dass du je damit fertig wirst?"
„Ich Weiß es nicht. Ich denke nicht. Vielleicht, wenn ich nicht mehr weitermachen will. Aber es gibt große Lücken zu füllen, und ich halte es noch lange nicht für veröffentlichungsreif, nicht einmal ausschnittsweise."
„Das finde ich schade. Eine solche Lektüre interessiert bestimmt jeden hier an Bord. Du solltest damit nicht warten, bis du ein Ende setzen willst. Lass die Leute fortlaufend daran teilhaben!"
„Nein ... nein. Ich bin nicht so weit."
„Verstehe." Porto Deangelis baute seinen wuchtigen Körper vor Fee Kellind auf und schaute auf sie hinunter; er überragte sie um Haupteslänge und nutzte diesen Vorteil aus. „Du hast wohl Angst, dass man dein Werk nicht gut findet. Es kritisiert. Es nicht spannend oder ausführlich genug erachtet... was auch immer. Du willst es für dich behalten, wie einen Schatz, und eifersüchtig bewachen wie ein Drache seinen Hort."
Fee runzelte die Stirn. „Ich wusste es. Ich hätte dir nichts davon erzählen sollen." Sie wollte sich abwenden, doch er hielt sie auf.
„Nein, du weichst nicht aus, wir werden jetzt darüber sprechen, und zwar in aller Offenheit."
„Ich finde, du solltest jetzt gehen."
„In Ordnung. Nachdem wir geredet haben."
„Was gibt es da zu bereden?", fragte sie ärgerlich.
Porto deutete auf das Holo. „Du hast da etwas ganz Großartiges geschaffen, Fee. Du solltest es nicht den Leuten vorenthalten. Oder hast du Angst, dann etwas teilen zu müssen? Etwas von dir wegzugeben?" Er richtete den Finger als Nächstes auf die Tür. „Dort draußen spielt sich das Leben ab, Fee. Du aber schottest dich hier drin ab wie in einem Mausoleum. Ich glaube, du benutzt dieses Buch auch dazu, um vor menschlichen Kontakten zu flüchten. Solange du schreibst, bist du mit dir und deinen Gefühlen allein. Niemand kann dir nahe kommen, niemand dich verletzen, und niemand sieht deine Schwächen. Aber kann das alles sein?" Porto ergriff ihre Schultern. „Fee, merkst du denn nicht, dass auf diese Weise das ganze Leben an dir vorübergeht? Du bist doch ein Wesen aus Fleisch und Blut, warum nimmst du nicht daran teil? Hast du so sehr Angst vor den Schmerzen, dass du dafür auch die Euphorie aufgibst? Denkst du, das macht dich... zufrieden?"
„Aber Porto, mir fehlt nichts", erwiderte Fee ruhig. „Auch wenn ich deine tiefenpsychologische Analyse nun durcheinander bringe, ich bin zufrieden."
Er ließ sie los, als hätte er sich verbrannt. Für einen Moment fiel sein Gesicht auseinander. Dann fuhr er durch seine dunklen Haare.
„Es tut mir Leid", sagte er leise. „Du hast Recht, ich hätte längst gehen sollen. Ich bin erneut zu weit gegangen, aber das wird nicht mehr vorkommen, ich verspreche es dir. Schieb es ... schieb es einfach auf den Tee, den habe ich wohl doch nicht vertragen."
„Porto!", rief sie. Aber die Tür schloss sich bereits leise zischend, und sie war allein.
In diesem Moment gellte der Alarm durch die SOL.
*
Zuerst war es ein Lager geworden. Und dann hatten sie angefangen, eine Höhle zu bauen.
Nachdem Basch Fatingard wieder voll hergestellt war, war sein Tatendrang kaum mehr zu bremsen. Der Unfall hatte etwas in ihm bewirkt, sein Zaudern war wie weggewischt, und er stand Shoy Carampo mehr denn je zur Seite.
Darla Markus war ein paarmal in der Sektion vorbeigekommen, um nach dem Rechten zu sehen, und sie war ein willkommener und gern gesehener Gast. Crom Harkanvolter empfing sie ebenfalls, aber er weigerte sich, von ihr untersucht zu werden. Dennoch sorgte sie dafür, dass unter sein Essen heimlich Aufbaupräparate gemischt wurden, um ihn wenigstens einigermaßen zu stabilisieren, bis er vielleicht vernünftig wurde.
Als der Medikerin gezeigt wurde, was die jungen Mom'Serimer bauten, berichtete sie Porto Deangelis darüber und bat ihn um Unterstützung, um weiteren Unfällen vorzubeugen. Ein Trupp Techniker half den Mom'Serimern, die Höhle stabil zu errichten. Danach wurden sie allerdings wieder höflich fortgeschickt mit den Worten: „Den Rest
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